In den westlichen Ländern grassiert der Schutz-Virus. Alles und jedes soll geschützt werden, vom Klima bis zum Plattdeutsch. Das zeigt viel Verwirrung, denn weder das eine noch das andere läßt sich schützen. Das Klima ist ein chaotisches System und kann deshalb gar nicht geschützt werden, und die Sprachen sind es in gewisser Weise auch. Beides spielt in Europa eine kostspielige Rolle, der Klima”schutz” ist geradezu ruinös. Die Übersetzungen in die vielen europäischen Sprachen sind wesentlich billiger. Aber der europäische Gedanke - das Wachsen einer gemeinsamen europäischen Kultur - hängt natürlich auch an den Verständigungsmöglichkeiten. In den USA setzte sich das Englische durch die starke Dominanz der englischsprachigen Siedler durch. In Europa breitet sich das Englische durch die Eliten in den Medien und der Technik aus. Das ist oft ärgerlich, aber im Interesse einer verbindenden Sprache in Europa lohnt sich ein puristischer Widerstand nicht. Englisch als Zweitsprache in den europäischen Ländern - ähnlich wie bereits in den Niederlanden - ist zu begrüßen, einfach, weil es der Verständigung dient. In der Vergangenheit hat das Latein diese Funktion erfüllt, aber nur für die Eliten. Das ist heute etwas besser. Allerdings lassen sich die Nationalsprachen durchaus weiter pflegen, es braucht nur den Willen dazu.