Montag, 30. September 2019

Naivität



“Immer noch sieht sich die Wissenschaft zwar mit der Erwartung konfrontiert, sie könne sicheres Wissen liefern, und als Modell dafür dient die funktionierende Technik. Um so schmerzlicher sind dann aber für beide Seiten die Enttäuschungen, die sich ergeben, wenn Wissenschaftler Zukunftsprognosen, Sicherheitsbewertungen oder auch einfach Expertenurteile in rechtlich relevanten Fragen abgeben sollen.”

Niklas Luhmann, Die Wissenschaft der Gesellschaft, S. 631












U21-VERNETZT Andreas Ottensamer - Sonate für Klarinette von Poulenc - BR...

Montag, 23. September 2019

Ja, CO2 lieben die Pflanzen! Mehr Grün überall. Luftdüngung. Machen die holländischen Gärtner schon lange. /// Rising CO2 Levels Greening Earth

Eine seltsame Provinz


“Doch ich vergaß jenes Wissen ebenso rasch, wie ich es erworben hatte … Was mich davor bewahrte, in der Gesellschaft jener viel effizienteren Gelehrten ein Minderwertigkeitsgefühl zu entwickeln, war die Erkenntnis, daß ich alle wertvollen neuen Ideen, die ich jemals hatte, dem Umstand verdankte, daß ich gerade nicht deren Fähigkeit besaß, d.h. mich oft nicht an das erinnern konnte, was jeder kompetente Fachmann in den Fingerspitzen haben sollte.” F.A.v.Hayek, Die Anmaßung von Wissen, Zwei Arten des Denkens, S. 319  

Offenbar verfolgte Hayek - so würde ich dieses Lernphänomen interpretieren - intuitiv ein Curriculum, das ihn motivierte. Alles, was nicht in dieses Spektrum fiel, interessierte ihn nur beiläufig im Hinblick auf Prüfungen und Examen. Ein echtes Interesse ist damit nicht verbunden, es handelt sich um mechanisches Lernen, dessen Stoffe schnell dem Vergessen anheimfallen. Daher der vielfache Befund nach der Schule, daß nach etwa fünf Jahren die meisten das meiste vergessen haben. Die aufgewendete Zeit für dieses ernüchternde Resultat ist vielleicht nicht fruchtbar investiert. 

In der studentischen Beratung tauchen immer wieder auch Einserschüler auf, die mit Erfolg studieren, aber nicht wissen, ob ihnen das Fach gefällt. Manchmal ist das schon das zweite Studienfach nach gutem Examen im ersten. Es drängt sich die Vermutung auf, daß der längere Aufenthalt in der pädagogischen Provinz wenig Orientierungsgewinn liefert.

Foto: Hayek (Wikip.)






Sonntag, 22. September 2019

Emerson String Quartet: The complete String quartet in F major (Ravel)

Ein Schulkenner





Der altgediente Schulmann Wilfried Meyer stellt seinem Buch “Lernen lassen!” (2002) Erfahrungen seiner eigenen Schulzeit voran und zitiert einen ehemaligen Mitschüler: “Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich nie das Abitur gekriegt!” Meyer hatte also den Kumpel - und auch noch andere - aktiv mogeln lassen. Offensichtlich war der spätere Organist und Gesamtschulrektor ein guter Schüler. Seine Schulzeit am humanistischen Gymnasium fiel teilweise noch in die Kriegszeit und war durch viele Ausfälle geprägt, Chemie, Physik, Biologie wurden nur spärlich angeboten, nach 1945 gab es keine Musik, keine Kunst und keinen Sport. Meyer bedauert, daß die damals schulisch unterversorgten Jahrgänge und ihr Lebens- und Berufserfolg nicht erforscht wurden und werden. Dafür sieht er einen speziellen Grund: “Es würde nämlich herauskommen, daß die Schule so wichtig nicht ist, wie sie sich darstellt - und was die meisten ihr leider immer noch glauben.”













Liebevoller Blick zurück. /// Penny Lane (Remastered 2009)

Samstag, 21. September 2019

Eine Schule für alle?






Arthur Robert Jensen (August 24, 1923 – October 22, 2012) folgerte aus dem Versagen der kompensatorischen Programme HEADSTART und TEXARKANA in den USA, daß erstens der genetische Einfluß auf die Intelligenz groß sei, und zweitens, daß die die pädagogische Methode des einen Curriculums für alle Schüler infrage zu stellen sei. Er machte die Beobachtung, daß Unterschichtkinder viel “aufgeweckter zu sein schienen, als ihre IQs erwarten ließen, und … selbst wenn ihre schulischen Leistungen gewöhnlich so schwach sind wie die von Mittelstandskindern mit ähnlichem IQ, so erscheinen die benachteiligten Kinder in nichtschulischen Bereichen gewöhnlich viel aufgeweckter als ihre IQ-Genossen aus der höheren Gesellschaftsschicht. Ein Kind der Unterschicht, das in eine neue Klasse kommt, wird sich zum Beispiel in ein paar Tagen die Namen von 20 oder 30 Kindern einprägen, wird schnell die Regeln und das Geschick verschiedener Spiele auf dem Schulhof erlernen und so weiter - Leistungen, die praktisch seinen IQ Lügen strafen, der vielleicht nicht höher als 60 ist. Dies alles hinterläßt den Eindruck, daß der Test gegenüber benachteiligten Kindern ‘unfair’ ist, da Mittelstandskinder auf dieser IQ-Stufe meist ein ganzes Jahr in einer Klasse verbringen, ohne die Namen von mehr als ein paar Mitschülern zu lernen, und die auch auf dem Spielplatz und in sozialen Beziehungen gleichermaßen unfähig erscheinen wie in ihren schulischen Arbeiten.” (Jensen, Educability and Group Differences 1973; zit. n. H.J. Eysenck, Ungleichheit, S. 243f.) Jensen erklärt dieses unterschiedliche Verhalten bei gleichem IQ mit 2 Ebenen. Bei der ersten Ebene sieht er assoziative Fähigkeiten am Werk, die aber beim IQ-Test schlecht erfaßt werden, weil der auf Kognition und Begriff abstellt. (Ebene 2) Auf Kognition und Begriff stellt aber insgesamt das gewöhnliche schulische Curriculum ab. 

Foto: Arthur Robert Jensen / Wikip. 












Freitag, 20. September 2019

Mittwoch, 18. September 2019

Sie freut sich über ihr Spiel und ihre Komposition. /// Helena Winkelman, Ciaconna played by Helena Winkelman

Ein Paradox


Hayek über die Aufnahmeprüfungen von Oxbridge und über ein Paradox:

“Die Zahl der berühmten Wissenschaftler, die in der Schule schlechte Schüler waren und derartige Tests nicht bestanden hätten, ist groß - der Anteil der Kinder dagegen, die in der Schule in allen Fächern sehr gut waren und später geistig herausragende Persönlichkeiten wurden, vergleichsweise klein.” 
Hayek, Zwei Arten des Denkens, in: Hayek, die Anmaßung von Wissen, Mohr (Siebeck), S. 322

Hayek war ein “Saisonarbeiter”, der sich den Stoff für die Jahresabschlußprüfungen kurz vorher schnell einpaukte und “solches Wissen ebenso rasch (vergaß), wie er “es erworben hatte”. (Ebd., S. 319)












Samstag, 14. September 2019

Eine groteske Mischung!








Foto: Rudolf Diesel (Wikip.)

Adel und Klerus standen für Protzästhetik, Beharrung, Rentierorientierung und Erstarrung. Das Bürgertum für Bewegung, Unternehmung und Befreiung des Individuums. Es waren unternehmerische Menschen - Bürger - die das individuelle Bewegungsmittel schlechthin erfanden, das Auto. Nikolaus Otto (1832-91), Eugen Langen (1833-95), Carl Friedrich Benz (1844-1929), Gottlieb Daimler (1834-1900), Wilhelm Maybach (1846-1929) und Rudolf Diesel (18.3.1858-29.9.1913) seien hier stellvertretend als bürgerliche Pioniere genannt. 

Gegen die individuelle Beweglichkeit und Automobilität treten mit einer gewissen Logik heute die antibürgerlichen Kräfte von attac bis Merkel und Steinmeier an. Eine groteske Mischung!














Soft Machine - NDR Jazz Workshop - May 17, 1973

Freitag, 13. September 2019

Spricht nicht für die Waldorfschule





“Es scheint, als lernten die Kinder in vielen Schuljahren das Denken. Es bleibt im Ergebnis festzuhalten, daß Beschulung ein sehr wirksames Mittel darstellt, die Intelligenz des einzelnen Schülers zu fördern. Deswegen liegt es im besten Interesse einer Nation und ihres Wohlstands, in gute Beschulung von Kindern viel zu investieren und schon so früh wie möglich.” (Üb. WD)

Seb. Bergold, Ricarda Steinmayr, Non vitae, sed scholae discimus? Schooling fosters intelligence, NEUROFORUM 2019/25, S. 127









Donnerstag, 12. September 2019

Prof. Judith Curry - altgediente Meteorologin und Klimatologin - versuchte lange Zeit, die gegensätzlichen Lager in der Klimaforschung im Gespräch zu halten. Das scheiterte nicht nur, der Druck auf sie im Georgia Tech wurde so stark, daß sie nicht mehr ergebnisoffen arbeiten konnte - und aus dem Dienst schied. Seitdem arbeitet sie privat und veröffentlich auf ihrem Blog (auch auf FB) ständig neue Beiträge. Ihr Hauptvorwurf gegenüber der IPCC-Seite ist, daß die natürliche Variabilität von Witterung und Klima völlig unterschätzt wird zugunsten eine maßlos vereinfachten CO2-Perspektive. /// Prof. Judith Curry provides extremely cogent explanations for causes of ...

Wieviel Lebenszeit für das Gymnasium opfern?


Für das Leben lernen?

“In beiden Stichproben überflügelten die G9-Schüler die der G8-Gruppe in den meisten der untersuchten Intelligenz-Facetten.” (Übers. WD)
Seb. Bergold, Ricarda Steinmayr, Non vitae, sed scholae discimus? Schooling fosters intelligence, NEUROFORUM 2019/25, S. 126

Dieser Effekt verwundert etwas, weil man in der G8-Gruppe die begabteren Schüler vermutet hätte, zumindest dort, wo beide Züge nebeneinander angeboten wurden. Aus dem Text geht das nicht hervor, so daß zu vermuten ist, daß G8- und G9-Schüler verschiedener Gymnasien miteinander verglichen wurden. 
Dann war der G8-Anspruch für den Durchschnitt der Schüler zu hoch. 

Es war ein Fehler bei der G8-Einrichtung, das Curriculum nicht von angesammeltem Schrott zu befreien. 


















Mittwoch, 11. September 2019

Ein alter Ohrwurm. /// Heifetz Holiday: Fantasia on Greensleeves

Eine Hummel ist eine Hummel ist eine Hummel ...






Eine Werbebeilage, die viel über den Biologieunterricht und den Zeitgeist aussagt - 
die Biene ist gefaked wie die ganze Bienenpropaganda.









Tasteggio soave di Bellerofonte Castaldi

Dienstag, 10. September 2019

Je länger die Schulzeit, desto intelligenter


Länger in der Schule - und intelligenter! Prima! Das liest der Lehrer gern. Verglichen wurde hier G8 und das alte Gymnasium mit 9 Jahren. Allerdings hätten die Testaufgaben Seneca, auf den im Titel Bezug genommen wird, nicht überzeugt. 
„Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.“ (Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), Buch XVII, Brief 106, 12)
Und in einem früheren Brief heißt es:
"Selbst wenn noch eine lange Lebensdauer übrigbliebe,
müßte man sie sparsam aufteilen, damit sie für
notwendige Dinge ausreiche: Doch welch ein Wahnsinn
ist es nun, Überflüssiges zu lernen bei diesem großen
Zeitmangel! Leb wohl!" (Seneca, 49. Brief an Lucilius)

Seneca ging es um Lerngegenstände, die für das Leben klug machen, nicht nur um einen Zuwachs an Intelligenz. Zur Klugheit soll es der Mensch bringen, Intelligenz ist willkommen, aber zu wenig. 
Vielleicht kann man hilfsweise zwei sehr intelligente Figuren vor Augen stellen: Luther und Erasmus. Klug war nur letzterer. 

Ob bei G8 und G9 in dieser Hinsicht ein Unterschied auszumachen wäre, bleibt herauszufinden. Die Lebens-Zeit von einem Jahr zusätzlicher Schule ist verbraucht, ist futsch, ist weg. 












Montag, 9. September 2019

Barber: Adagio for Strings, Original Version, Dover Quartet

Früher flämischer Realismus


Abb.: Die Bauernhochzeit, von Pieter Breugel d. Ä. (1525-69; “Bauern-Breugel”)(Wiki.)

Die Braut trägt eine Krone und sitzt herausgehoben vor einem Wandteppich mit Papierkrone, der Bräutigam gehört noch nicht dazu.


Albrecht Dürer (1471-1528) richtete als einer der ersten den Blick auf die Realität, ob bei seinem Wiesenausschnitt oder den Personenporträts. Bei den flämischen Malern von Rembrandt (1606-69) bis zu Gerard Dou (1613-75) und Jan Steen (1626-79) wird daraus ein breiter Strom des Realismus. In zahlreichen Bildern wird der Alltag der Bürger und Bauern in den Blick genommen. Eine europäische Pioniertat, die es uns Heutigen erlaubt, längst vergangene Zeiten und unseren Werdegang zu betrachten. 


Wie anders sieht das bei Jean Nocret (1615-72) aus, der Ludwig 14. mit Familie malte. (Wiki.)









Sonntag, 8. September 2019

Das gibt zu denken

Südamerika: Busch, Regenwald.
Dazu merkte der Landwirt und Deutsch-Südamerikaner Dr. Albrecht Glatzle an:

"Eindeutig herrschen auf dem Boden unter Busch viel trockenere Verhältnisse als auf freigerodeten Weideflächen, das liegt
- an der enormen Transpirationsfläche des Laubwerks,
- an der intensiven Bodendurchwurzelung bis in grössere Tiefen durch Gehölze,
- an den enormen Saugspannungswerten, die die nativen Gehölze entwickeln können (beim Welkepunkt wie er in deutschen Lehrbüchern definiert ist, fangen diese Arten erst so richtig zu wachsen an),
- am Interzeptionswasser (etwa 20% des Jahresniederschlags), das im Laubwerk hängen bleibt und den Boden gar nicht erst erreicht.


Ich vermute auch, dass der Busch mehr Wärme durch Sonnenstrahlung aufnimmt, weil er einfach dunkler ist und bestimmt nicht so viel Albedo entwickelt wie freigerodete, hellgrüne Weideflächen oder hellbraune (sandige Ackerflächen)."













Samstag, 7. September 2019

Lieben Sie Brahms, hassen Sie Wagner?




Mülltrennung am Düsseldorfer Justizministerium - man kann sie lieben, man kann sie hassen. Ignorieren kann man sie auch. Sie schön zu finden, gelingt wahrscheinlich nur Rotgrün.


Nichts ist verständlicher als der Haß, doch seien Sie nicht verlogen! Jacques Vergès

Kann man dem folgen? Selbstverständlich, Emotionen sind Emotionen, sie besitzen ihr eigenes Recht. Liebe und Haß sind ursprüngliche Gefühle, und sie treten in verschiedenen Graden auf, dann heißen sie Abneigung und Zuneigung. Starke Abneigung und große Zuneigung. 
Und natürlich können Gefühle blind machen und den Verstand mattsetzen. Das passiert regelmäßig und niemand ist frei davon. Der Überschwang aber sollte der Impulskontrolle unterliegen. Ebenso die Toleranz. Zuviel von allem ist zerstörerisch. 

Jacques Vergès war eine schillernde Figur. Vermutlich folgte er öfter dem Impuls, gegen die Mehrheit anzutreten, als zuträglich. So im Falle der Killertruppe Rote Khmer.















Freitag, 6. September 2019

Folgen und führen


Der Einsame

Verhasst ist mir das Folgen und das Führen.
Gehorchen? Nein! Und aber nein — Regieren!
Wer sich nicht schrecklich ist, macht Niemand Schrecken:
Und nur wer Schrecken macht, kann Andre führen.
Verhasst ist mir's schon, selber mich zu führen!
Ich liebe es, gleich Wald- und Meerestieren,
Mich für ein gutes Weilchen zu verlieren,
In holder Irrnis grüblerisch zu hocken,
Von ferne her mich endlich heimzulocken,
Mich selber zu mir selber — zu verführen.

Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft, Kröner S. 20
Cum grano salis, so ungefähr haut Nietzsches Befund hin. Und nein, er wollte weder einen Lehrstuhl regieren noch dem Protestantismus folgen. Er war ja doppelt geschlagen mit dem elterlichen Pfarrhaus vater- und mutterseitig. Und ja, wer führen will muß Autorität aufbauen, die selten allein aus der Kompetenz stammt. Je inkompetenter, könnte man schließen, desto mehr Schrecken muß er zeugt werden; von der Leyen etwa entließ mehrere Generale wie Walter Spindler und machte Stimmung gegen das M36. 

Charmant die Schlußzeile “Mich selber zu mir selber - zu verführen”. Denn im Leben mit seinen skrupellosen Anforderungen durch die Umwelt kann man sich leicht selbst verlieren. Und wer nicht mit der Herde zieht, besitzt nicht viele Freunde.











Erwin Schulhoff: Duo for Violin & Cello

Donnerstag, 5. September 2019

Prof. Ball hat gerade den Prozeß gegen den Alarmisten Michael "Hockeyschläger" Mann gewonnen. /// Dr. Tim Ball on Climategate (Part I)

„Mit dem gegenwärtigen Leitzins ist die Schmerzgrenze erreicht“

“Im Ge­spräch: Ren­aud de Plan­ta, Se­ni­or­part­ner der Schwei­zer Pri­vat­bank Pic­tet
„Mit dem gegenwärtigen Leitzins ist die Schmerzgrenze erreicht“
Der neue Chef des Gen­fer Geld­hau­ses über sei­ne Zwei­fel an der Geld­po­li­tik und die Hoff­nun­gen auf Asi­en.”  FAZ 2.9.19
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«Die Strategie der EZB ist unglaublich gefährlich»
Die Europäische Zentralbank kauft wohl bald wieder Wertpapiere. Der spanische Ökonom und Fondsmanager Daniel Lacalle warnt vor negativen Folgen von Vermögenspreisblasen und der Zombifizierung der Wirtschaft.
Christof Leisinger  NZZ 9.8.2019
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die europäische Wirtschaft lange mit billigem Geld aufgepumpt. Nun, beim leichtesten Schwächeanzeichen, will sie das wieder tun. Ist sie völlig verrückt geworden?” 
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Die EZB und die Schranken von Mandat und Marktwirtschaft Von Christian Thimann (Ex-EZB)
Die Kon­junk­tur kühlt sich ab, aber da die ak­tu­el­le In­fla­ti­ons­ra­te von 1 bis 1,5 Pro­zent un­ter der 2-Pro­zent-Ziel­mar­ke der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank (EZB) liegt, hat die­se noch Spiel­raum zur kon­junk­tu­rel­len Ge­gen­steue­rung, und sei es mit Son­der­maß­nah­men.“ Die­se Aus­sa­ge hört man der­zeit häu­fig. Sie ent­hält je­doch ei­ne Rei­he von Fehl­schlüs­sen und ist auch aus markt­wirt­schaft­li­cher Sicht
pro­ble­ma­tisch. F.A.Z. 31.08.2019”
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“Fünf bis sechs Prozent Negativzins. Wenn es nach dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geht, ist die verkehrte Welt
bald der Normalzustand in der Euro-Zone. In einem Blog- Beitrag haben IWF-Ökonomen Negativzinsen in Höhe von minus fünf oder sechs Prozent in den Ring geworfen. Der Grund: Der IWF befürchtet, dass die globale Wirtschaft in die Rezession abrutscht, möglicherweise sogar in eine tiefe Depression mit Massenarbeitslosigkeit, Firmenpleiten, Börsencrash. Das Allheilmittel der Notenbanken bestand in solchen Fällen darin, die Notenpresse anzuwerfen und die Märkte mit billigem Geld zu fluten. Historisch betrachtet, sind die Zinsen in solchen Phasen zwischen drei und sechs Prozentpunkten gesenkt worden.
In Zeiten von Nullzinsen (Euro-Zone) und Negativzinsen (Schweiz, Japan) bedeutet das folgerichtig: Die Zinsen müssen tief in den negativen Bereich hinein. Ökonom Hans-Werner Sinn schmeckt dieser absurde Vorschlag überhaupt nicht. „Spätestens dann wäre es für Deutschland an der Zeit, den Euro aufzugeben“, mahnt der ehemalige Ifo-Chef. Und: „Die Verluste beim Austritt wären ein Klacks gegenüber dem, was uns blühen würde, wenn wir der EZB den Weg in die Welt der negativen Zinsen erlauben würden.“ Professor Sinn warnt: „Deutschland ist zum Selbstbedienungsladen geworden“, FOCUS 23.4.19

Da gibt es viel zu diskutieren und zu kritisieren. Lauter Großprobleme! Darauf ging der Mann der EZB gar nicht erst ein. 20 Jahre Euro - ein voller Erfolg, meinte Dr. Philipp Hartmann, Stellvertr. Generaldirektor der Europäischen Zentralbank (EZB) am 4.9.19 in Düsseldorf. Und Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI und Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, stimmte in der Hauptsache brav zu. 
Man kann eine Veranstaltung zu brennenden Problemen in eine Schlafwagensitzung umgestalten. Die AWK stellte das unter Beweis. 



















Wave SANT ANDREU JAZZ BAND -MAX SALGADO trompa- JOEL FRAHM saxo tenor JO...

Dienstag, 3. September 2019

Kate Moore muß man sich merken! /// Ensemble Offspring: Kate Moore - Fern

Bürgerlich? Was soll das sein?


Abb.: Lorenzetti, Auswirkung guter Regierung auf das bürgerliche Leben, Wikip., Freskenreihe in der Sala dei Nove im Palazzo Pubblico, Siena. Die Fresken entstanden in den Jahren 1338 und 1339.


Die Bürgerliche Küche ist bekannt. Bürgerliche Mentalität weniger. Die Definition kann einfach gehalten werden: Wer erfolgreich für sich selber sorgt und sich eher an traditionellen Mustern orientiert - wie zum Beispiel dem Arbeitsleben und der hergebrachten Familie - der kann dem bügerlichen Milieu zugerechnet werden. Staat und Nation - nicht Clan und Stamm - bilden den Rahmen für die bürgerliche Ordnung und garantieren die innere und äußere Sicherheit. Der Sozialstaat verlockt labile Menschen und Trittbrettfahrer dazu, es sich auf Kosten der bürgerlichen Steuerzahler bequem zu machen. Der Sozialstaat, wenn nicht streng kontrolliert und begrenzt, untergräbt nicht nur die bürgerlichen Schichten, sondern bedroht auch fundamental die Demokratie. Die dem Arbeitsleben entfremdeten und von Steuergeldern lebenden Menschen gehen ihren Hobbies nach und wenden sich sogar aktiv gegen Gesetz und bürgerliche Ordnung, wie bei den linksradikalen Sturmtrupps und grünen Wegelagerer zu besichtigen. 4700 Straftaten wurden von ihnen im Hambacher Forst begangen. 
Die EU steht für eine Gefährdung der inneren Sicherheit durch Vernachlässigung der Grenzsicherung. Die EU bedroht außerdem die bürgerliche Ordnung direkt durch fanatisch inspirierte  Grenzwerte für angebliche Schadstoffe, die die bürgerliche Wirtschaft unerträglich belasten. Gleiches gilt für die Klimawahn-Epidemie. 
Ganz empfindlich hat die EZB der EU bereits die Finanzordnung des Bürgertums beschädigt durch Transferzahlungen für unsolide Staaten und die Null- und Minuszinspolitik für Unternehmen und Bürger. Es ist ungeheuerlich, daß der bürgerliche Vorsorgededanke damit systematisch zerstört wird.  

















Montag, 2. September 2019

Wassertröpfchen und Wasserdampf



Was reflektiert denn da? Die Wolken, natürlich. Also Wassertröpfchen. Je nach Dichte reflektieren sie mehr oder weniger. Nehmen Wärme auf oder schicken die Sonnenstrahlung zurück ins All. 
Ein Tropf, wer glaubt, das numerisch erfassen zu können.









C. Debussy: Sonata for Flute, Viola, and Harp, L. 137. I. Pastorale

David Hume - Erkenntnistheorie