Mittwoch, 31. März 2021

Descartes 31.3.1596-1650

Er hat sich bemüht, aber weit ist er nicht gekommen. Sich als Soldat bei einem calvinistischen niederländischen General gegen die katholischen spanischen Besatzer zu verdingen, mag noch verständlich sein, verrät allerdings keinen Forschergeist. Der spätere Wechsel im 30jährigen Gemetzel auf die katholische Seite verwundert dann doch sehr, ebenso seine Pilgerfahrt zur sog. Madonna von Loreto als Dank für deren phantasierte geistige Unterstützung. Er hat sich bemüht, aber weit ist er nicht gekommen.

Von Descartes stammt der Satz “Ich denke, also bin ich”; er war ein tumber Tor in Sachen Psychologie und Anthropologie, wie es die meisten Philosophen sind.

Der Neurologe Antonio Damasio benannte daher eines seiner Bücher “Descartes Irrtum” (1994). Sein Buch von 1999 trägt den Titel “Ich fühle, also bin ich”, darin findet sich:

“Mehr noch, ich denke, daß die Mechanismen, die der Emotion zugrunde liegen, kein Bewußtsein verlangen, selbst wenn sie sich manchmal seiner doch bedienen: Sie können die Kaskade von Prozessen, die zum emotionalen Ausdruck führen, in Gang setzen, ohne sich des emotionalen Auslösers bewußt zu sein, von den Zwischenschritten ganz zu schweigen. Tatsächlich kann ein Gefühl im begrenzten Zeitausschnitt des Hier und Jetzt auftreten, ohne daß der Organismus tatsächlich etwas von seinem Vorkommen weiß.” (A.a.O., S. 58)