Samstag, 19. März 2016

Destruktive Träumerei


Der Traum ist alt: nix tun und paradiesisch leben. Deswegen kommt das Thema eines leistungslosen Grundeinkommens immer wieder auf den linken Tisch, beim SPIEGEL, beim DEUTSCHLANDFUNK. Besonders dann, wenn von den großen, lebensbedrohlichen Themen wie Euro und Südinvasion abgelenkt werden soll.
Aber Friedrich Engels stellte keine falsche Frage, wenn er überlegte, wie aus dem Schimpansen ein Mensch wurde. In seinem Buch: “Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen” tat er das. 
Mangels zoologischer Kenntnise konnte er nur philosophisch antworten, aber doch völlig richtig: Ohne Arbeit keine Entwicklung. Die Folge: Niedergang. Vor allem auch individuelle Zerstörung, wie man an den langjährigen Hartzern und ihren Kindern und Enkeln ablesen kann. Für die meisten Menschen ist die Arbeit ein lebensnotwendiges Ordnungsprinzip, das sie in das gesellschaftliche Leben einbindet. 

Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre zerstörerisch für die ganze Gesellschaft. 
















Michael Kelpanides








Ein Verlust ist zu beklagen: Der griechische Soziologe Michael Kelpanides verstarb mit 61 Jahren (Jahrgang 1945) am 29.2.16. Er war ein scharfsinniger Kommentator zu den Problemen seines Heimatlandes wie auch zum europäischen Elitenprojekt EU und Euro. In seinem Buch “Politische Union ohne europäischen Demos?” von 2013 konstatierte er die großen Differenzen in der Mentalität der europäischen Völker resultierend aus ihrer langen Geschichte, die einer politischen Integration im Wege stehen. Gerne zitierte er aus Rudolf Carnaps “Scheinprobleme in der Philosophie”. Seine Stimme zu Griechenland und Europa wird schmerzlich fehlen.