Sonntag, 21. Februar 2021

Seneca und die Zeit

Das erste Heft von “Aufklärung und Kritik” in 2021 widmet sich Seneca. Das kann ich nur loben, grundierte doch die STOA das europäische Denken.

Hier ein paar Zitate von ihm:


“ Auch dem Hin- und Herrennen muß man Einhalt tun, welches einem großen Teile der Menschen eigen ist, die Häuser, Theater und Marktplätze durchstreifen. Sie bieten sich zu Geschäften für andere an und sehen aus wie Leute, die immer etwas tun wollen. … Nicht Tätigkeitstrieb, sondern falsche Vorstellungen von den Dingen sind es, die sie in Unruhe und Unverstand umhertreiben; denn auch sie regen sich nicht ohne Hoffnung auf irgend einen Erfolg; aber es treibt sie nur ein Scheinbild irgend einer Sache, dessen Nichtigkeit ihre befangene Seele sie nicht erkennen läßt.”

(Seneca, Von der Gemütsruhe, 12. Kap.)   

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Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.“ (Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), Buch XVII, Brief 106, 12)


"Selbst wenn noch eine lange Lebensdauer übrigbliebe,

müßte man sie sparsam aufteilen, damit sie für

notwendige Dinge ausreiche: Doch welch ein Wahnsinn

ist es nun, Überflüssiges zu lernen bei diesem großen

Zeitmangel! Leb wohl!" (Seneca, 49. Brief an Lucilius)


"Zeit, die nicht einmal für notwendige Dinge

ausreichen kann ... Vale" Seneca, a.a.O.


"Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen."