Die biologischen Ursachen der Alterung - von Muscheln zu Menschen
Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung lädt ein zu einem Vortrag von Dr. Doris Abele am Mittwoch, 8. September 2010, um 19:30 Uhr im Hörsaal des Gebäudes D, Am Alten Hafen 26, Bremerhaven.
Warum werden Elefanten und Papageien an die 100 Jahre, manche Fischarten an die 200 Jahre alt? Warum leben Hunde, Katzen und Kaninchen weitaus weniger lange? Tierarten unterscheiden sich neben vielen anderen Merkmalen auch anhand ihrer Lebenserwartung. Eine Erklärung liefert die gewichtsbezogene Stoffwechselrate. Diese ist bei großen Tieren deutlich geringer als bei kleinen Tieren, wie etwa dem Kaninchen. Teil der Stoffwechselrate ist der Sauerstoffumsatz, die Zellatmung. Wenn eine tierische Zelle atmet, bildet sie gleichzeitig freie Sauerstoffradikale, die die Zellen nachhaltig schädigen. Führt also die Zellatmung letztlich dazu, dass wir altern und schließlich sterben? Welche wichtigen Vorgänge im Leben einer Art steigern oder senken die Stoffwechselrate und damit die Bildung der Sauerstoffradikale?
Muscheln können erstaunlich alt werden und unterschiedliche Arten leben regelmäßig über 100 und sogar bis zu 400 Jahre – wie machen die das? Welche Rolle spielen dabei Antioxidantien und was liegt schlicht an den Genen und der Lebensweise unterschiedlicher Tierarten? Und wie hängen Reproduktion und Lebenserwartung zusammen?
Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen haben Doris Abele und ihre Arbeitsgruppe Muscheln aus Helgoland, Island, der Antarktis und aus Mexiko gesammelt und untersucht. Diese Muscheln können uns die Prozesse des Alterns erklären. Aber sind die Prozesse auf Menschen übertragbar? Die Untersuchungen in der Arbeitsgruppe von Dr. Abele zeigen, dass die Grundlagen der zellulären Alterung tatsächlich bei Muscheln und Menschen dieselben sind. Welche Konsequenzen sich daraus ziehen lassen, können die Besucher am Mittwochabend mit Doris Abele diskutieren.
Mittwoch, 8. September 2010
Gehirn und Erfolg
An den Schuhen sollt ihr sie erkennen!
Der Medizinjournalist und Vater von Zwillingstöchtern hat ein gut lesbares Buch zum Thema geschrieben.
- Vererbung und Zwillingsforschung: " Bei der Untersuchung dieser Fragen werden vor allem getrennt aufgewachsene eineiige Zwillinge untersucht. Die bekannteste dieser Studien ist ein im Jahr 1981 begonnenes Forschungsprojekt an der Universität von Minnesota, das immer noch andauert und in dessen Verlauf bislang rund 7000 Zwillinge untersucht wurden.
Im Mittelpunkt der Studie stehen eineiige Zwillinge, die getrennt aufgewachsen sind. Als Kontrollgruppe dienen zweieiige Zwillinge, die getrennt aufgewachsen sind.
Das Spektrum der Untersuchungen umfaßt die Erhebung medizinischer und physiologischer Daten, psychologische Untersuchungen und unterschiedliche Intelligenztests sowie die Erfragung von Lebensgeschichte, Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen.
Die bislang veröffentlichten Zwischenergebnisse lassen mit aller Vorsicht vermuten, daß die Individualität des Menschen stärker genetisch geprägt ist als bislang angenommen. " Kompaktlexikon der Biologie, Bd. 3, Spektrum 2002
- Gehirn und Erfolg: Ricarda Scheiner von der Uni Potsdam, Institut für Biochemie u. Biologie, bespricht im NEUROforum 3/2010 (nwg.glia.mdc-berlin.de) das gleichnamige Buch von JOHN MEDINA u. SEBASTIAN VOGEL, Spektrum 2009, nur 25,-€.
Das Buch wendet sich vor allem an den Einzelnen, der seinen genetischen Rahmen ausschöpfen bzw. optimal mit ihm umgehen will.
Was im Sport jedem völlig klar ist, daß man nämlich aus einem Sprintertypen keinen erfolgreichen Langstreckler machen kann, und umgekehrt, und aus einem guten Golfer keinen guten Fußballspieler, das ist in der literarisch verbildeten Welt im Bereich von Hirnleistungen meist sehr unklar.
Noch nie hörte man von einem Historiker, der ähnliche Leistungen in der Mathematik erbracht hätte, und von Ferdinand Porsche ist kein historisches Werk bekannt. Viele Deutschlehrer können keine Statistik lesen, geschweige denn, in einer Statistik denken. Viele Schüler haben in ihrer Schulzeit viele Stunden Physik gehabt, ohne daß sie späterhin auch nur einfachste physikalische Phänomene verstünden.
Selavi, so spielt die Genetik. Und so spielen auch die Zufälle in der langen Zeit der biologischen Reifung beginnend mit der Einnistung des Eis.
Heraus kommt ein Individuum, das in manchen Eigenschaften ganz nah am Stamm liegen kann, in anderen ganz weit weg.
Da ist es doch schön, wenn Medina und Vogel konkrete Angaben und Hinweise für alle Hirntypen liefern. Alles läßt sich innerhalb eines Rahmens verbessern. Das lohnt sich auch.
Einen Hinweis im 1. Kapitel kennen wir schon und üben ihn konsequent aus: Denkleistungen lassen sich durch mehrmaligen Sport in der Woche steigern. Der Vorschlag, Laufbänder in Schulen und Büros bereitzustellen, ist Gold wert. Wandelten in diese Richtung schon die Peripatetiker?
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