Sonntag, 7. Juni 2009

Europawahl und Europäische Renaissance




Reiche, FAZ

- Europawahl und Europäische Renaissance
Wer in die europäische Geschichte mit ihren nationalistischen Exzessen und ihren blutigen Kriegen blickt, kann nur mit dem heutigen Zustand Europas sehr zufrieden sein. Der Einheitsprozeß hat aber mit der Einführung des Euro ein Stadium erreicht, daß der Konsolidierung bedarf. Der gemeinsame Währungsraum gewährt große Vorteile, birgt aber auch Gefahren, da eine Reihe von Staaten seit Jahrzehnten unverantwortlich wirtschaftet - man denke nur an Deutschland und die Staatsschulden, die seit Helmut Schmidt steigen und steigen. Jedes zweite Jahr schlägt Frankreich vor, die Schuldenbremse im Vertrag von Maastricht aufzuweichen. Länder wie Ungarn lassen unverfroren die anderen für die eigene Konkursverschleppung haften. Es sieht so aus, als peile eine Mehrheit der jetzigen Regierungen eine große ESU an, eine Europäische Schulden-Union. Schon aus diesem Grunde empfiehlt es sich, den Vertrag von Lissabon abzulehnen.
Es gibt aber noch weitere Gründe. Die im Vertrag von Lissabon angestrebte forschere Zentralisierung erscheint grundsätzlich zweifelhaft, weil es keine europäische Öffentlichkeit gibt, die dieses Projekt begleiten und kontrollieren könnte. Die kulturellen Unterschiede sind noch zu groß, die Sprachen zu verschieden und die nationalen Egoismen noch zu stark. Die europäische Kulturgemeinschaft braucht nach der Epoche des Nationalismus Zeit zur Reife, um den Stand zur Zeit der Renaissance erneut zu erreichen. Zumal große Persönlichkeiten in Europa gegenwärtig völlig fehlen.
Man kann aber zuversichtlich sein, daß die Verfassung des Euros und die damit verbundenen zusammenführenden Verflechtungen eine neue Renaissance ermöglichen, wenn es den Agenten des Vertrages von Lissabon, den Brüsselkraten, nicht gelingt, ihre bürokratische Herrschaft weiter auszudehnen und voranzutreiben. Die Renaissance, die Hochblüte der europäischen Kultur, hatte viele Zentren, die im Wettbewerb miteinander standen - das war ihre Verfassung, ihr Lebensquell. Das sollte vor Augen stehen.

- Prof. Dr. Reinhard Selten, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften und Spitzenkandidat von EDE in Deutschland // Wer so alles kandidiert.

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Die Wadan-Werften in Wismar und Rostock sind insolvent. Das Kanzleramt hatte Unterstützung veranlasst. Geholfen hat es nicht. Der Regierung waren die Hilfen dennoch besonders wichtig. Denn sie liegen in einem Landstrich, „in dem es sonst nichts gibt“ und im Wahlkreis von Kanzlerin Merkel. ..." FAZ

- "Es ist Steuererklärungszeit
Steuerformulare richtig auszufüllen ist keine Bierdeckelaffäre, sondern eine echte Sisyphusarbeit. / / Von Hans Flick / / FRANKFURT, 28. Mai. Es ist ..." 29.5. FAZ

- A LITTLE madness in the Spring
Is wholesome even for the King,
But God be with the Clown,
Who ponders this tremendous scene—
This whole experiment of green,
As if it were his own!


Emily Dickinson (1830–86). Complete Poems. 1924. Part Five: The Single Hound. XXXVIII

Wenn's nur ein bißchen wärmer wär
So zwanzig Grad oder noch mehr
6° bis 14 - zu wenig für den Clown
Den Pflanzen ist's egal
Mir ist das auch zu schmal
Wer will der Sonne noch traun?