Poesie, meinte Friedrich Schlegel, fängt so an: “den Gang und die Gesetze der vernünftig denkenden Vernunft aufzuheben und uns wieder in die schöne Verwirrung der Phantasie, in das ursprüngliche Chaos der menschlichen Natur zu versetzen. … Es gehört mit dahin, daß die seltsamsten Absprünge von der höchsten Höhe zur tiefsten Tiefe meinem Gefühl so gewöhnlich sind”.
Das erschien Goethe bekanntlich ziemlich krank, aber interessant an der Literatur- und Geistesgeschichte ist, daß zu jeder Zeit von gescheiten Köpfen viel Unsinn geschrieben wurde; das kann zur Selbsterkenntnis der Leser beitragen, wenn sie kritisch lesen. In der Physik ist das leider nicht so. Da soll manchmal gleich die ganze Welt gerettet werden.
(Zitate bei Fritz Martini, Deutsche Literaturgeschichte, S. 315, 319)