Samstag, 2. Dezember 2017

Sollte man das selbst machen?











Jonathan Swift (geboren vor 350 Jahren, 30.11.1667-19.10.1745) hatte die launige Idee, einen eigenen Nachruf auf sich selbst zu verfassen:
<< Verse auf Swift’s Tod,
veranlaßt durch folgende Maxime Rochefoucault’s:
Dans l’adversité de nos meilleurs amis nous trouvons toujours quelque chose qui ne nous déplait pas.
Im Unglück unserer besten Freunde finden wir immer etwas, was uns nicht mißfällt.
Da Rochefoucault streng nach dem Leben
Maximen schrieb, glaub ich sie eben:
s’ ist kein Zynismus, der draus spricht;
Die Menschen sind so - oder nicht?
… >>

Swift war ein guter Beobachter - psychologisch wie auch gesellschaftlich. Er fand die Vorform der Laffer-Kurve:

“Swiftsches Steuereinmaleins
https://www.haushaltssteuerung.de/lexikon-swiftsches-steuereinmaleins.html
Das Swiftsche Steuereinmaleins ist eine von Jonathan Swift formulierte Beobachtung, derzufolge im Bereich der Steuern zwei (Steuersatz) mal zwei (Steuerbemessungsgrundlage) manchmal nicht vier, sondern lediglich eins (Steueraufkommen) ergibt. Kernaussage des Swiftschen Steuereinmaleins ist demnach in anderen Worten, dass z.B. eine Verdopplung des Steuersatzes nicht notwendigerweise zu einer Verdopplung des Steueraufkommens führen muss. Vielmehr kann das Steueraufkommen auch weniger stark steigen oder gar sinken. Ein Grund hierfür sind auf höhere Steuersätze folgende Steuerausweichreaktionen.”

Siehe auch:
- Definition des Fachbegriffs "Steuerertragsgesetz"
- Steueruhr zu den Steuereinnahmen Deutschlands
- Aufsätze zum Thema "Steuern"
- Blog-Einträge zum Thema "Steuern"
- Zitate zum Thema "Steuern | Abgaben"
- Steuer-Datenbank der kreisfreien Städte in Deutschland
- Linksammlung zum Abgabenrecht in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Bild: Wikip.
















Liszt: Petrarca Sonett Nr. 104, Katharina Treutler I piano


Das erste Sonett in Petrarcas Liedersammlung:

Ihr, die ihr in verstreuten Gedichten den Klang
der Seufzer hört, mit denen ich das Herz nährte
zur Zeit meiner ersten jugendlichen Verirrung,
als ich zum Teil ein anderer Mensch war als ich es bin:

Für den verschiedenartigen Stil, in dem ich klage und spreche,
zwischen eitlem Hoffen und eitlem Schmerz,
wo auch immer einer sei, der aus Erfahrung [die] Liebe versteht,
hoffe ich, Mitleid zu finden und auch Vergebung.

Aber nun sehe ich wohl, wie ich lange Zeit
in aller Munde war, weshalb ich mich oft
für mich selbst über mich selbst schäme;

und Scham ist die Frucht meines eitlen Tuns
und die Reue und das klare Erkennen,
dass, was der Welt gefällt, ein kurzer Traum ist.

Ja, so geht's, in der Frührenaissance und zu allen Zeiten. Petrarca lebte von 1304-1374, geboren und gestorben jeweils im Juli. (20.7./19.7.)