Sonntag, 22. Januar 2017

Globalwirtschaft vs. Volkswirtschaft











Wieviel Volk darf’s denn sein bei der Volkswirtschaft?  Die Wirtschaftstätigkeit der Aktoren hat Ländergrenzen vielfach überschritten, globale Dimensionen spielen in vielen Sektoren eine große Rolle. Wird dadurch der nationale Bezug des Wirtschaftens gemindert? Das muß man wohl annehmen. Das legt schon der internationale Austausch von Führungskräften nahe. Wenn Spitzenmanager von SIEMENS zu ALCOA wechseln, oder von ORACLE zu SAP, dann spielen nur oder vorwiegend betriebswirtschaftliche Größen eine Rolle. Je stärker solche Wechsel stattfinden, desto mehr werden die Herkunftsgruppen berührt. Der Oxforder Entwicklungsökonom Paul Collier drückt das so aus:
“Ein Lebensstil wie der meiner Familie (britisch, niederländisch, amerikanisch, ägyptisch, italienisch, französisch, WD) ist auf potentiell parasitäre Weise von denjenigen abhängig, deren Identität fest verwurzelt ist und die dadurch lebensfähige Gesellschaften bilden, zwischen denen wir wählen können. In den Ländern, mit denen ich mich beruflich beschäftige - den multikulturellen Gesellschaften Afrikas -, hat eine schwache nationale Identität offensichtlich die entgegengesetzten Folgen.”
(Collier, Exodus, Warum wir Einwanderung neu regeln müssen, S. 10f.)  

Wirtschaftsmanager sind im besten Falle hervorragende Organisatoren, meist sind sie aber gleichzeitig auch unkluge Schickimicki-Buben, die gerne mit dem Ferrari zum Privatjet fahren. Von ihnen darf man keine Kenntnisse und Einsichten erwarten, wie sie Collier hier formuliert. Sie reagieren auf BWL-Faktoren, da muß man ihnen behilflich sein, wenn nötig auch mit Zöllen. Und auch Twitter-Anpfiffe verstehen sie. Übrigens ein sehr kostengünstiges Mittel.







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