Donnerstag, 10. November 2011

Weihnachtsmannmanier





30.000 griechische Staatsbedienstete sollen aus dem völlig überfüllten Staatsdienst entlassen und vom Kaffeetrinken auf Steuerzahlers Kosten entbunden werden; ob es tatsächlich dazu kommen wird, ist abzuwarten - die parasitär Beschäftigten reißen jedenfalls schon einmal den Mund auf. Hier sind es sonnenbebrillte Staatsdienerinnen am 21.9.11 in Athen.

Beim griechischen Zoll gibt es jetzt den interessanten Einfall zu überprüfen, welche Zöllner überhaupt in der Lage sind, Zollformulare auszufüllen.



Was aber heißt Demokratie im Zeitalter der Sozialdemokratie?
Den Typus der antiken Demokratie gibt es nicht mehr, in dem nur die freien, alteingesessenen Bürger ein Stimmrecht besaßen; das waren in Athen etwa 10 bis 15% der Bevölkerung.
In den in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen europäischen Sozialdemokratien wird das Stimmrecht ausgeweitet bis hin zum kommunalen Kinderstimmrecht mit 16 Jahren. In den Vordergrund rückt die staatliche Umverteilung, wobei immer mehr Gruppen sich um nicht selbst verdientes Einkommen schlagen durch die Herstellung von privilegierten Beziehungen zu den Staats- und Sozialstaatskassen.
Die Frühverrentung bei steigender gesunder Lebenszeit gehört dazu. Ob die SPD in Deutschland, die Lega Nord in Italien oder die Pasok in Griechenland etc. - sie alle haben ihren Wählern nach Weihnachtsmannmanier Rentenprivilegien zugeschanzt, von denen sie nicht abrücken wollen und die die Jüngeren zahlen und weiterhin zahlen sollen.

Im Staatssektor, im öffentlichen Dienst können sich besonders gut parasitäre Strukturen ausbilden, etwa überflüssige Versorgungsstellen. Die öffentlichen Bediensteten muten oft an wie eine Kinderschar, die schreiend vom "Vater Staat", den Parteien, ihre Versorgung fordern. Petros Markaris, selbst ein Linker, drückte es im hr2-Doppelkopfgespräch am 9.11.11 so aus:
Es gehe nicht mehr an, daß der Sohn, wenn der Papa pleite sei, auf seinem Taschengeld beharre.


- 18,7% betrug die Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich im Nov. 2007; sie stieg auf 25% im Nov. 2010. Viel zu wenig offenbar, jetzt beschloß die Sozialdemokratische Republik Frankreich, den Mindestlohn auf 9 Euro 19 die Stunde zu erhöhen. Das kostet Arbeitsplätze.