Freitag, 23. April 2010
Was so alles strahlt, wie schwach und wie lange
Die Sauerkirsche blüht - bei -2°-16°C
- Pu : " Eingeschlossen in einen Stahlbehälter oder selbst in eine Plastiktüte ist ein kleines Stück Plutonium relativ ungefährlich; faßt man ein solches Päckchen an, kann man die durch den radioaktiven Zerfall bedingte Wärme des Metalls fühlen. Diese Wärme kann man in Elektroenergie umwandeln. Plutoniumbatterien wurden zB bei den Apollo-Missionen eingesetzt, sie lieferten Energie für Tiefsee-Taucheranzüge und Herzschrittmacher. Einen geringen Teil des Plutoniums verwendet man zur Herstellung des Neutronen emittierenden Metalls Californium, welches seinerseits in der Krebstherapie, in Feuchtigkeitsmessern und in Geräten zur Erkundung von Gold- und Erdölvorkommen Einsatz findet. Die Halbwertszeit des Plutoniums beträgt 24.100 Jahre. Bevorzugt schmilzt man das Metall als Oxid zur Endlagerung in Glasstücke ein. Plutoniumoxid ist eines der am wenigsten wasserlöslichen Oxide überhaupt - um ein einziges Atom in Lösung zu bringen, würde man 1.000.000 Liter Wasser brauchen, und eingeschmolzen in Glas ist es sogar noch unlöslicher. " (John Emsley, Chemie im Alltag II)
- Alle Gegenstände sind mehr, oder minder radioaktiv. Das Uran hat eine sehr lange Zerfallszeit. Demzufolge ist die Strahlung niedrig. Uran wird in vielen Ländern frei verkauft und wird z.B. als Ausgleichsgewicht fuer Segelboote genutzt. Man kann sich einen Klotz als Briefbeschwerer auf den Schreibtisch stellen. Das Pu 239 hat eine kürzere Halbwertszeit und strahlt entsprechend mehr. Ziemlich reines Pu 239 kann manuell bearbeitet werden, dies geschah früher auch. Pu 241 strahlt sehr stark, so daß man davon Abstand halten sollte. Als starker Strahler ist es aber nach 500 Jahren nahezu vollständig verschwunden bzw. zerfallen.
- Endlager : Trittin und Gabriel haben ein Moratorium herbeigeführt, daß die weiteren Erkundungsarbeiten in Gorleben bis heute ruhen läßt, die Belegschaft wurde von ca. 550 Mitarbeitern auf ca. 50 heruntergefahren. Trittin, Gabriel, Röttgen & Co. haben kein Interesse daran, diese klärenden Untersuchungen weiterzuführen. Denn mit der Behauptung, das Endlagerproblem sei nicht gelöst, läßt sich Angst in der Bevölkerung schüren.
Mit dem Salzstock Gorleben hat Deutschland einen bestens geeigneten Endlagerstandort. Das sagen alle Experten. Die Salzstöcke in Deutschland wurden im Erdzeitalter des Zechsteins (Perm) vor rund 250 Millionen Jahren gebildet und sind seitdem unversehrt. In kleinen Linsen eingeschlossenes, 200.000.000 (200 Millionen) Jahre altes Wasser ist bis heute unversehrt.
Bei der derzeit nur zulässigen direkten Endlagerung wird eine Betriebszeit von 1 Mill. Jahren für das Endlager gefordert. Hat man aber in einer Wiederaufarbeitungsanlage (z.B. La Hague) Plutonium und die langlebigen sogenannten „Transurane“ abgetrennt, dann haben solche radioaktiven Abfälle nach ca. 1000 Jahren keine höhere Radiotoxizität mehr als natürlich vorkommende Erzlager radioaktiver Stoffe. Wie das Waffenplutonium kann das Pu in sog. Mox-Brennelementen als Wertstoff in KKW zur Stromerzeugung genutzt und vernichtet werden.
Außerdem plädieren viele Kernphysiker für eine Zwischenlagerung, da bei zu erwartenden neuen Aufbereitungsmethoden, wie schon in der Vergangenheit, diese Rückstände höchst wertvoll seien.
- Erde in die Asse
Neulich erzählte ein Physiker von einem Kollegen in Jülich, der Erde von einem Acker seiner Wohnung gegenüber mit ins Labor gebracht habe, um die natürliche Strahlung zu untersuchen. Sie war gering, aber doch zu hoch für die deutschen nuklearen Sicherheitsvorschriften - die Ackererde durfte das Labor nicht mehr in der Tüte verlassen, wie sie hereingekommen war; sie wurde teuer und aufwendig in die Asse verbracht, wo sie einsam von ERDE ZU ERDE träumt.
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