Sinn (Ifo, Bild: Wiki.) sowie
Walter Krämer (TU Dortmund)
initiierten den
Offenen Brief der 172 Ökonomen
" Liebe Mitbürger,
die Entscheidungen, zu denen sich die Kanzlerin auf
dem Gipfeltreffen der EU-Länder gezwungen sah, waren falsch. Wir,
Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler der
deutschsprachigen Länder, sehen den Schritt in die Bankenunion, die eine
kollektive Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems
bedeutet, mit großer Sorge. Die Bankschulden sind fast dreimal so groß
wie die Staatsschulden und liegen in den fünf Krisenländern im Bereich
von mehreren Billionen Euro. Die Steuerzahler, Rentner und Sparer der
bislang noch soliden Länder Europas dürfen für die Absicherung dieser
Schulden nicht in Haftung genommen weden, zumal riesige Verluste aus der
Finanzierung der inflationären Wirtschaftsblasen der südlichen Länder
absehbar sind. Banken müssen scheitern dürfen. Wenn die Schuldner nicht
zurückzahlen können, gibt es nur eine Gruppe, die die Lasten tragen
sollte und auch kann: die Gläubiger selber, denn sie sind das
Investitionsrisiko bewusst eingegangen und nur sie verfügen über das
notwendige Vermögen.Die Politiker mögen hoffen, die Haftungssummen begrenzen und den Missbrauch durch eine gemeinsame Bankenaufsicht verhindern zu können. Das wird ihnen aber kaum gelingen, solange die Schuldnerländer über die strukturelle Mehrheit im Euroraum verfügen. Wenn die soliden Länder der Vergemeinschaftung der Haftung für die Bankschulden grundsätzlich zustimmen, werden sie immer wieder Pressionen ausgesetzt sein, die Haftungssummen zu vergrößern oder die Voraussetzungen für den Haftungsfall aufzuweichen. Streit und Zwietracht mit den Nachbarn sind vorprogrammiert. Weder der Euro noch der europäische Gedanke als solcher werden durch die Erweiterung der Haftung auf die Banken gerettet; geholfen wird statt dessen der Wall Street, der City of London – auch einigen Investoren in Deutschland - und einer Reihe maroder in- und ausländischer Banken, die nun weiter zu Lasten der Bürger anderer Länder, die mit all dem wenig zu tun haben, ihre Geschäfte betreiben dürfen.
Die Sozialisierung der Schulden löst nicht dauerhaft die aktuellen Probleme; sie führt dazu, dass unter dem Deckmantel der Solidarität einzelne Gläubigergruppen bezuschußt und volkswirtschaftlich zentrale Investitonsentscheidungen verzerrt werden. "
(faz.net heute)
Bitte tragen Sie diese Sorgen den Abgeordneten Ihres Wahlkreises vor; unsere Volksvertreter sollen wissen, welche Gefahren unserer Wirtschaft drohen.
Werner Abelshauser (Bielefeld)
Klaus Adam (Mannheim)
Thomas Apolte (Münster)
Lutz G. Arnold (Regensburg)
Ludwig von Auer (Trier)
Sascha Becker (Warwick)
Gerard J. van den Berg (Mannheim)
Annette Bergemann (Mannheim)
Norbert Berthold (Würzburg)
Thomas Beißinger (Hohenheim)
Martin Biewen (Tübingen)
Charles B. Blankart (Berlin)
Eckhart Bomsdorf (Köln)
Michael Braulke (Osnabrück)
Friedrich Breyer (Konstanz)
Jeanette Brosig-Koch (Duisburg-Essen)
Carsten Burhop (Köln) ...