Sonntag, 27. Juni 2010
Gipfel
Gräser, Schlangenknöterich und Hornklee dominieren die Wiese Ende Juni - 9 bis 27°C
Das ist der Gipfel
Es ist der Gipfel, wenn schon morgens im Zeitzeichen des Rotfunks der Bergschrat Messner gewürdigt wird, der seinem jüngeren Bruder zu einem frühen Tod verhalf. Wenn solche Idioten das Risiko suchen und ihre Zeit mit Gipfelstürmerei totschlagen, dann bedarf das höchstens der Kritik.
Mehr als Gipfelklamauk und Spesenritterei gab es wohl in Kanada bei G-20 auch nicht. Der französische Staatsschauspieler Sarkozy und die deutsche Steuererhöherin (M.st. von 16 auf 19% Juli 2006) Merkel sind mit ihrer Steuererhöhungsinitiative gescheitert. Sie wollen ihren Unsinn aber in der EU durchdrücken. Auf daß die EU eine SEU werde, eine SteuerEhöhungsUnion.
Die keynesianisch gesonnene Obama-Verwaltung will weiter Schulden machen zur Konjunkturankurbelung und keine Steuern erhöhen. Der Ökonomie-Nobelpreisträger Krugman begleitet die US-Position mit entsprechendem akademischen Geschrei. Recht hat er aber darin, eine weltweit einheitliche Regulierung der Finanzmärkte nicht anzustreben, weil dann eventuell die gleichen Fehler global gemacht würden.
Das ist ein hayekianisches Argument und fand bei der abschließenden Podiumsrunde "Regulierung der Finanzmärkte - aber wie?" der Hayek-Tage in Münster die Zustimmung aller Podiumsredner (Thorsten Polleit, Klaus-Werner Schatz, Joachim Starbatty, MdB Frank Schäffler, Walch). Ansonsten gingen die Positionen etwas auseinander. Das konnte kaum anders sein, auch wenn die Standpunkte nicht fundamental gegensätzlich waren wie im Falle Keynes und Hayek, Hayek und Myrdal, Krugman und Sinn. Grundsätzlich ist es bei den Volkswirten nicht anders als bei den Juristen: 5 Fachvertreter präsentieren 6 Meinungen. Kants "Streit der Fakultäten" ist längst zu einer internen Auseinandersetzung innerhalb der Fächer geworden und erstreckt sich auf alle geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer mit der Tendenz zur Ausdehnung auch auf die naturwissenschaftlichen (CO2-Legende zB).
Dabei wird es bleiben und Hayek bestätigen: es gibt kein allgemein gültiges zentrales Wissen. Globale Vereinbarungen bedürfen einer großen Offenheit, nicht nur, weil die Unterschiede weltweit groß sind, sondern auch, weil niemand über ein sicheres Wissen verfügt, welche Lösungen die besten sind. Erare humanum est, wußte bereits die Antike. Diesen Erkenntnisvorbehalt stets mitzudenken, ist der Gipfel aller Erkenntnis.
- Neues VW-Werk: Wer hätte 1980 gedacht, daß das größte VW-Werk 2010 in Schanghai stehen würde? Es ist auch weltweit die größte Autofabrik.
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