Montag, 29. Juli 2019

Tōru Takemitsu: Rain Tree (1981)

Ökokratie droht



Gujer, NZZ 27.7.19: “Der Liberalismus habe sich überlebt, erklärte er, Multikulturalismus, Homosexualität und der Verrat an traditionellen Werten stiessen auf Ablehnung in den westlichen Gesellschaften. «Migranten können straflos morden, vergewaltigen und plündern», beschrieb der russische Präsident die Lage in Europa.” 

Putin ist ein geschickter KGB-Mann, der sogar Gerhard Schröder als Gasprom-Agenten angeworben hat. Und seine Propaganda ist ebenfalls gut gemacht, er übertreibt nicht sehr stark, währenddessen die noch freiheitlichen Staaten ihre von Putin benannten Schwachpunkte durch Klimaklamauk überdecken wollen. Auch Gujer scheint dem zugeneigt. Natürlich sind die russische Autokratie und der chinesische Totalitarismus keine Alternative zu freiheitlichen Demokratien. Aber wie freiheitlich sind Deutschland, Schweden, Frankreich etc. denn noch? Ihre Propagandaapparate aus rotgrünen Medien, rotgrüner RegierungsPR und rotgrünen Sturmabteilungen wie Greenpeace besitzen die absolute Lufthoheit im öffentlichen Raum, in Schulen und Hochschulen. Die Meinungs- und Informationsfreiheit ist bedroht. Alternative Politiker werden angegriffen, Parteibüro zerstört.  Droht nicht eine Ökokratie? Droht nicht eine steigende Kriminalität, die auch durch unkontrollierte Einwanderung gespeist wird? 
Bei den vielen Fällen von Zuzugskriminalität fällt immer wieder auf, daß Justiz, Polizeiführung und Politik bei Serientätern versagen, ganz nach dem Motto: Wem die Einwanderungspolitik nicht gefällt, der kann ja auswandern. 

Da wird die Freiheit der Bürger gefährlich bedroht und Putin und Xi bedienen sich damit für ihre Propaganda. Die “Sieger der Geschichte” aber haben sich seit 1989 zunehmend zu Ökokraten entwickelt, die die Marktwirtschaft grün und rot schlagen. Nein, der Liberalismus hat sich nicht überlebt. Er ist allerdings unter die Räder des Klimazugs gestoßen worden. 










Sonntag, 28. Juli 2019

Friedrich Schiller: Don Carlos, Infant von Spanien - Kapitel Erster Akt. Der königliche Garten in Aranjuez. Erster Auftritt. Carlos. Domingo. Domingo. Die schönen Tage in Aranjuez Sind nun zu Ende. Eure königliche Hoheit Verlassen es nicht heiterer. ... /// Narciso Yepes - Concierto de Aranjuez (2)

War er heute? /// Bund Neuland - Tag, Der Den Sommer Endet

Infantilisierung der Wohlstandsgesellschaften

Zu: 

Robert Harrison über Wohlstandsbürger: «Nehmen gilt als Menschenrecht, das Geben ist bloss für die Doofen» NZZ 15.4.2019 War der Mensch einst ein Untertan, so führt er sich heute auf wie ein Kind: Alles dreht sich um das eigene Ego. Der Kulturphilosoph Robert P. Harrison diagnostiziert im wohlhabenden Westen eine neue Infantilisierung – und eine Rückkehr zu Stammesgesellschaften. Wie wird das alles enden? Interview: René Scheu, Stanford

Das Kind ist eingehüllt in sich selbst. Es wächst in grosser Sorglosigkeit auf und bezieht alles auf sich selbst. Das Selbst bildet das Zentrum der kindlichen Wahrnehmung der Wirklichkeit. Erwachsenwerden hingegen ist ein Prozess, in dem die Grenzen des Selbst geöffnet werden, hin zu einem Bewusstsein, dass das Ich zu einem grösseren Kontext gehört, den wir gemeinhin die Welt nennen. Das Kind ist – zusammengefasst – ein weltloses Wesen und darum oftmals sehr glücklich, während der Erwachsene weltlich ist und darum ständig um sein Glück besorgt.”
Hier kann man Harrison uneingeschränkt zustimmen. Seit langem ist eine Infantilisierung am Werk, die auch schon mehrmals thematisiert wurde, etwa bei Neil Postman 1985 in “Wir amüsieren uns zu Tode”, oder bei Christopher Lasch 1979 in “Zeitalter des Narzißmus”. 

Mit wachsendem Wohlstand wächst auch das selbstbezogene Spiel mit unernsten Gegenständen, blühender Sorglosigkeit und Realitätsausblendung zugunsten beliebiger Phantasien. 















Donnerstag, 25. Juli 2019

Wärmeregulierung und Chitinpanzer


Räuberische Wespen auf Kirschlorbeer. Wie die Bienen fliegen sie in der prallen Sonne, sie müssen also über ein effektives System der Wärmeabfuhr verfügen. Dabei haben sie es nicht einfach, weil die Lufttemperatur wenig Kühlung abgibt und der Chitinpanzer keine Verdunstungskälte erzeugt wie die menschliche Haut.

Die Kühlung der Erde ist viel einfacher - der Weltraum ist ein riesiger Kühler.





Na, heute wäre Rudi zufrieden. "Und was wir da für Hitzewellen hatten Pulloverfabrikanten gingen ein. Da gab es bis zu 40 Grad im Schatten Wir mussten mit dem Wasser sparsam sein." Lied von 1975. /// Rudi Carrell - Wann wird's mal wieder richtig Sommer 2003

Mittwoch, 24. Juli 2019

Die Janis-Schreistimmenversion des Gershwin-Titels. /// Janis Joplin - Summertime (Live -1969)

Sehr schlimm, Abermilliarden in den Klimasand zu setzen. Ausnahmephysiker Happer hat recht. /// Will Happer, Trump Adviser, Loves Climate Science - and CO2

Wie Verhalten entsteht






Pavian bei der Revierverteidigung?


Wie entsteht Verhalten? Der Evolutionsbiologe John Alcock erforschte das Verhalten speziell vieler Insekten und sieht die Genetik am Werke. Sein “Animal Behavior” wurde ein Standardwerk der Verhaltensbiologie. Verhalten wird durch die Evolution geformt und weitergegeben. Das gilt natürlich auch für die Säugetiere, deren eines der Mensch ist. Sein Verhaltensspielraum ist im Vergleich zu Ameisen groß, aber nicht unbegrenzt, wie Sozialutopisten phantasieren. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Mal den Sozialisten Dominik Strauss-Kahn fragen, den Fast-Kandidaten der französischen Sozialisten. Hollande machte es dann, der mit dem Motorroller am Abend. Kulturelle Muster variieren die evolutionär entstandenen Grundfiguren auf vielfache Weise. 






Für eine Klarinette ist Platz auch auf der kleinsten Bühne in Perm. /// Tchaikovsky-Chabod Nutcracker fantasy. Sergey Eletskiy clarinet

Dienstag, 23. Juli 2019

Die Mentalität macht’s




Benjamin Franklins (1706-90) 13. Gebote:  
“So faßte ich denn unter dreizehn Namen von Tugenden alles das zusammen, was mir zu jener Zeit als notwendig oder wünschenswert einfiel, und verband mit jedem einen kurzen Lehrsatz, welcher die volle Ausdehnung ausdrückte, die ich seiner Bedeutung gab. Die Namen der Tugenden samt ihren Vorschriften waren: 
1. Mäßigkeit. – Iß nicht bis zum Stumpfsinn, trink nicht bis zur Berauschung. 
2. Schweigen. – Sprich nur, was anderen oder dir selbst nützen kann; vermeide unbedeutende Unterhaltung. 
3. Ordnung. – Laß jedes Ding seine Stelle haben und jeden Teil deines Geschäfts seine Zeit haben. 
4. Entschlossenheit. – Nimm dir vor, durchzuführen, was du mußt; vollführe unfehlbar, was du dir vornimmst. 
5. Genügsamkeit. – Mache keine Ausgabe, als um anderen oder dir selbst Gutes zu tun; d. h. vergeude nichts. 
6. Fleiß. – Verliere keine Zeit; sei immer mit etwas Nützlichem beschäftigt; entsage aller unnützigen Tätigkeit. 
7. Aufrichtigkeit. – Bediene dich keiner schädlichen Täuschung; denke unschuldig und gerecht, und wenn du sprichst, so sprich darnach. 
8. Gerechtigkeit. – Schade niemandem, indem du ihm Unrecht tust oder die Wohltaten unterlässest, welche deine Pflicht sind. 
9. Mäßigung. – Vermeide Extreme; hüte dich, Beleidigungen so tief zu empfinden,
oder so übel aufzunehmen, als sie es nach deinem Dafürhalten verdienen. 
10. Reinlichkeit. – Dulde keine Unreinlichkeit am Körper, an Kleidern oder in der Wohnung. 
11. Gemütsruhe. – Beunruhige dich nicht über Kleinigkeiten oder über gewöhnliche oder unvermeidliche Unglücksfälle. 
12. Keuschheit. – Übe geschlechtlichen Umgang selten, nur um der Gesundheit oder der Nachkommenschaft willen, niemals bis zur Stumpfheit und Schwäche oder zur Schädigung deines eigenen oder fremden Seelenfriedens oder guten Rufes. 
13. Demut. – Ahme Jesus und Sokrates nach.”
(Cum grano salis)
Franklin, Benjamin. Autobiographie: Benjamin Franklins Leben, von ihm selbst beschrieben (German Edition) (S.87f.) Zenodot Verlagsgesellscha. Kindle-Version. 

Das Multitalent Franklin - er war Erfinder, Politiker, Drucker und Autor - gab auch eine Operationalisierung an die Hand. Sein pädagogisches Motto lautete: 

Tell me, and I forget. Teach me, and I may remember. Involve me, and I learn. 
















Montag, 22. Juli 2019

Physiker Ulrich Wolff: Klimaschutz, eine gefährliche Illusion


 
Klimaschutz, eine gefährliche Illusion
Ulrich WolffJuli 2019Menschen würden eine Klimakatastrophe auslösen, weil sie fossile Brennstoffenutzen! - Das ist die Parole angeblicher Wissenschaftler, denen inzwischen nicht nureine deutsche Bundesregierung, sondern sogar „ehrenhalber promovierte“ Kindernachlaufen
1
 Nachdem die Flora während der Klimageschichte den CO
2
 Gehalt der Atmosphäreproblemlos von 250.000 ppm auf 300 ppm reduziert hatte, soll nun sein erneuterAnstieg über 600 ppm hinaus den Lebensraum der Menschen katastrophalüberhitzen. Das rechnen Schlauköpfe mit mathematischen Modellen aus, die nichteinmal die kleinsten Wassertropfen erfassen können.Ursache sei die vom CO
2
 verstärkte Rückstrahlung von Solarenergie zur Materie ander Erdoberfläche
2
 – Könnte das stimmen? – Natürlich nicht: 71% der Erdoberfläche bedecken Ozeane mit Wassertemperaturen an ihrerOberfläche und im Volumen zwischen -2 bis +30°C. Die Luft darüber ist mitWasserdampf gesättigt. Mit der relativen Feuchte von 100% variiert daher ihrWassergehalt temperaturabhängig zwischen 4,2 und 30,4 g/m
3
.Die Temperatur aufsteigender Luft sinkt bekanntlich nach oben ab. In einer Höhe vonetwa 8 km (Polarzone) bis 17 km (Tropen), am unteren Rand der sog. Tropopause,wird den Erdball umspannend eine Temperatur von -50°C unterschritten. Mit einerrelativen Feuchte von weiterhin 100% hat sich der gasförmige Wasseranteil inzwischen auf nur noch 0.06 g/m
3
 verringert. Trotzdem ist die Luft nur scheinbargefriergetrocknet, denn während dieses Abkühlungsvorganges haben 4,14 bis 29,8g/m
3
 Wasser des ursprünglichen Wassergehaltes als Schwebeteilchen (sog.Aerosole) eine Flugreise in der Atmosphäre angetreten, die unerkannt von den.vorgenannten Modellen irgendwann und irgendwo von der Schwerkraft beendetwerden wird. Selbst den Startvorgang selbst erfassen diese Modelle nicht:Direkt über der Wasseroberfläche sinkt die Temperatur der Luft ab, da über bewegterSee Wassertropfen und Salz Partikel unterstützt durch Wasserdampf und CO
2
 Energie absorbieren, in Wärme wandeln und als Wärmestrahlung in den Raumwinkelvon 360 Grad (d. h. sowohl nach oben als auch nach unten) emittieren. DiesemEnergieentzug folgend kondensiert und/oder gefriert fortschreitend Wasser derLuftfeuchte solange bis das Minimum der Temperatur im Volumen der Tropopauseerreicht ist.Bereits eine Temperaturabsenkung um 1°C lässt über den Ozeanen (jeweilstemperaturabhängig) 0,29 bis 1,6 g/m
3
 sehr kleine Wasser und/oder Eis Aerosoleentstehen. Bei einem Partikelradius von z. B. 0.01 mm verfügt eine solcheAerosolmenge von 1 g/m
3
 bereits über eine Oberfläche von 0,3 m
2
. Wenige Meter
 
 "
einer derartigen Luftsäule schließen daher direkt über der Wasserfläche der Ozeaneein atmosphärische Fenster für Wärmestrahlung und bestimmen mit ihrer jeweiligenEmissionstemperatur die Wirkung der energetischen Rückkopplung des sog.atmosphärischen Treibhauseffektes auf die Ozeane vollständig.Auf dem kleineren Festlandanteil an 29% der Erdoberfläche ändert sich an diesemVorgang grundsätzlich nichts. Lediglich der Ablauf des Vorganges der Luftkühlungwird etwas komplexer, weil die Wirkung des atmosphärischen Wasserkreislaufesnicht ausreicht, dort eine geschlossene Wasserfläche zu realisieren. Daher variiertz. B. der Mittelwert der relativen Luftfeuchte über der Erdoberfläche in Berlinzwischen 70% im Sommer und 85% im Winter. Der Sättigungswert von 100% stelltsich daher - jeweils wetterabhängig – nur in unterschiedlichen Höhenlagen beiunterschiedlichen Temperaturdifferenzen zur Erdoberfläche ein, so dass dieAerosole erst in größerem Abstand von der Erdoberfläche entstehen. Die jeweiligenEmissionstemperaturen weichen daher stärker von den Bodentemperaturen ab alsüber den Ozeanen.Interessenten können diese Vorgänge u. a. im Internet am Hamburger Wettermastverfolgen und z. B. die lokalen Unterschiede der Rückstrahlung aus tiefliegendenwarmen Wolken zu der aus dort zwar „am blauen Himmel“ nachgewiesenen, jedochmit bloßem Auge nicht sichtbaren kälteren Aerosolen ablesen.Auch auf dem Festland kann die Interaktion der mehr als zweiatomigen Gase mit denatmosphärischen Energieflüssen die Wirkung des von Aerosolen erzeugtenatmosphärischen Treibhauseffektes schon deshalb nicht beeinflussen, weilmengenabhängige Veränderungen ihres Beitrages zur Rückstrahlung inhärentgegenläufig von diesen Aerosolen kompensiert werden.
Fazit:
 
Beliebige Veränderungen der CO 
 Menge in der Atmosphäre habenkeinen Einfluss auf das Wetter und seine Statistik, das Klima. Daher sind alleVersuche, diese Menge zu begrenzen oder zu reduzieren wirkungslos,kostspielig und gefährlich, z. b. insbesondere für die unverzichtbarezuverlässige Stromversorgung. Derartige Eingriffe erzeugen Illusionen, diekontraproduktiv sind zur sinnvollen Vorsorge für die erforderliche Anpassungeiner stetig wachsenden Weltbevölkerung an Wetterextreme heute und auch inZukunft nicht abwendbare Veränderungen von Wetter und Klima.
1
 
https://de.scribd.com/document/190496647/Angst-auf-Objektsuche-wahlt-Klimawandel-und-Energiewende
2
 https://de.scribd.com/document/411808276/Das-Ma-rchen-von-den-Treibhausgasen











Bach - Contrapunctus 1-4 (The Art Of Fugue) - Australian Chamber Orchest...

Sonntag, 21. Juli 2019

Die Einheit gibt's nicht








Es berührt seltsam, daß bei Keller früh die Neigung zu Krawall aufscheint und sich lebenslang durchhält. So ist bei Kellers Biograph Bernd Breitenbruch zu lesen: “Übrigens ging bei dem jähen Temperament Kellers das heilige Donnerwetter oft auch bei anscheinend klarem Himmel los. Dann ließ er sich zur Gewalttätigkeit, die ihm sonst fremd war, hinreißen. Der kleine Mann fuhr mit verblüffender Behendigkeit auf, stieß die Gläser um, wies einen Harmlosen vom Tische weg oder wurde gern handgemein.” (Breitenbruch, Keller, S. 148)

Aus seinen Schriften läßt sich dieser Hang zu Streit und Handgreiflichkeit nicht herauslesen, den “Grünen Heinrich” ausgenommen. In den Erzählungen regiert eher die Besonnenheit, wie auch seinem abgewogenen, nicht zu Aufgeregtheiten neigendem Stil. Was bei Keller verwundert, findet sich aber im Alltag allzu oft: verminderte Impulskontrolle. Den moderaten, einheitlichen Charakter gibt es nicht und ist eine Erfindung von Literaten und Philosophen, zuletzt der deutschen Klassik. Da weben sich allzuviele irreal idealistische Fäden in die Protagonisten. Das Format der Erzählung als solcher trägt bereits den Kern der Verfälschung in sich. Die Erzählung soll sich ‘runden’, ‘runde’ Charaktere sind gefragt; all das gibt es im realen Leben in der Regel nicht.
Im harmlosen Fall wundert sich der Physiker Lichtenberg darüber, daß er so abergläubisch ist (Sudelbücher, Heft J 715), im extremen Fall zieht der Literat Keller allabendlich zur Prügelei los (a.a.O., S. 83). 1886 hat Stevenson dem Problem der widersprüchlichen Hirnmodule die phantastische Erzählung “The strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde” gewidmet. Goethe hat in der FAUST-Figur mit seinen “zwei Seelen” den literarischen Anfang gemacht, den die Romantik (E.T.A. Hoffmann, Kleist u.a.) aufnahm, aber ins Phantastische verbog.

Der Psychologe H.J. Eysenck hat dem Problem in seiner Persönlichkeitspsychologie ein Fundament gegeben, das die Freud’schen Phantasien überwand.








Stimmungsvolle Meditation. /// When It's Time - Attila Zoller

Samstag, 20. Juli 2019

Eine Überraschung






Sebastian Haffner war auch ein 68er, aber ein später. 1907 geboren konnte er nicht mehr Mitglied im SDS werden, aber er schrieb im STERN und in der Meinhof-konkret. Und 1968/9 verdrosch Haffner die Mehrheits-SPD in seiner Artikelserie „Die verratene Revolution“ wegen ihrer konstruktiven Rolle 1917/18. Der linke Haffner - 1938 Emigrant nach England - überraschte 1978 alle mit seinem Buch „Anmerkungen zu Hitler“. Der Tenor der Zeit war damals, ähnlich wie heute, daß Hitler ganz pöhse war, und daß die pöhsen Konservativen ihn an die Macht gebracht haben und der pöhse Kapitalismus sein Gaul gewesen sei. Und da schrieb Haffner, der konkret- und STERN-Journalist:
„Aber von 1930 bis 1941 gelang Hitler innen- und außenpolitisch und schließlich auch militärisch so gut wie alles, was er unternahm, zum Staunen der Welt. … Die einzigen innenpolitischen Gegner oder Konkurrenten, mit denen Hitler in den Jahren 1930-34 ernsthaft zu rechnen und zeitweise zu kämpfen hatte, waren die Konservativen. … Aber die Konservativen, mit ihren gut verschanzten Positionen in Heer, Diplomatie und Verwaltung blieben immer ein echtes politisches Problem für ihn - unentbehrlich für den Alltagsbetrieb, halbe Verbündete, aber immer auch halbe Opponenten und mitunter - zum Teil wenigstens, ganze: Papen und Schleicher rührten sich noch einmal in der Krise des Sommers 1934 (Schleicher zahlte dafür mit seinem Leben …), konservative Wehrmachtsgenerale schmiedeten 1938 und 1939 Putschpläne, konservative Politiker wie Goerdeler und Popitz konstruierten während der ganzen Kriegszeit mit den verschiedensten Partnern aus Heer, Staat und Wirtschaft gegen Hitler, und 1944 hatte sich schließlich sogar so eine Art großer Koalition politischer und militärischer konservativer Hitlergegner gebildet, die in dem Unternehmen des 20. Juli gipfelte. Der 20. Juli war in der Substanz ein hochkonservatives Unternehmen - mit Recht ist gesagt worden, seine Totenliste lese sich wie ein Auszug aus dem Gothaischen Adelskalender … “.
Zu Hitler selbst merkte Haffner an:
“Offensichtlich steht Hitler in der Reihe der Diktatoren des 20. Jahrh. irgendwo zwischen Mussolini und Stalin - und zwar, bei genauerem Hinsehen, näher bei Stalin als bei Mussolini. Nichts ist irreführender, als Hitler einen Faschisten zu nennen. Faschismus ist Oberklassenherrschaft, abgestützt durch künstlich erzeugte Massenbegeisterung. Hitler hat wohl Massen begeistert, aber nie, um dadurch eine Oberklasse abzustützen. Er war kein Klassenpolitiker, und sein Nationalsozialismus war alles andere als ein Faschismus. Wir haben bereits im vorigen Kapitel gesehen, daß seine ‘Sozialisierung der Menschen’ genaue Entsprechungen in sozialistischen Staaten wie etwa der heutigen Sowjetunion und der DDR hat …)
Haffner, Anmerkungen zu Hitler, S. 49-61

Die Opposition in der Wehrmacht um die Generale Ludwig Beck (Generalstabschef des Heeres), Hammerstein-Equord, Halder, Oster und Witzleben wollte Hitler verhaften, nachdem der den geplanten Angriff auf Prag begonnen haben würde. Darüber wollten sie mit der britischen Regierung sprechen, doch der ehrenwerte Friedenspolitiker Chamberlain lehnte ab und unterschrieb 1938 lieber das Münchener Diktat.






Richter plays Schubert Drei Klavierstücke D.946 No.1 (Budapest, 1963)

Freitag, 19. Juli 2019

19.7.1819 Gottfried Keller



„Kleider machen Leute“ kennt heute noch fast jeder. Das stammt aus der gleichnamigen Selwyla-Geschichte, in der der Held Wenzel Strapinski einen Radmantel und eine Pelzmütze trägt:
„An einem unfreundlichen Novembertage wanderte ein armes Schneiderlein auf der Landstraße nach Goldach, einer kleinen reichen Stadt, die nur wenige Stunden von Seldwyla entfernt ist. Der Schneider trug in seiner Tasche nichts als einen Fingerhut, welchen er, in Ermangelung irgendeiner Münze, unablässig zwischen den Fingern drehte, wenn er der Kälte wegen die Hände in die Hosen steckte, und die Finger schmerzten ihm ordentlich von diesem Drehen und Reiben. Denn er hatte wegen des Fallimentes (Pleite, WD) irgendeines Seldwyler Schneidermeisters seinen Arbeitslohn mit der Arbeit zugleich verlieren und auswandern müssen. Er hatte noch nichts gefrühstückt als einige Schneeflocken, die ihm in den Mund geflogen, und er sah noch weniger ab, wo das geringste Mittagbrot herwachsen sollte. Das Fechten fiel ihm äußerst schwer, ja schien ihm gänzlich unmöglich, weil er über seinem schwarzen Sonntagskleide, welches sein einziges war, einen weiten dunkelgrauen Radmantel trug, mit schwarzem Sammet ausgeschlagen, der seinem Träger ein edles und romantisches Aussehen verlieh, zumal dessen lange schwarze Haare und Schnurrbärtchen sorgfältig gepflegt waren und er sich blasser, aber regelmäßiger Gesichtszüge erfreute.
Solcher Habitus war ihm zum Bedürfnis geworden, ohne daß er etwas Schlimmes oder Betrügerisches dabei im Schilde führte; vielmehr war er zufrieden, wenn man ihn nur gewähren und im stillen seine Arbeit verrichten ließ; aber lieber wäre er verhungert, als daß er sich von seinem Radmantel und von seiner polnischen Pelzmütze getrennt hätte, die er ebenfalls mit großem Anstand zu tragen wußte. …“


Solche Kopftracht nach der Art des polnischen Adels verführt seine Umwelt zu dem Irrtum, der arme Schneider sei ein Adliger und behandelt ihn auch so. 


Es ist - wie die anderen Seldwyler Geschichten auch - eine charmante Novelle. Köstlich auch „Die drei gerechten Kammacher“ und „Spiegel, das Kätzchen“, und, sehr lehrreich „Frau Regel Amrain und ihr Jüngster“.
















Perfektes Zusammenspiel. /// Peter Herbolzheimer - La Fiesta

Mittwoch, 17. Juli 2019

Bei der Geschichte verlangt Goethe mit gutem Grund einen Rückblick auf 3000 Jahre: Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleib im Dunkeln unerfahren, mag von Tag zu Tage leben. West-östlicher Divan, Rendsch Nameh: Buch des Unmuts Das gilt auch für die Klimageschichte. Dort verlängern sich allerdings die Zeiträume noch. /// Horst-Joachim Lüdecke - Jüngste Forschungsergebnisse zu Klimazyklen am 2...

Sanftes Ungeheuer


“However, no administration has generated more voluminous legislation and regulation than President Obama’s in his first term. The history of his presidency can be told concisely as a series of pledges to increase employment (‘the stimulus’),
reduce the risk of financial crisis and provide universal health insurance, each of which produced a major expansion of the administrative state. The Wall Street Reform and Consumer Protection Act (Dodd–Frank) ran to 848 pages and created two new agencies, the Financial Stability Oversight Council and the Consumer Financial Protection Bureau. The Patient Protection and Affordable Care Act (ACA, for short) totalled 961 pages (along with the Health Care and Education Reconciliation Act) and created the Independent Payment Advisory Board. Even more cumbersome was the legislation that was drafted to enact the Trans Pacific Partnership, a trade agreement between twelve Pacific-rim countries. This was over 5,554 pages long, contained more than two million words and, when printed out, stood nearly three feet high. Moreover, both Obamacare and Dodd–Frank spawned great shoals of regulation. After the ACA was passed, government agencies produced more than a hundred final regulations spelling out how the new laws were to be implemented. Dodd–Frank specifically instructed regulators to create more than 400 new rules. According to one estimate, the act could increase financial industry regulatory restrictions by nearly a third if this process is ever completed. To get some idea of the scale of the regulation epidemic, assume that each of the 10,535 pages of healthcare regulations in the Federal Register contains 1,100 words. That adds up to more than 11 million words. By way of comparison, Magna Carta was a single sheet of parchment with fewer than 4,000 words. The original draft of the US Constitution was only slightly longer (4,543 words, to be precise). And the Declaration of Independence consists of just 1,458 words.”

Ferguson, Niall. The Square and the Tower (S.348). Penguin Books Ltd. Kindle-Version. 

Regulierung reduziert Freiheit, mehr Regulierung reduziert noch mehr Freiheit. 

Hier wird klar, daß Obama der bisher schlimmste Präsident der USA war, gemessen am Freiheitsverzehr. Die Heimat der Regulierungsspirale ist Europa, speziell die EU, die mit immer neuen Regulierungen von der Gurke bis zum Diesel den Bürgern schadet.  



















Dienstag, 16. Juli 2019

Sozialdemokratismus zerstört die Freiheit


Der Dämon der liberalen Demokratie

von Daniel Pipes
Washington Times
14. Juli 2019
Englischer Originaltext: The Demon in Liberalism
Übersetzung: H.Eiteneier   siehe: https://tinyurl.com/yymqfexb
Kommentar: 
Vorneweg: gemeint ist der Sozialdemokratismus, der auch eine liberale Seite hat, aber insgesamt eine leichtflockige Erziehungsdiktatur anstrebt. In der Tat begegneten die Sozialdemokraten der polnischen Solidarnosz abweisend arrogant; Helmut Schmidt segelte lieber mit dem Kommunistenboß Gierek, als sich mit Walesa zu treffen, ihn gar zu unterstützen. Das taten die Amerikaner. In der Tat verbindet die Kommunisten die Zerstörung ihrer jeweiligen Gesellschaft durch alberne und häßliche Dinge wie die maßlose Besteuerung, die Gängelung durch grüne Schweinereien an jeder Ecke im Zeichen des Klimawahns und die unkontrollierte Einfuhr von Barbaren aus dem Süden. Merkel und die EU, Macron und von der Leyen stehen für den Niedergang Europas, letztere beschädigte gerade die Bundeswehr, was sie unbedingt für die EU empfiehlt. 
















Montag, 15. Juli 2019

Alfred-Wegener-Institut inzwischen auf Linie


Der vergessene Protest: Als sich vor 20 Jahren eine Gruppe AWI-Forscher gegen den Klimaalarm verwehrte

Anfang Juli 2019 brachten wir an dieser Stelle die deutsche Übersetzung einer Petition von 90 italienischen Klimawissenschaftlern gegen den Klimaalarm. Michael Krüger erinnerte eine Woche später im ScienceSkepticalBlog an einen ähnlichen Appell vor 20 Jahren von führenden Klimaforschern am Alfred Wegener Institut in Bremerhaven:
Mit drei Sätzen lässt Prof. Ernst Augstein die Weltklimakonferenz, die am 1. Dezember 1997 im japanischen Kyoto eröffnet wird, als globale Farce erscheinen. „Es stimmt“, sagt er, „dass weltweit die Temperaturen steigen. Es stimmt auch, dass die Konzentration des Treibhausgases CO2 in der Atmosphäre zunimmt und dass der Mensch dazu beigetragen hat und weiter beiträgt. Es ist aber überhaupt nicht erwiesen, dass der gegenwärtige Temperaturanstieg etwas mit der aktuellen CO2-Zunahme zu tun hat.“ Seine Befürchtung: „Vielleicht drehen wir, was das Weltklima angeht, in Kyoto an den völlig falschen Knöpfen.“
Ernst Augstein ist nicht irgendjemand. Der Ozeanograph am Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven war zeitweise Vorsitzender des Klimabeirates der Bundesregierung.
Augstein bestreitet, dass man aus den Klimasimulationen der Großcomputer auf reale Abläufe in der Natur schließen darf. Es gebe selbst in der jüngeren Erdgeschichte Beispiele für schnelle und große Temperaturänderungen, bei denen das CO2 – der wichtigste Faktor in den Berechnungen – keine Rolle gespielt habe. Er verweist auf die „Kleine Eiszeit“: Zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert habe sich die Weltmitteltemperatur zunächst um knapp ein Grad verringert, um dann binnen 150 Jahren um den gleichen Wert rapide wieder anzusteigen. Erklären kann das bis heute keiner.
Augstein wird unterstützt von dem Geophysiker Heinz Miller (Ex Stellvertretender Direktor des AWI und Polarforscher mit über 30 Jahren Polarerfahrung), dem Klimamodellierer Dirk Olbers und dem Meeresphysiker Claus Böning. Alles Urgesteine der Klimaforschung.
Als Motiv dafür, warum so viele Fachleute anders handeln, kann Augstein sich vieles vorstellen: „Es geht um Millionen an Forschungsgeldern, es geht um Einfluß und um Eitelkeiten.“ Gegenüber dem Vorsitzenden der Weltklimaorganisation WMO in Genf, Prof. Hartmut Graßl, setzt er noch eines drauf: „Persönlich verstehen wir uns gut, sind praktisch Sandkastenfreunde. Aber Graßl ist ein Mann, der gern die Katastrophenorgel dreht, der notfalls auch versucht, Ziele, die er für richtig hält, mit zweifelhaften Argumenten durchzusetzen.“ Und so ist es noch heute.
Ganzen Beitrag im ScienceSkepticalBlog lesen
Einen längeren Bericht zum heute fast vergessenen AWI-Protest  gegen den Klimaalarm kann man in Bild der Wissenschaft in einem Artikel von 1998 nachlesen.
Den AWI-Forschern gebührt höchste Anerkennung. Damals haben Graßl, Hasselmann & Co. die Revolte offenbar schnell in den Griff bekommen. Kurzer Prozess wurde kurz darauf auch mit den Kollegen der BGR gemacht. Die Abteilung mit Klimadissidenten wurde kurzerhand geschlossen, den staatlichen Wissenschaftlern ein Maulkorb verpasst. Der Heidelberger Klimaforscher Augusto Mangini wurde öffentlich von Rahmstorf und Kollegen wegen Aussagen zur natürlichen Klimavariabilität geschmäht. Zu den Klimarealisten gehören und gehörten viele führende Geowissenschaftler, zum Beispiel der bekannte Meeresgeologe Kenneth Hsü. Die Berliner Mauer hatte knapp 30 Jahre Bestand, bevor sie wieder eingerissen wurde. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis der Klimaalarm in sich zusammenbricht?
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Kommentar des Politikwissenschaftlers Alexander Straßner (Universität Regensburg) in der Welt vom 11. Juli 2019:
Protest der Klimaschützer: Ein Hilfeschrei der Jugend? Eher ein Vorbote extremistischen Denkens
Aktivisten wie Luisa Neubauer und Greta Thunberg glauben, von vornherein im Recht zu sein – weil sie für das Gemeinwohl kämpfen. Andersdenkende dämonisieren sie, Kompromisse lehnen sie ab. Jede Diskussion wird so unmöglich. Die Vertreter der Klimaschutzbewegung nehmen für sich in Anspruch, aus Gemeinwohlgründen zu handeln. Das mag gut klingen und vielleicht sogar altruistisch motiviert sein. Befeuert von Klimageografen, die mitunter eine kritische Distanz zu ihrem Forschungsfeld vermissen lassen, werden Wissenschaftler als Heilige betrachtet, solange sie die eigenen Standpunkte teilen.
Andere Forschungsergebnisse werden in der gleichsam religiösen Logik als Häresie betrachtet. An die Stelle der Argumentation tritt die Dämonisierung. Die Abwertung des Gegenübers etwa als „alter, weißer Mann“, den man nicht brauche, so die „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer, ist mehr als ein Hilfeschrei der Jugend. Es ist ein Vorbote von extremistischen Denkformen. Denn die Bezeichnung „alter, weißer Mann“ ist keine nach Geschlecht oder Zugehörigkeit zu einer Alterskohorte festgelegte Variable, sondern schlicht ein synonym für abweichende Meinungen.
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