Samstag, 14. Mai 2016

Was lernt uns das?




“Du bist doof!”, heißt es schon im Kindergarten, wenn ein Verhalten nicht gefällt. 
Später wandelt sich der Ausspruch zu “Lieber Gott, laß Hirn regnen!” 
Es bleibt die beliebteste Kritik von der Kita bis zur Bahre. Daher hat sich dieser Primat den zoologischen Titel “homo sapiens sapiens” verliehen, was man zu “Klugheitsmeister” oder “Intelligenzbestie” verkürzen kann. Es ist des Menschenaffen liebste Eigenschaft, sich als intelligent zu definieren. Und da er tatsächlich intelligent ist, dauerte es zwar an die 100.000 Jährchen, aber dann hatte er ihn, den Intelligenztest. Meist als “Hamburg-Wechsler” im Umlauf kann er ziemlich gut den Schulerfolg vorhersagen, vielleicht nicht ganz so gut wie Walter Mischels “Marshmellow-Test”, aber doch aussagekräftig.
Wasser in den schönen Wein der Gattungseitelkeit gossen aber kräftig Spielverderber wie Dörner und Kreuzig, die zwischen hohem IQ und komplexem Problemlösen keinen signifikanten Zusammenhang fanden, s.u.a. http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/allg/mitarb/ms/komplexesproblemloesen.pdf.
Zu dumm! Allerdings gab es bereits vorher Hinweise unwissenschaftlicher Art. So behauptet der Volksmund seit langem, daß die dümmsten Bauern die größten Kartoffeln ernten, und von Studierten heißt es gar: Lehrers Kinder und Pfarrers Vieh gedeihen selten oder nie. Und auch ein Sänger sang es bereits in dem schönen Lied: “In der Schule lernt man eh nur Quark”; dieser “Quark” kann dann nicht besonders hilfreich sein bei der Lösung sehr komplexer Probleme, wie zB die erfolgreiche Bewältigung des Lebens. In dem “macht ein Deppi die Million”, wie das Lied zwitschert.
So deutet sich eine weitere schlimme Zweiklassengesellschaft an: die Hochikuler und die Millionäre. Ganz fatal!