Freitag, 4. Mai 2012

Sehr unterhaltsam





Erdhummel an Buntnessel - ein nahrhaftes Verhältnis 











- Cervantes ein bißchen, ein Don Quixote im Mittelpunkt, eine Alleinerziehende in Berlin, ein fiktives Tobosow in Brandenburg als Heimatort - das Ganze mit viel Phantasie und aktueller Schnoddrigkeit umgerührt, hervorragend
und einfallsreich gezeichnet von FLIX: 
das war sehr unterhaltsam. 
Heute ging die Reihe in der FAZ zu Ende, und man darf es bedauern. Zeichnerisch war diese Don-Quixote-Version eine große Freude. Inhaltlich hat sie den Vorteil, nicht so viel Lese-und Betrachtungszeit zu erfordern wie der Roman des Cervantes, den ich wegen Verschwätztheit seinerzeit abbrach. Das ging mir bei vielen dicken Romanen so. 
Die Dialektik von überspannter Phantasie und brutaler Wirklichkeit kann man auch kognitiver und sehr viel kürzer behandeln, die beiden Teile des Romans zu schreiben haben nicht nur den Verfasser von nützlicheren Tätigkeiten abgehalten, zum Beispiel vom Wissenserwerb, vgl. Francis Bacon in der gleichen Zeit, auch die Leser kostete die Lektüre viel Tageslicht-Zeit im Kerzenzeitalter. 
Insofern sind 5 Minuten Comicbetrachtungszeit dienstags bis freitags ein überzeugendes Angebot gewesen und ein schönes Vergnügen.


- Wer liest übrigens dicke Romane? Ruth Klüger und Hannelore Schlaffer haben es in der Straßenbahn etc. beobachtet:
"Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern verschwinden immer mehr. Im Leseverhalten aber zeigen sich noch immer – oder immer mehr – eklatante Differenzen: Männer bevorzugen die Zeitung, Frauen den Roman. NZZ 31. Juli 2010, Neue Zürcher Zeitung. Hannelore Schlaffer"