Donnerstag, 4. März 2010

Potemkinsche Solararbeitsplätze, Lohnnebenkosten senken-Gesundheitskosten in den Wettbewerb stellen


Der Winter bleibt hartnäckig - -4°C/+4°

- Erde in die Asse
Gestern Abend erzählte ein Physiker von einem Kollegen in Jülich, der als Zufallsprobe Erde vom Acker gegenüber seines Privathauses mit ins Labor gebracht habe, um die natürliche Strahlung zu untersuchen. Sie war gering, aber doch zu hoch für die deutschen nuklearen Sicherheitsvorschriften - die Ackererde durfte das Labor nicht mehr natürlich in der Tüte verlassen, sie wurde teuer und aufwendig in die Asse verbracht, wo sie einsam von ERDE ZU ERDE träumt.

- Potemkinsche Solararbeitsplätze
Nicht Siemens - ein südkoreanisches Konsortium baut in den sonnenreichen Emiraten - nein, kein Solarkraftwerk, das wäre viel zu teuer und viel zu unzuverlässig, denn nachts scheint bekanntlich keine Sonne - nein, auch keine Windmühlen, weil immer noch zu teuer und unproduktiv bei Windstille - ja, das koreanische Konsortium baut, weil die Emirate für ihre Öldollars etwas Zuverlässiges und Preisgünstiges haben wollen, baut natürlich ein Kernkraftwerk.

- Der Preis ist heiß: Könnte man nicht die Preise für Arzt und Arznei "sozial gerecht" gestalten? Wer wenig verdient, zahlt weniger, wer mehr verdient, zahlt mehr, Hartz4-Säufer in Trainingshosen zahlen gar nichts; das wäre doch "gerecht"? Und das ließe sich auf den Dachdecker, den Friseur, den Golf, die Brötchen, Milch und Butter ausdehnen; der Hartzer kriegt den Golf umsonst, der Fußballmillionär zahlt dafür 70.000; überall "gerechte" Preise. Für das Antragsverfahren und die Ermittlung der Preise brauchte man bestimmt 2-3 Millionen Sachbearbeiter, das Verfahren wäre also auch beschäftigungswirksam. Wäre nur zu klären, wer die Sachbearbeiter bezahlt. Das kann doch bei einer "gerechten" Sache kein Problem sein.
- So eine Kopfpauschale mit steuerlichen Ausgleichszahlungen bei Bedürftigkeit wäre völlig "ungerecht". Die Krankenversicherungsbeiträge für Arzt und Arznei müssen an das Arbeitseinkommen gekoppelt sein, damit die Rentner weniger zahlen und die deutschen Löhne und Arbeitskosten damit belastet bleiben. Das finden auch alle Chinesen, Koreaner und Japaner gut, weil die die dann mehr billigere Autos, Computer und Wecker nach Deutschland exportieren könnten. Das wäre doch nur "gerecht".


- Obama can: "Weil er "auch nicht schlimmer" sei als die anderen, entließen die US-Behörden Mullah Abdullah Zakir aus Guantánamo."
Guantánamo-Häftling neuer Militärchef der Taliban, WELT online 4.3.10

- Paulus meinte übrigens: " . . . denn ein Bischof soll untadelig sein als ein Haushalter Gottes, nicht eigensinnig, nicht jähzornig, kein Säufer, nicht streitsüchtig, nicht schändlichen Gewinn suchen . . ." Brief des Apostels Paulus an den ersten Bischof von Kreta, Titus,Tit 1, 5-9 u. Vers 7

- Menschliche Dialektik: " Teuflische Jugendstreiche des Sittenwächters Knigge. Aus der NZZ vom 13. April 1930:
Ob als vermeintlicher Prinz mit seinem Gefolge oder Fälscher von Liebesbriefen – Freiherr von Knigge lässt sich in jungen Jahren als Göttinger Student zu allerlei Unfug hinreissen. Die junge Ehe eines ahnungslosen Pfarrers zerbricht deshalb beinahe, eines seiner Opfer landet im Verlies. Aus sicherer Distanz setzt sich der Schelm reumütig für die Befreiung der unschuldig Inhaftierten ein, von weiteren Untaten lässt er sich scheinbar nicht abhalten. Vom Spitzbuben zum Sittenwächter: die unbekannte Seite des Freiherrn von Knigge. " 4. März 2010, 11:10, NZZ Online