Donnerstag, 11. Juni 2009

Der größte Nehmer ist der Staat, geschlossene Wohnanlagen, Anstieg der Homizidraten während der vergangenen 40 Jahre in allen europäischen Staaten



Schönstes Klimaerwärmungswetter: 11-13°C, ein Schauer jagt den nächsten, Sonnenschirm weiter im Depot; dritte Zecke der Saison. (Jawohl, auf diesem Bild regnet es die bekannten "Bindfäden"!)(Man sieht sie, wenn man durch Anklicken vergrößert.)

- ' Peter Sloterdijk: Die Irrtümer der Linken.
Der größte Nehmer ist der Staat: Peter Sloterdijk ruft zum fiskalischen Bürgerkrieg auf
10. Juni 2009 „Bürger auf die Barrikaden!“, forderte vor einigen Jahren Arnulf Baring in dieser Zeitung. Dem zu folgen, gibt es heute mehr Gründe denn je. Der Philosoph Peter Sloterdijk fordert in einem Essay ein radikales Umdenken: „Wir leben gegenwärtig keineswegs ,im Kapitalismus', sondern in einem massenmedial animierten, steuerstaatlich zugreifenden Semi-Sozialismus.“ Sloterdijk legt die Irrtümer der klassischen Kapitalismus-Kritik bloß und erklärt, wie es überhaupt zu der Parole „Eigentum ist Diebstahl“ kommen konnte. Aus der Analyse linker Denkfehler kommt er zu einer Betrachtung unserer Wirtschafts- und Finanzkrise: Der Steuerstaat sei heute der große Nehmer, der zum antifiskalischen Bürgerkrieg reize. Wir brauchen eine Umwälzung, die zeige, „dass in dem ewigen Widerstreit zwischen Gier und Stolz zuweilen auch der letztere die Oberhand gewinnen kann“. - Lesen Sie heute im Feuilleton der Printausgabe der F.A.Z. Peter Sloterdijks großen Essay in der Reihe „Die Zukunft des Kapitalismus“. '

- Ecce homo sapiens irrationalis oder die Schimpansen tun es auch: " Duch bekennt sich schuldig - Der Chef-Folterer der Roten Khmer hat vor Gericht in Kambodscha gestanden, dass Untergebene auf seine Anordnung hin Babys gegen Bäume geschlagen und so getötet haben. "Ja, das haben die mir Unterstellten getan", sagte der als Duch bekannte Kaing Guek Eav am Montag vor dem Sondertribunal in der Hauptstadt Phnom Penh. Die Taten laste er nicht seinen damaligen Untergebenen an. Er sei für das Töten der Babys "strafrechtlich verantwortlich", sagte Duch. (AFP)' (Hintergrund: es sollte Munition gespart werden, WD)

- Gated Communities, Residences Cloturees oder geschlossene Wohnanlagen (s. NZZ 20.2.05): Sie entstanden nicht zufällig zuerst in den USA. Die bekanntlich eben kein Schmelztiegel sind. Die Italiener leben für sich und die Süditaliener auch, Chinesen, Japaner etc. Die gemeinsame Herkunftskultur verbindet und grenzt gegenüber anderen ab. Vertrauen und Gefühle der Verbundenheit gibt es nur bei ähnlicher, geteilter Kultur. An den Rändern der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gibt es insbesondere bei den jungen Männern Kriminalität, Mord und Totschlag. (Vgl. "Westside Story" etc.) Während der Verlust des Arbeitsplatzes neben den negativen sogar positive Aspekte hat, sind Einbruch, Körperverletzung, Verstümmelung, Totschlag und Mord die schlimmsten Ereignisse, die einem Menschen widerfahren können. Daher die Schutzsuche in bewachten Anlagen. "Der Anstieg der Homizidraten während der vergangenen 40 Jahre in allen europäischen Staaten (mit Ausnahme Finnlands)" (Eisner S. 85, s.u.) führt naturgemäß dazu, daß auch in Europa ein vermehrtes Schutzbedürfnis entstand.
Die geringere Zuwanderung in Finnland besonders aus der archaischen mohammedanischen Kultur weist auf die Gründe des Wiederanstiegs der schweren Gewaltkriminalität nach jahrhundertelangem Sinken hin (vgl. Manuel Eisner, Individuelle Gewalt und Modernisierung in Europa, 1200-2000 sowie Susanne Karstedt, Individualismus und Gewalt: Extreme Modernisierung oder Re-Traditionalisierung der Gesellschaft. Ein interkultureller Vergleich; beide in: Gewaltkriminalität zwischen Mythos und Realität, hg. von Günter Albrecht u.a., 2001, stw .

- Vertrauensforschung: ' Am 30. September dieses Jahres ging die Auszeichnung an Robert Putnam. Dessen Vortrag über „Einwanderung und Verschiedenheit“ warf hier keine Probleme auf. Doch eine Woche später, als Putnam seine Rede an der Universität Manchester wiederholte, begann ein Rumoren über seine Thesen. Die „Financial Times“ titelte, der Politologe habe „ein trostloses Bild ethnischer Unterschiede“ gemalt, gar von „zerstörerischen“ Auswirkungen freizügiger Einwanderung gesprochen. Das empirische Material, das der Professor nach Auskunft des Blattes am liebsten unter Verschluss gehalten hätte, weise darauf, dass das Vertrauen der Bürger zueinander desto stärker abnimmt, je heterogener die ethnische Zusammensetzung ihrer Kommune ausfällt.
Deprimierenderweise zeigten Erhebungen, dass der Mensch sich angesichts der vielen Fremden um ihn herum mehr und mehr abzukapseln beginnt. Putnam: „Nicht nur, dass wir Mitbürgern nicht trauen, die anders sind als wir – wir trauen auch denjenigen nicht mehr, die aussehen wie wir.“ ' MULTIKULTI, Lieber Herr Gesangsverein, Eine Vorlesung des US-Vertrauensforschers Robert Putnam in Manchester alarmiert europäische Zuwanderungsgesellschaften, Focus 44 (2006)(focus.de/kultur/leben/multikulti-lieber-herr-gesangsverein_aid_212964.html)