Sonntag, 3. April 2011
DICKEL statt DACKEL
War nicht zimperlich mit dem Uran und spaltete es mit Straßmann an diesem Tisch: Otto Hahn wurde 89 Jahre alt (1879-1968)
(Bild: Sanandros/Wiki.)
- Sind so kleine Teilchen, kann man nicht in die Hand nehmen, nicht einmal mit der Brille sieht man sie. Kommt daher die geradezu kindisch absurde Angst vor den Strahlen der Uran & Co.?
Anders kann man es sich nicht vorstellen. Denn Strahlung aus dem Kosmos und aus dem Erdboden war immer und überall, und manche schicke Wohnhöhle unserer Vorfahren aus Lascaux und anderswo wird so viel gestrahlt haben wie die Mäuse- und Rattenlöcher auf und am Berg Morro do Ferro in Brasilien. “Die Radonkonzentrationen in den Rattenlöchern reichten bis über eine Million Becquerel pro Kubikmeter. Die daraus berechneten Dosisbelastungen der Lungen waren so, daß die Autoren es selbst nicht glauben konnten. Sie berechneten Jahresdosen von über 300 Sievert (nicht Millisievert!) …” (Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 64)
Ob sich die Tiere im Laufe der Jahrtausende an solche extremen Dosen gewöhnt haben könnten, mag dahingestellt bleiben.
Die Strahlenschäden wirken im mikroskopischen Zellbereich, dort können sie beispielsweise Mutationen bewirken. Die meisten sind nachteilig, einige vorteilhaft. Durch Kopierfehler bei der Teilung der Zellen treten Veränderungen, Mutationen auf. Bei jeder Teilung ist mit bis zu 300.000 Kopierfehlern zu rechnen. Die tatsächlichen eingetretenen Kopierfehler, in einem Buchstabenbeispiel etwa statt DACKEL in der Kopie DICKEL, werden durch das Immunsystem schnell repariert. Das gilt auch für andere Moleküle in der Zelle, die durch Strahlenbelastung verändert werden können. Zusätzlich “1 Millisievert (mSv) führt dazu, daß in jeder Zelle im ganzen Jahr etwa 200 Moleküle verändert werden, von vielen Milliarden. Das bedeutet aber nicht 200 Fehler in der DNS, die meisten Strahlen kommen mit den Genen nicht in Berührung. Da während und nach jeder Kernteilung hunderttausende Fehler repariert werden müssen, können die paar durch zusätzliche Strahlung entstandenen keine Rolle spielen.”
Im Gegenteil, könnte man sogar meinen, darauf beruht der HORMESIS-Effekt (s. Luckey, Feinendegen).
Solche HORMESIS-Effekte sind auch in anderen Bereichen bekannt geworden. Nach dem Sturz der Honecker-Diktatur erhob man in dem besonders verschmutzten Bitterfelder Raum Gesundheitsdaten, die entgegen der Erwartung bei den Allergien ein weit positiveres Ergebnis zeigten als in sauberen westlichen Vergleichsgebieten. Und daß zuviel Sauberkeit Krankheiten eher fördert, fand sich auch bei einer Studie, die Kinder mit häufigem Stallkontakt mit den vielen Keimen in der Stalluft mit Kindern verglich, die in hygienischeren Verhältnissen aufgewachsen waren.
In allen drei Bereichen scheint das trainierte Immunsystem eine positive Rolle zu spielen.
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