Samstag, 1. Dezember 2007

Sparsamkeit, Wissensdurst, KSE, Pädophilie, Paul Schmidt

Mi 10° s Es ist ein Ros' entsprungen, aus der Nestfichten warmem Schoß: sie blühen noch.

- Gorbatschow als Louis-Vuitton-Taschen-Werbeträger im Auto vor Berliner Mauer: das ist nicht sehr staatsmännisch, aber vielleicht braucht er Geld, die KPdSU überweist ihm nichts mehr, und LV ist eine entschieden menschenfreundlichere Adresse als die KPdSU, und es ist doch eine schöne Erinnerung, daß ein Apparatschik so weit aus seinen angestammten Denkgeleisen herausspringen konnte ... Respekt! So geriet er zwischen die Stühle. Karl V. trat sogar zurück. Für einen Schröder oder Putin unvorstellbar.

- Putin setzt KSE-Vertrag aus: da wird doch Steinmeier für den Anschluß an Rußland plädieren?

- Der EON-Ruhrgas-Referent aus der geisteswissenschaftlichen Fakultät konnte zwar nichts zum Schwefelgehalt des norwegischen Öls sagen, auch nicht zu dessen Preis, aber auf die Gefährlichkeit des CO2s wies er wiederholt hin.

- Ein Silberstreifen am Horizont (Schmidt): "
In der gleichen Zeit stieg die Zustimmung zu den Erziehungszielen Sparsamkeit und Wissensdurst von 59 auf 70 beziehungsweise von 49 auf 68 Prozent (Grafik rechts unten). Trotz dieser Entwicklung beklagt heute eine Mehrheit von 63 Prozent, dass es in den letzten Jahren einen Rückgang der Bedeutung bürgerlicher Werte gegeben habe. Dass das persönliche Empfinden der tatsächlichen Entwicklung entgegensteht, zeigt, wie stark das Bedürfnis nach einer Stärkung bürgerlicher Tugenden in der Bevölkerung ist. Die Zeiten, in denen Fleiß und Zuverlässigkeit als „Sekundärtugenden“ diffamiert wurden, scheinen vorerst vorbei zu sein." FAZ 14.11.07, Allensbach-Analyse, Petersen

- A propos SCHMIDT, Dr. Paul Schmidt (STATIST AUF DIPLOMATISCHER BÜHNE 1923-45, Bonn 1949), Erfinder des "Silver lining": Während des Studiums erteilte ich fast jeden Unterricht, der nachgefragt wurde. Die Herren der BANK OF TOKYO hatten für ihren Deutschunterricht aber einen absonderlichen Geschmack, zumindest für neudeutsche 68er Studienräte: Tanaka wollte Fritz Diwok lesen, die DM-LEGENDE, und Usambara (pardon, habe ich doch glatt den Namen vergessen) eben Schmidt. Für jede erteilte Stunde mußte ich mich zwei Stunden vorbereiten und nach Düsseldorf zur Bank fahren, wo die Jungs vor dem Dienst ihren Deutschunterricht nahmen (vgl. die Türkeneinwanderung in die deutschen Sozialsysteme). Ich habe viel gelernt bei diesen Deutschstunden.

- "Pädophilie: Auffälligkeit im Hirn, Ursachen für Pädophilie erforscht.

Pädophile Neigungen lassen sich möglicherweise mit strukturellen Auffälligkeiten im Gehirn in Verbindung bringen. Zu diesem Ergebnis sind Forscher in Toronto gekommen. Am Centre for Addiction and Mental Health wurden mit der Kernspintomographie Hirnbilder von Pädophilen gewonnen. Dabei fiel den Forschern um James Cantor ein Defizit an weißer Substanz auf, jenem Anteil, der aus den Ausläufern von Nervenzellen besteht und verschiedene Hirnregionen miteinander verbindet. Nach ihrer Einschätzung handelt es sich um den bislang stärksten Hinweis darauf, dass Pädophilie mit einer gestörten Hirnentwicklung zusammenhänge. Das passt zu früheren Berichten der kanadischen Forscher, laut denen Pädophile im Durchschnitt einen niedrigeren Intelligenzquotienten aufweisen sollen. Außerdem sei der Anteil von Linkshändern unter ihnen dreimal so hoch wie sonst üblich. Für die Annahme, die abweichende sexuelle Neigung hänge mit einer möglicherweise vorgeburtlichen Entwicklungsstörung zusammen, spricht nach Überzeugung der Forscher aus Toronto noch ein weiterer von ihnen erhobener Befund: Pädophile waren im Durchschnitt um zwei Zentimeter kleiner als Menschen ohne entsprechende sexuelle Vorliebe. Nach den Worten von James Cantor bedeute der Nachweis "biologischer Marker" aber keineswegs, dass Pädophile für ihre entsprechenden Handlungen nicht verantwortlich seien. " Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.11.2007, Nr. 278, S. 37