Donnerstag, 25. Februar 2010

Glänzendes und Stürzendes



Rubens, Der Sturz des Phaëton (Bild Wiki.)

Der halbstarke Phaëthon (der Glänzende) bittet seinen Sonnengottvater Helios, einmal den Sonnenwagen fahren zu dürfen und stürzt prompt damit ab, die Erde in Brand setzend, dafür tötet ihn Zeus mit einem Blitz.

Phaëton ist auch der Namensgeber für das gleichnamige Luxusauto, Piëchs Krönung - was mag er sich bei dieser Namensgebung gedacht haben?

- Stiller Glanz: Ein Kirchen-Vertreter verlas den Text: Sie bedauere die Volltrunkenheitsfahrt zutiefst, trete von ihren Kirchenämtern zurück und ziehe sich zu den Diakonissen in deren Dienst zur Buße zurück. Hinfort werde sie die Fastenzeit ernst nehmen und nicht nur dem Kirchenpublikum Wasser empfehlen, wenn sie noch Auto führen. Das Kino als Ort geistloser Unterhaltung wolle sie hinfort meiden und sich an Benedikt XVI. und seiner Gelehrsamkeit ein Beispiel nehmen. Sie werde großen, prahlerischen Auftritten in Zukunft entsagen wie auch den schweren Luxuskarossen mit 8 Zylindern aus Kirchensteuermitteln; der Gottesfrau stände die Armut gut zu Gesicht, wie sie Mutter Teresa gepflegt habe. Denn Jesu Reich sei nicht von dieser Welt; Gut, Geld, Ämter und Mediengeilheit führten vom spirituellen Wege ab und verwirrten das Gemüt. So habe sie es niedergeschrieben, sagte der Kirchenvertreter. Sie sei schon auf dem Weg zur Alkoholentwöhnungsklinik. Wir bekunden Respekt.

- Aber ach, nur eine glänzende Phantasie. Es war stattdessen wieder ein großer Auftritt mit dem Phaeton, dem glänzenden Achtzylinder, wieder ging es ins Licht der Scheinwerfer, hingegeben den vielen Kameras und den zahllosen Mikrophonen zugeneigt. Ihr Herz sage ihr, daß ihre Autorität beschädigt sei und sie deswegen zurücktreten müsse; ihr Verstand hatte offenbar nichts zu sagen.

- Der Talmi-Auftritt der Popbischöfin Käßmann kommt dem WDR5 sehr ungelegen, er beschäftigt sich einfach lieber mit jesuitischen Pädophilen. Es meldeten sich immer mehr ehemalige Internatsschüler, denen ein Pater über den Kopf gestrichen habe. Tja. -

Ich selbst habe Übergriffe zu beklagen, geistige Übergriffe der Religionslehrer, zu denen mich meine Eltern und die staatliche Schulordnung schickten. Auch Übergriffe von seiten der Mitschüler, sexuelle, denn wenn die Pubertät erwacht, gibt es sehr üble Burschen. Unangenehme Erinnerungen habe ich auch an einen katholischen Tageshort, den ich nach der Schule aufsuchte, das Regiment der Nonnen war sehr rigide und die Küche höllisch. Mit Ausnahme einer jüngeren, meist gutgelaunten Schwester, die bei gutem Wetter mit den Hortschülern kleine Ausflüge in den Wald unternahm. Sie war gar nicht pädophil, strich mir aber gelegentlich über den Kopf.

- Glänzender Kommentar: Heike Schmoll, eine ernsthafte lutherische Stimme.
Es ist immer angenehm belehrend, Schmoll zu lesen. Eine großartige FAZ-Journalistin! Könnte eine solche Frau doch Bischöfin sein. Ich höre bei Nachfrage stets bei einem mir bekannten Protestanten, daß die Aufgabe der Ökumene sich bald erledigt haben würde, weil es nur eine Seite, die katholische, noch geben werde. Es wäre schade.

- Glänzende Zahlen: Allianz; gut, wenn auch schwächer als im Vorjahr: BASF, Henkel, RWE

- Sich ausbreitender Reviergesang, 2-11°C