Wirklich elegant, der Wurm. (Video: Wiki.)
Die frohe Botschaft zuerst:
"Interessanterweise stimulieren auch manche pflanzlichen Inhaltsstoffe wie das unter anderem in Rotwein enthaltene Resveratrol die Bildung von Sirtuinen. Dies mag die vor Krebs schützende Wirkung dieses Stoffes erklären." (Böses Erwachen aus der Verjüngungskur? Wachstumshormone und Zufall: Überraschungen bei der Alternsforschung, Hobom, FAZeitung, 25.04.2007)
Aber ach:
"Kalorienarme Ernährung, von der man schon lange weiß, dass sie lebensverlängernd wirkt, lässt den IGF1-Spiegel sinken. Sie fördert unter anderem auch die Bildung von Sirtuinen. Das sind Enzyme, die das Chromatin verändern und damit die Aktivität von Genen beeinflussen. Sie verstärken Reparaturen am Erbmolekül und fördern die Apoptose. Sie schützen daher vor Krebs, wie David Sinclair von der Harvard Medical School in Boston feststellte." (Ebda.)
Und Alkohol hat bekanntlich viele Kalorien, die anderswo eingespart werden wollen.
Dabei geht der Alternsforschung sinnvollerweise nicht um die schiere Länge des Lebens, sondern um die Gesundheit.
Lange hatte man allein die Telomere im Blick, die Schwanzenden der Chromosomen, die sich bei der Zellteilung verkürzen und dann eben weg sind - wie das Leben. So wie die Parzen den Lebensfaden abschneiden. Aber es kommt offenbar weniger auf die Telomerenlänge an als auf das Enzym Telomerase, das die Telomerenlänge erhält und in Stammzellen aktiv ist.
Insgesamt handelt es sich aber um ein Faktorennetzwerk. Beim eleganten Wurm (Caenorhabditis elegans) sind bereits etwa 500 Gene im Alterungs-Spiel. Das gleicht allerdings auch dem Roulette: Geklonte Elegantwürmer lebten unterschiedlich lange. Offenbar spielt der Zufall neben den Genen und der Lebensweise ebenfalls eine beträchtliche Rolle.