Donnerstag, 18. Juni 2009
Unguter Name: Habermas
14-20°C, es darf noch etwas wärmer werden
- "Zur Abwehr der Systemkrise lenken spätkapitalistische Gesellschaften alle sozialintegrativen Kräfte auf den Ort des strukturell wahrscheinlichsten Konfliktes, um ihn desto wirksamer latent zu halten; zugleich befriedigen sie damit politische Forderungen der reformistischen Arbeiterparteien." J. Habermas, Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus, 1973, S. 57
- Der Name klingt ungut in meinen Ohren, er wird dem Hörer und Leser heute pausenlos aufgedrängt, da will ich ihn doch erwähnen, der Klarheit halber: Habermas hat mir ein Leid's getan, er gehörte zu den Verführern meiner Jugend, ich habe sein Geifern gegen die Notstandsgesetze, seine alberne Agitation gegen das, was er in seiner ideologischen Verblendung für "Spätkapitalismus" hielt, dieses ganze Gesumse bis hin zum "Verfassungspatriotismus" habe ich als dummer junger Arbeiter, dann als Student mit kleinen Studentenkenntnissen, das habe ich ernst genommen und dann auch noch sein queres Kauderwelsch bewundert. Ich habe es überwunden, man muß nicht so kleingeistig bleiben, wie es der junge Kopf kaum anders sein kann. Oh Luhmann, warum habe ich dich nicht früher ernsthaft studiert.
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