Donnerstag, 19. März 2009

Nobelpreis schützt vor Torheit nicht, Kunisch und das Tabakskollegium



Das Tabakskollegium: Hat der dämliche Maler doch die Zeitungen vergessen!

- Nobelpreis schützt vor Torheitnicht: Die Ökonomen haben die Krise nicht nur nicht vorhergesehen, sie äußern sich auch völlig konträr zu den Heilungsaussichten und -maßnahmen. Gefährlich sind solche Apostel wie Krugman, die in ihrem verblendeten Staatsglauben Heilung durch Zentralisierung erwarten und damit die Macht der Staatsbürokraten erweitern wollen.

- Tabakskollegium des friedensfreundlichen "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. (reg. 1713-1740): "... Worum es FW dabei eigentlich ging (und was auch heute noch ausgesprochen modern anmutet), war die tägliche Presseschau. ... Die für das Tabakskollegium gehaltenen Zeitungen waren die BERLINER, die HAMBURGER, die LEIPZIGER, die BRESLAUER, die WIENER, die FRANKFURTER BLÄTTER, außerdem noch französische und holländische. ..." Gerhard Prause, Tratschkes Lexikon für Besserwisser, ZEIT 11.6.1982
- Johannes Kunisch fühlt in seinem Vortrag über Friedrich II. und seine Ode über das VERGESSEN ganz mit dem jungen Fritz mit und läßt den Vater alt aussehen. Auch auf Anfrage sieht er das Kollegium nur rauchen und saufen.

- ODE AUF DAS VERGESSEN
...
So läßt du gleich und gleich verwesen
Den Schurken und den Ehrenmann.
Verdienste haben, Macht besitzen,
Das alles nützt nicht gegen dich.
Wie eitel, ach, ist unsere Größe!

FRITZ 2 1737 Rheinsberg (Der eitle Geck hat die Ode auf Französisch geschrieben, Deutsch war ihm bekanntlich zu barbarisch; Übersetzung Weinrich)
http://books.google.com/books?id=Wuvtsj5AOsMC&pg=PA113&lpg=PA113&dq=Friedrich+II.++Ode++VERGESSEN&source=bl&ots=TSQKrmreuM&sig=AP50idSAXyazlTjqhZwBksfHPho&hl=de&ei=mVnCSaLhOYTH-AbG--T5Bg&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result#PPA116,M1

- Zu dieser Ode im konventionellen Stil paßt gut Friedrichs Verachtung militärischer Grundregeln (der etwa, das Leben der Soldaten möglichst zu schonen).

- Wenn die Sphärenmusik den Turbolader dazuschaltet: Man lernt doch immer etwas dazu, wenn man eine Rezension von Herrn Hinck liest : ' Sollen wir es mit Thomas Mann halten, den der „österreichische Snob“ Rainer Maria Rilke anwiderte? „Sein Ästhetizismus, sein adliges Getu’, seine frömmelnde Geziertheit waren mir immer peinlich und machten mir seine Prosa ganz unerträglich.“ ' FAZ 19.3.09 Dieses schöne Zitat Manns kannte ich noch nicht, ich muß sagen, es gefällt mir gut, und es bezieht sich ja gar nicht auf Rilkes Lyrik, wo es sicher Eindrucksvolles gibt. Auch Rilkes Sympathisieren mit Mussolini war mir nicht bekannt, es erinnert mich an eine Passage in Muriel Sparks "The Prime of Miss Jean Brodie", wo Mussolini ebenfalls positiv bedacht wird. Raddatz hatte ich seit seinem unsterblichen Goethe-Bahnhof eher unter DAMPFLOK rubriziert, aber Hincks Titelverleihung als "Turbo unter den deutschen Essayisten" trifft besser diesen Pfeifton, den der Turbolader erzeugt, und den man bei Raddatz gut hinzuhören kann.

- Oft hört man das Wort 'Kunst' aussprechen wie 'Heiliger Geist'.