Dienstag, 31. Januar 2017

Beethoven - String Quartet Op.59 No.3 'Rasumovsky' - 1. Introduzione - A...

Zuckersüß





Kompliment, Kompliment

Wie das runtergeht
die Großhirnrinde wird noch dünner
schmilzt
wie Butter
still steht der Verstand
kein Widerstand bis zum Stammhirn
das kringelt sich auf dem Rücken
läßt sich den Bauch streicheln
und tiefer
und noch die Zehen fühlen sich obenauf

Wolf Doleys  ©





























































Montag, 30. Januar 2017

Noch nicht pensioniert, aber schon mutig


Wissenschaftsastronaut Ulrich Walter: Man sollte Klimaforschern nur die Hälfte von dem glauben was sie sagen

Ulrich Walter ist Physiker, ehemaliger Wissenschaftsastronaut und derzeitiger Inhaber des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München. Für N24 schreibt er die Kolumne ‘Wissen schafft was. Am 28. November und 9. Dezember 2016 beschäftigte sich Walter in seiner Kolumne mit dem Klimawandel. Dabei äußerte er sich erstaunlich offen über Defizite im aktuellen Verständnis und mahnte zu mehr Bescheidenheit. In Teil 1 (Titel: “Klimaforscher sind Einäugige unter Blinden“) nahm sich Walter zunächst die unerwartete Erwärmungspause bzw. die starke Abschwächung der Erwärmung vor. Kein einziges Klimamodell hat diese Entwicklung vorhergesagt, gibt er zu bedenken. Walter weiter:
Sogar im Nachhinein konnte dieses bemerkenswerte Phänomen bis heute kein Klimaforscher erklären. Dies ist umso erstaunlicher, als dass die Erfahrung lehrt, dass Theoretiker im Nachhinein stets alles erklären können, wovon das meiste für den Müll ist. Erst in den vergangenen neun Monaten begannen sie so langsam die Ursachen zu verstehen, sind jedoch noch weit davon entfernt, mögliche ähnliche Phänomene in Zukunft vorhersagen zu können. Sie wissen zwar jetzt mehr, aber immer noch wenig. Unter den Blinden ist der Einäugige halt König. Ja, ich gebe zu, das ist ein etwas hartes Urteil, aber unter Wissenschaftlern macht die Euphorie, etwas verstanden zu haben, oft blind vor der Komplexität der Realität. Man sollte zwar den Hut ziehen vor dem Wissen, das Klimaforscher bis heute erarbeitet haben, aber nur die Hälfte von dem glauben was sie sagen. Und misstrauen Sie jedem, der behauptet, das Klima verstanden zu haben. Sie selbst mögen vielleicht gar nichts von Klima verstehen, also blind sein, aber Klimaforscher sind eben nur einäugig.
Im weiteren Verlauf des Beitrags geht der ehemalige Astronaut auch auf die nur schlecht bekannte CO2-Klimasensitivität ein:
Die Klimaforscher wissen zwar, dass CO2 und zu einem geringeren Teil Methan CH4, den Wärmeschutzeffekt der Decke erhöhen, aber sie wissen nicht genau, wie gut diese Treibhausgase wirken. Sie messen lediglich Zu- oder Abnahmen von CO2/CH4-Mengen und Temperaturzunahmen und -abnahmen und korrelieren die miteinander. Daher wissen die dann, wieviel CO2-Zunahme wie viel Temperaturzunahme verursacht. Aber sie haben noch nicht genau verstanden, warum dieses Verhältnis so ist. Daher braucht sich nur eine Kleinigkeit ändern und schon stimmt diese Korrelation und somit ihre Vorhersage nicht mehr – so geschehen bei dem Erwärmungs-Hiatus. 
Im 2. Teil seiner Kolumne packt Walter die Kritik erneut für alle sichtbar in den Titel:
Was Sie über den Klimawandel wissen sollten: Shit In, Shit Out!
Zunächst erklärt er den Lesern, dass die Rolle der Wolken und Ozeane im Klimageschehen noch viel Unbekanntes birgt und noch immer nicht alle Einzelkomponenten des Klimasystems vollständig verstanden sind. Mit den Ergebnissen der Klimamodelle müsse man daher sehr vorsichtig umgehen, gibt Walter zu bedenken:
Warum erzähle ich all diese ermüdenden Details? Weil damit klar wird, dass es fast unendlich viele unterschiedene Einflüsse auf das Klima gibt, die mit einander vernetzt sind und sich teilweise wie in einem Teufelskreis aufschaukeln oder sich gegenseitig dämpfen. Eine unvollständige Modellierung dieser Abhängigkeiten kann zu falschen Ergebnissen und falschen Vorhersagen führen. Genau das war der Fehler des Club of Rome, der mit einer, wie sich kürzlich herausstellte, haarsträubenden Modellierung und eines entsprechenden im Jahre 1972 veröffentlichten Berichts Grenzen des Wachstums den bevorstehenden Untergang der Menschheit vorhersagte – shit in, shit out! Die heutigen Modelle der Klimaforscher sind zwar weitaus ausgefeilter als die des Club of Rome, aber immer noch so schlecht, dass sie beim Erwärmungs-Hiatus versagten, und wenn die Klimaforscher nicht aufpassen, könnte ihnen noch Peinlicheres in der Zukunft passieren.
Das Fazit von Walter:
Die Erforschung der Klimaveränderung ist ein saukompliziertes Geschäft.
Damit hat er sicher Recht. Man muss dankbar sein, dass Ulrich Walter hier kein Blatt vor den Mund nimmt und die Baustellen der Klimaforschung klar benennt. Nur ein realistisches Bild kann die Klimaforschung vorantreiben und weiterentwickeln. Für Träumereien und Wissenschaftsgeschmuse ist das Thema viel zu wichtig.
Hinweis: Die beiden Kolumnen sind mittlerweile auf N24/Welt gelöscht (Originallinks: Teil 1Teil 2). Vielleicht hat das mit der Umstellung auf die gemeinsame neue Newsplattform zu tun. Oder waren die beiden Texte vielleicht “zu heiß”, so dass man sie schnellstmöglich unerreichbar ins All schoss? Zum Glück hat die Waybackmaschine die Texte konserviert…











Bohuslav Martinu - La Revue de Cuisine

Sonntag, 29. Januar 2017

Erwin Schulhoff - Hot-Sonate, 1. Satz

Bernd Lucke (Liberal-Konservative-Reformer, LKR) zu Martin Schulz


Martin Schulz wird Kanzlerkandidat der SPD. Damit tritt ein Mann an, der genau die Europapolitik personifiziert, die die LKR ablehnt:

Die Rettung des Euros durch Vertragsbrüche,
die Vergemeinschaftung der Staatsschulden im ESM,
die Vergemeinschaftung der Bankrisiken in der Bankenunion,
die Vergemeinschaftung makroökonomischer Risiken in einer europäischen Arbeitslosenversicherung,
die Vergemeinschaftung von Staatseinnahmen in einem Eurozonenhaushalt,
die Vergemeinschaftung von Verteidigungsausgaben in einer europäischen Armee,
die Vergemeinschaftung der Asyl- und Migrationspolitik,
die Finanzierung ungedeckter Staatsausgaben durch die EZB,
die Degradierung der EZB von einer unabhängigen Notenbank zu einem Erfüllungsgehilfen überforderter Regierungen,
die Entwertung der privaten Altersvorsorge durch eine langjährige Nullzinspolitik.

Alles das hat Martin Schulz mitentworfen, mitbeschlossen und mitverteidigt. Es kann uns nur recht sein, dass dieser Mann nun im Rampenlicht steht. Denn man wird Martin Schulz an seinen Leistungen messen - genauso wie man dies mit Frau Merkel tun wird. Martin Schulz und Angela Merkel haben schwere Fehlentscheidungen zu verantworten. Den Gegenentwurf, den Weg für eine gute Zukunft Deutschlands, haben wir: Die Liberal-Konservativen Reformer.

Deshalb ist es wichtig, dass es uns gibt. Aber noch sind wir unbekannt. Die Medien ignorieren uns. Und ohne die Medien werden wir nicht bekannt. Deshalb müssen wir unser Schicksal in die eigene Hand nehmen.
...
Vor wenigen Tagen erschien in der Financial Times ein Bericht darüber, dass Banken sich auf ein Zerbrechen der Eurozone vorbereiten. Sie finden den Bericht "Bankers prepare for eurozone break-up risk" hier . Diese Vorbereitungen sind an sich vielleicht gar nicht bemerkenswert, aber bemerkenswert ist doch, dass die Banken dies nicht etwa streng geheim tun, sondern offen darüber reden und verantwortliche Banker sich mit ihren Befürchtungen namentlich zitieren lassen.

Warum tun sie das? Warum gehen sie an die Öffentlichkeit? Wir wissen es nicht. Aber nun wurde ein Brief bekannt (hier), den EZB-Präsident Mario Draghi an zwei eurokritische italienische Europaageordnete schrieb. Nach längeren technischen Ausführungen zum Thema der Target-2-Salden, schließt Herr Draghi ganz unvermittelt mit dem Satz:
"Falls ein Staat aus dem Eurosystem austritt, müssten die Forderungen und Verbindlichkeiten seiner Zentralbank gebenüber der EZB vollständig erfüllt werden."

Meine Damen und Herren, das ist das erste Mal, dass Herr Draghi von der Möglichkeit spricht, dass ein Staat aus dem Euro austritt! Was ist in ihn gefahren? Sonst sprach Herr Draghi stets nur davon, dass ein Euro-Austritt gar nicht möglich und in den Verträgen nicht vorgesehen sei. Jetzt wechselt er plötzlich die Tonlage und sagt das, was ein EZB-Chef eigentlich noch nicht einmal denken darf: Es könnte sein, dass die Eurozone zerbricht! Es könnte sein, dass ein Land (und vielleicht nicht nur eines!) aus dem Euro austritt! Damit nicht genug: Herr Draghi klärt auch gleich die Bedingungen. Für Deutschland ergibt sich aus seinen Worten, dass die EZB die deutschen Target-Salden in Höhe von derzeit (Rekord!) 751 Mrd Euro ausgleichen würde!

Meine Damen und Herren, wir wissen nicht, was Herrn Draghi zu diesen Worten bewogen hat. Aber ein Zentralbankpräsident wägt normalerweise jede Nuance seiner Äußerungen genau ab. Ein solcher Satz kann kein Unfall gewesen sein. Irgendetwas tut sich in der Eurozone. Herr Draghi und einige Banker scheinen etwas zu wissen, was wir noch nicht wissen. Wir dürfen gespannt sein, was die Zukunft bringt.

Vielleicht werden die deutschen Wähler demnächst erkennen, dass wir Euroskeptiker doch von Anfang an richtig gelegen haben!

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Bernd Lucke

Dezivilisierung




http://www.deutschlandfunk.de/russland-duma-will-strafen-fuer-haeusliche-gewalt-senken.1773.de.html?dram:article_id=376562







Während in Deutschland sogar zivile Schulstrafen abgeschafft wurden und dadurch das Lernklima stark leidet, geht Rußland den umgekehrten Weg. Maß und Mitte fallen überall schwer. 

Ob Frau Misulina vom Popen auf die Sprüche Salomos hingewiesen wurde?: 

„Laß nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, so wird er sein Leben behalten; du schlägst ihn mit der Rute, aber du errettest ihn vom Tode.“ (Sprüche 23, 13)


Tja, das war in der guten alten Zeit, als man auch Kinder wegen geringer Vergehen hängte. So kam noch im 18. Jahrhundet in England ein 7jähriges Mädchen wegen Diebstahls eines Unterrocks an den Galgen. 





























Basic Geometry by Josh Gottry performed by Iowa Percussion

Samstag, 28. Januar 2017

"Eleganter Unsinn" und mehr


Es ist wirklich dreist, ungefragt zu kandidieren. Dann auch noch zu gewinnen, kann man nur eine Schweinerei nennen. Deswegen agitiert die FAZ pausenlos gegen das Aß (engl. Trump) und läßt sog. Wissenschaftler zu Wort kommen, die Asse nicht mögen. 

Da fällt mir der Physiker Sokal ein. Schon vor 20 Jahren wies Alan Sokal auf die wurmstichigen Humanities in Europa und den USA hin. 
Wiki:
"1996 veröffentlichte Sokal einen Artikel Transgressing the Boundaries: Towards a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity (zu deutsch etwa: Die Grenzen überschreiten: Auf dem Weg zu einer transformativen Hermeneutik der Quantengravitation [2]) in der Zeitschrift Social Text und erklärte anschließend in der Zeitschrift Lingua franca, dass er diesen Artikel als Parodie geschrieben hatte. Ziel seines Streichs (bekannt als „Sokal-Affäre“) sei es gewesen, auf mangelhafte akademische Standards und den Missbrauch mathematischer und naturwissenschaftlicher Metaphern in der sich postmodern verstehenden geistes- und sozialwissenschaftlichen Szene hinzuweisen.
In dem 1997 gemeinsam mit Bricmont veröffentlichten Buch "Eleganter Unsinn". Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften mißbrauchen (Impostures Intellectuelles, Fashionable Nonsense) wird argumentiert, dass sich in Schriften von Autoren wie Jacques LacanJulia KristevaLuce IrigarayBruno LatourJean BaudrillardGilles DeleuzeFélix Guattari und Paul Virilio physiko-mathematische Mystifikationen fänden."                             






















Donnerstag, 26. Januar 2017

Paolo Fresu - Passalento

Stromknappheit in Spanien








Der Winter ist streng - auch Klimamärchenonkel Mojib Latif, der 2000 den Winter weichen sah in unseren Breiten, wird es inzwischen gemerkt haben. 
Die Minustemperaturen herrschen auch in Spanien und lassen die Leute frieren und sogar - in Einzelfällen - erfrieren. Es wird dort viel mit Strom geheizt, und derzeit weht kein Wind, die Wasserkraft leidet unter Wassermangel, und der Solarbeitrag im Winter ist ebenfalls gering. Das verursacht Stromknappheit in Spanien. (DLF 26.1.17) 

Mit Kohle- und Kernkraftwerken ginge es den Spaniern besser, besonders den armen Spaniern. Man kann nur vor dem albernen Zappelstrom warnen! 

Mittwoch, 25. Januar 2017

Montag, 23. Januar 2017

Und dann noch die EEG-Subventionen


Politiker sind notorisch unglaubwürdig. Man weiß nicht, was sie tun werden. Meistens wird es nicht so schlimm wie bei Merkel, die die deutsche Energieversorgung auf superteuren und landschaftsverschandelnden Zappelstrom gestellt hat.




















Bach - Cello Suite No. 1 in G Major BWV1007 - Mov. 1-3/6

Sonntag, 22. Januar 2017

Globalwirtschaft vs. Volkswirtschaft











Wieviel Volk darf’s denn sein bei der Volkswirtschaft?  Die Wirtschaftstätigkeit der Aktoren hat Ländergrenzen vielfach überschritten, globale Dimensionen spielen in vielen Sektoren eine große Rolle. Wird dadurch der nationale Bezug des Wirtschaftens gemindert? Das muß man wohl annehmen. Das legt schon der internationale Austausch von Führungskräften nahe. Wenn Spitzenmanager von SIEMENS zu ALCOA wechseln, oder von ORACLE zu SAP, dann spielen nur oder vorwiegend betriebswirtschaftliche Größen eine Rolle. Je stärker solche Wechsel stattfinden, desto mehr werden die Herkunftsgruppen berührt. Der Oxforder Entwicklungsökonom Paul Collier drückt das so aus:
“Ein Lebensstil wie der meiner Familie (britisch, niederländisch, amerikanisch, ägyptisch, italienisch, französisch, WD) ist auf potentiell parasitäre Weise von denjenigen abhängig, deren Identität fest verwurzelt ist und die dadurch lebensfähige Gesellschaften bilden, zwischen denen wir wählen können. In den Ländern, mit denen ich mich beruflich beschäftige - den multikulturellen Gesellschaften Afrikas -, hat eine schwache nationale Identität offensichtlich die entgegengesetzten Folgen.”
(Collier, Exodus, Warum wir Einwanderung neu regeln müssen, S. 10f.)  

Wirtschaftsmanager sind im besten Falle hervorragende Organisatoren, meist sind sie aber gleichzeitig auch unkluge Schickimicki-Buben, die gerne mit dem Ferrari zum Privatjet fahren. Von ihnen darf man keine Kenntnisse und Einsichten erwarten, wie sie Collier hier formuliert. Sie reagieren auf BWL-Faktoren, da muß man ihnen behilflich sein, wenn nötig auch mit Zöllen. Und auch Twitter-Anpfiffe verstehen sie. Übrigens ein sehr kostengünstiges Mittel.







Béla Bartók: Rumänische Volkstänze * Danses populaires roumaines

▶ Dylan für Chrysler und Detroit. Very American. Nach dem 7-Milliarden-Bankrott Detroits 2014 geht es langsam wieder voran. /// OFFICIAL Chrysler and Bob Dylan Super Bowl Commercial 2014 America's...

Samstag, 21. Januar 2017

Go to College Rap Music Video, with First Lady Michelle Obama

Michelle Obama rappt für den College-Besuch

https://www.youtube.com/watch?v=UAL0Q2nPKJI  

Das ist das Problem der Hispanics und Blacks in den USA. Amerika braucht eine praktische Ausbildung nach dem Modell LEHRE+BERUFSSCHULE. 

Tabelle Schulverweigerung aus Sam Huntington, Who are we?, 2004, S. 299.

















Freitag, 20. Januar 2017

Wynton Marsalis - When The Saints Go Marching In

Schwätzer und Tätige


index.jpeg “It will not be said: did you believe? - but: were you Doers, or Talkers only?” John Bunyan, Eines Christen Reise nach der seeligen Ewigkeit


Bunyan (1628-1688) lernte erst einmal bei seinem Vater das Kesselflicken, bevor er predigte und schrieb.


“Das sittlich wirklich Verwerfliche ist nämlich das Ausruhen auf dem Besitz, der Genuß des Reichtums mit seiner Konsequenz [S. 167] von Müßigkeit und Fleischeslust, vor allem von Ablenkung von dem Streben nach »heiligem« Leben. Und nur weil der Besitz die Gefahr dieses Ausruhens mit sich bringt, ist er bedenklich. Denn die »ewige Ruhe der Heiligen« liegt im Jenseits, auf Erden aber muß auch der Mensch, um seines Gnadenstands sicher zu werden, »wirken die Werke dessen, der ihn gesandt hat, solange es Tag ist«. Nicht Muße und Genuß, sondern nur Handeln dient nach dem unzweideutig geoffenbarten Willen Gottes zur Mehrung seines Ruhms. Zeitvergeudung ist also die erste und prinzipiell schwerste aller Sünden. Die Zeitspanne des Lebens ist unendlich kurz und kostbar, um die eigene Berufung »festzumachen«. Zeitverlust durch Geselligkeit, »faules Gerede«, Luxus, selbst durch mehr als der Gesundheit nötigen Schlaf – 6 bis höchstens 8 Stunden – ist sittlich absolut verwerflich. Es heißt noch nicht wie bei Franklin: [S. 168] »Zeit ist Geld«, aber der Satz gilt gewissermaßen im spirituellen Sinn: sie ist unendlich wertvoll, weil jede verlorene Stunde der Arbeit im Dienst des Ruhmes Gottes entzogen ist. Wertlos und eventuell direkt verwerflich ist daher auch untätige Kontemplation, mindestens wenn sie auf Kosten der Berufsarbeit erfolgt. Denn sie ist Gott minder wohlgefällig als das aktive Tun seines Willens im Beruf. Ueberdies ist für sie der Sonntag da, und es sind nach Baxter immer diejenigen, die in ihrem Berufe müßig sind, welche auch für Gott keine Zeit haben, wenn die Stunde dafür da ist.
[169] Demgemäß zieht sich eine immer wiederholte, zuweilen fast leidenschaftliche Predigt harter, stetiger, körperlicher oder geistiger Arbeit durch Baxters Hauptwerk.“


Weber, Max, Schriften zur Religionssoziologie, Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, II. Die Berufsethik des asketischen Protestantismus, 1. Die religiösen Grundlagen der innerweltlichen Askese, 2. Askese und kapitalistischer Geist
(Text bei www.zeno.org/) (Seitenzahlen: UTB-Ausgabe)


Das ist nicht der Geist des Katholizismus oder gar der intellektuell depravierten orthodoxen Kirche. Mit dieser Mentalität überholte Nordamerika in 200 Jahren rasant das katholische Südamerika mit weiter zunehmendem Abstand.


Dazu paßt auch das neue Buch von John B. Taylor: FIRST PRINCIPLES. FIVE KEYS TO RESTORING AMERICA’S PROSPERITY. Norton 2012.


Taylor lehrt in Stanford und schuf die Taylor-Regel für die Geldmenge, die er bei FED-Chef Bernanke verletzt sieht. Im ersten Kapitel nennt Taylor fünf Prinzipien, die schon bei Adam Smith galten und die USA wohlhabend machten:
  1. Berechenbare politische Rahmenbedingungen
  2. Herrschaft des Gesetzes
  3. Gute Anreize
  4. Marktwirtschaft
  5. Klare Grenzen für die Staatstätigkeit

Länder mit mit katholischer Tradition tun sich damit schwer, Länder der Orthodoxie noch schwerer. In anderen Kulturkreisen werden diese Prinzipien kaum verstanden. Entsprechend sieht ihr Armutsniveau aus.





Tabelle Arbeitsethik aus Sam Huntington, Who are we?, 2004, S. 101








































20 years without any statistically significant global warming

J S Bach English Suite no 2 in a minor BWV 807 Sarabande Alicia de Laroccha

Donnerstag, 19. Januar 2017

Kein Hollyweed-Typ






Der gläubige Vize aus Indiana: Mike Pence (Bild: Wiki.)



  1. Was können wir wissen?
  2. Was sollen wir tun?
  3. Was dürfen wir hoffen?
  4. Was ist der Mensch?

Diese Fragen Kants lassen sich auf wissenschaftlicher Ebene nicht einfach beantworten. Bei der ersten Frage, der Erkenntnistheorie, nähern wir uns langsam - in den Neurowissenschaften - einigen Hauptfaktoren. Nicht vielen ist das zugänglich.
Auch die zweite Frage nach dem Handeln öffnet viele weitere Fragen zwischen Asketentum und Konsumfetischismus.
Die dritte Frage stimuliert nur Mutmaßungen, meist sehr wirre zwischen Reinkarnation und 72 himmlischen Jungfrauen.
Bei der vierten Frage haben Medizin und kognitive Psychologie viel vorzuweisen, derweil die meisten Menschen das aber nicht zu Kenntnis nehmen.

Daher sind einfache Ideologien gefragt, die gut lebbar sind.
Damit sind wir bei Mike Pence, dem designierten US-Vizepräsidenten und dem Protestantismus.
Der Protestantismus, speziell die calvinistische Richtung, formuliert einfach und klar:
  1. Wir glauben.
  2. Wir gehen arbeiten.
  3. Wir hoffen auf Gnade.
  4. Wir sind geschaffen nach göttlichem Ebenbild.

Das hat von Beginn an intelligente und handlungsstarke Menschen angezogen, vor allem auch solche, die der katholische Wunderglaube und die klerikale Machtarroganz abstieß.
So überholten die USA schnell das wohlhabende katholische Argentinien und wurden die reiche Nation der Gegenwart, und der Calvinismus  die Goldwährung unter den Religionen.
Mit ihr kann auch der Skeptiker leben, und dem einfachen Gemüt und dem Glaubensbedürftigen ist geholfen an Werktag und Sonntag.














Mittwoch, 18. Januar 2017

Heinrich Schiff Plays Bach's Cello Suite No. 1 - Part II

Zwitscherei





Sie twitterten 1922 nicht: Kaiserin Sadako und Prinz Eduard, der spätere Edward VIII. (Foto: Wiki.)





In Twittergewittern

Sie ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, diese Twitterei. Ich twittere nicht. Ich lese immer nur, was Journalisten schreiben über Tweets. Beziehungsweise, wenn sie abgedruckt oder online gesetzt werden. Was Trump twittert, erreicht auch die Druckpresse. Die 20 Mio. Abonnenten, die er haben soll, erfahren es sofort. An BMW erging vor ein paar Tagen der Tweet:
Baut das Werk für amerikanische Autos in Amerika! Sonst zahlt Einfuhrsteuer.
Da weiß man Bescheid. Der Mann praktiziert keine Geheimdiplomatie. Seine Kommunikation ist ökonomisch und effizient. Seine Äußerungen sind nicht dreimal eingeseift und aalglatt. Damit sind die Zeiten der Kabinettspolitik entgültig vorbei. Vorbei die Zeiten der prästierten Würde, als man noch an Kaiser und Kanzler und ihre höheren Weihen glaubte. Das mag man bedauern. Der Liebhaber von Zylinder und silbernem Gehstock, von Plüsch und Pleureusen soll zum Bildband der Salonzeiten greifen. Da war man auch Stahlgewittern nicht völlig abgeneigt. Aber heute wird getwittert, heute herrscht Transparenz.







Sean Wayland group "onya" uptown jazz cafe Melbourne december 2016

Montag, 16. Januar 2017

Vertical Song Toshio Hosokawa

NRW, Berlin und Amri



Massenmörder Amri
" hätte sich in Berlin gar nicht aufhalten dürfen. Es wäre zu dem Anschlag nicht gekommen, wenn die Ausländerbehörden in Nordrhein-Westfalen und in Berlin die sich aus Paragraph 61 Absatz 1 Satz 1 AufenthG ergebende Verpflichtung des Täters, sich (nur) in Nordrhein-Westfalen aufzuhalten, durchgesetzt hätten. Unerfindlich ist ferner, warum gegen ihn, der ja offenbar längere Zeit als „Gefährder“ observiert worden war, keine Abschiebungsanordnung zur Abwehr einer terroristischen Gefahr ergangen war. Das Gesetz (Paragraph 58 a Absatz 1 AufenthG) bietet diese Möglichkeit. Es lässt insoweit ausdrücklich sogar eine Übernahme der Zuständigkeit durch das Bundesministerium des Inneren zu (Paragraph 58 a Abs. 2 AufenthG). Auf der Grundlage einer solchen (gegebenenfalls vom genannten Ministerium erlassenen) Anordnung hätte der Täter in Sicherungshaft genommen werden können (Paragraph 62 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1a AufenthG), und zwar für bis zu achtzehn Monate (Paragraph 62 Abs. 4 AufenthG). ..."
Aus gut unterrichteter Verwaltungsrichterquelle.












Sonntag, 15. Januar 2017

Miklos Perenyi plays Bach : Cello Suite No.6 "Sarabande"

Professor Judith Curry - The State of the Climate Debate /// Eine ruhige, klare Bestandsaufnahme von anhaltender Gültigkeit. Obamas skurrile Beiträge haben Al-Gore-Niveau. Gut, daß seine Zeit abgelaufen ist.

Dschingis Khan und Timur Lenk werden heute noch verehrt











“Die Invasion der Mongolen in der islamischen Welt führte im 13. Jahrhundert allein in der Stadt Merv zu einem Massaker an 1,3 Millionen Menschen, und weitere 800.000 starben in Bagdad. … Dschingis Khan, der erste Mongolenherrscher, äußerte folgende Gedanken über die Freuden des Lebens:
‘Die größte Freude, die ein Mann kennen kann, ist die, seine Feinde zu besiegen und vor sich her zu treiben. Ihre Pferde zu reiten und ihnen ihren Besitz wegzunehmen. Zu sehen, wie die Gesichter derer, die ihnen lieb waren, mit Tränen bedeckt sind, und ihre Frauen und Töchter selbst in den Armen zu halten.’”
Pinker zitiert hier A. Gat, War in Human Civilization, 2006.
Und er fährt fort:
“Acht Prozent der Männer, die heute im Gebiet des früheren Mongolenreiches leben, tragen ein Y-Chromosom, das ungefähr auf die Zeit von Dschingis zurückgeht …”
Der Nachfolger Timur Lenk (Tamerlan, 1336-1405) errichtete Schädeltürme:
“Er schlachtete jedes Mal, wenn er in Westasien eine Stadt erobert hatte, Zehntausende von Gefangenen ab und setzte seiner Leistung dann ein Denkmal, indem er Minarette aus deren Schädeln baute. Ein syrischer Augenzeuge zählte 28 Türme zu jeweils 1500 Köpfen.”
Pinker zitiert hier R.J. Rummel, Death by Government, 1994.
Diese Opferzahlen in Beziehung gesetzt zur Bevölkerungszahl führen zu Rang 2 für die mongolischen Eroberungen.

(Vgl. Pinker, Gewalt, S. 298ff.)




Samstag, 14. Januar 2017

Mal so gesehen




Aus der Surinam-Mappe der Maria Sibylla Merian (1647- 13.1.1717)(Seite XXIII aus Metamorphosis insectorum Surinamensium, Boccaves-Frucht mit Eidechse, Wikip.)






Die Mittelalterliche Warmzeit - wärmer als heute - setzte allerhand in Bewegung. Mehr Wärme bedeutet bessere Ernten, mehr Kinder können ernährt werden und überleben, mehr Handwerker ziehen in die neuen Städte und können dort ernährt werden, Hochschulen werden in den wachsenden Städten gegründet, die Handwerker entwickeln technisches Gerät (Brille, Räderpflug etc.), Europa blühte auf.
Aber auch anderswo gerieten die Dinge in Bewegung, wenn auch auf andere Weise: 1208 eroberte Dschingis Khan Südsibirien, 1210 China etc. Auch den Reiterkriegern kamen die verbesserten Ernten zugute, wenn auch durch Plünderung und Raub. Die primitive mongolische Kriegskultur schuf aber nichts Bleibendes, sie waren nur imstande zu Eroberung, Raub, Vergewaltigung und Massaker.

So ab 1300 geraten Osmanen und Mongolen in Kleinasien und Syrien aneinander, die Osmanen greifen Byzanz an, 1461 endet der Rest des byzantinischen Kaiserreiches, die Türken erobern im Laufe der Zeit den geamten Balkan bis Wien.
Und auch die Westeuropäer blieben nicht zu Hause, sondern eroberten die Amerikas und auch - zB - Surinam.
Und nach Surinam reiste 1699 Maria Sibylla Merian, die Tochter des Kupferstechers, und zeichnete und erforschte die Fauna und Flora in der holländischen Kolonie. Das unterschied die okzidentale Eroberung von Anfang an von der orientalischen: Forscher waren stets dabei, sogar schon bei dem Alexanderzug der Antike. Dagegen interessieren sich Ägypter und Türken bis heute nicht für ihre eigene, antike, vorislamische Geschichte mit Ausnahme der touristischen Verwertung. Es nimmt daher nicht wunder, daß die europäischen Kolonien eine insgesamt positive Entwicklung nahmen - speziell das von englischen Puritanern, englischen Quäkern und deutschen und skandinavischen Protestanten entwickelte nördliche Nordamerka (USA).
Seitdem hat der Westen seine Wissenschaft und Technik weltweit geteilt, und auch teilweise seinen errungenen Wohlstand.
Das lockt heute die Überschußbevölkerung aus unterentwickelten Ländern an, die sich durch die Frauenversklavung stark vermehren, aber ihre gewaltaffine, wissensfeindliche primitive Kultur weiterhin pflegen wollen.
Da muß sich der Westen auf seine Grenzen besinnen.