Donnerstag, 7. Juli 2022

Gesellschaftswandel

 Es hat den Anschein, als habe der Individualismus in den linksliberalen Gesellschaften ein Ausmaß erreicht, das sich ins Destruktive entwickelt. Man fragte sich vor etwa zwanzig Jahren, was es mit den zunehmenden Tätowier-Läden auf sich habe. Inzwischen hat sich gezeigt, daß das Tätowieren sich zum narzißtisch inspirierten Massenphänomen entwickelt hat und offenbar dem individuellen Schmuck dient zusammen mit den Ringen durch Nasen und Lippen. Für Geringverdiener eine merkliche Belastung. Damit einhergehend tritt auch eine Neigung zu Kulten, Moden und Hobbies, die immer skurrilere Züge aufweisen. Die manische Selbstaufnahme gehört dazu, das häufige Verreisen und natürlich Sexpraktiken aller Art, die am Rand zahlreiche Übergriffe und Straftaten mit sich führen. Zeitgleich nimmt die Achtsamkeit in Familien und Öffentlichkeit ab, so daß Probleme - insbesondere bei Jugendlichen - nicht wahrgenommen werden. Jüngstes Beispiel ist der Attentäter Robert Crimo, der Hinweise auf seine Persönlichkeitsstörungen in intelligenten Musikvideos öffentlich stellte, was aber seine geschiedenen Eltern und Verwandten nicht stutzig machte, weil sie sich dafür nicht interessierten.