Mittwoch, 29. April 2009
Demokratie, GLOBAL WARMING, Mist der Geschichte
Bankkaufmann Ackermann hat gut lachen, er hat die Bank nicht schlecht gesteuert
Hasardeur Friedrich: mehr Glück als Verstand gehabt (Bild: FAZ)
10-15°
- POLISH ACADEMY OF SCIENCES QUESTIONS GLOBAL WARMING "CONSENSUS" : " The phenomenon observed today, in particular the temporary rise of global temperature, is the result of the natural rhythm of climate change. "
--Geological Science Committee, Polish Academy of Sciences, February 2009; CCNet 64/2009 - 24 April 2009 -- Audiatur et altera pars
- Mist der Geschichte. Der Lord von Mist Market, Dahrendorf; GESCHICHTE ist schwierig, aber noch viel schwieriger: GEGENWART ! : Der Soziologe als Spinner: "... Nicht nur vulgärmarxistisch verblendete Studenten malten 1968 die Faschismusgefahr an die Wand! Dahrendorf wusste durchaus, wovon er sprach. Er ist der Sohn des sozialdemokratischen Widerstandskämpfers Gustav Dahrendorf und hatte selbst als Fünfzehnjähriger in Gestapo-Haft gesessen. Dahrendorfs Eintritt in die FDP erregte großes Aufsehen. Die Zeitungen teilten dramatisierende Erläuterungen des Jungpolitikers mit: Er habe vor der Alternative gestanden, sich zu engagieren oder an seinem Land zu verzweifeln und zu emigrieren. Dahrendorf wollte nach eigener Auskunft die für Deutschland angeblich typische Kluft von Macht und Geist überbrücken, profitierte aber von der am Anfang der Bildungsreformen noch ungebrochenen Autorität des Professors. Undenkbar, dass demselben Schritt eines Heinz Bude heute dieselbe Aufmerksamkeit zuteil würde. Wenn Dahrendorf ausführte, in der modernen Zeit regiere in Wissenschaft und Politik dasselbe Prinzip der Rationalität, formulierte er ein Ideal, das man im Licht der Soziologie Niklas Luhmanns als vormodern einordnen kann. Nachdem Dahrendorf auf einem Auto vor der Freiburger Stadthalle mit Rudi Dutschke diskutiert hatte, prophezeite der abgelöste Parteivorsitzende Erich Mende, er werde die FDP zwei Prozent kosten. Dahrendorf hielt im "Spiegel" dagegen, vielleicht werde er auch fünf oder gar zehn Prozent einbringen. In der Bundestagswahl 1969 verlor die FDP gegenüber 1965 3,7 Prozent der Zweitstimmen. ..." FAZ 27.4.09 // Laß fahren dahin ...
- Geschichtsnebel: "Friedrich der Große.
Der Gerhard Schröder seiner Zeit. ...
Mit diesem Image kriegerischer Unerschütterlichkeit und politischer Weitsicht will die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten jetzt aufräumen. In ihrem Konzept zum Friedrich-Jahr 2012, das sie an diesem Mittwoch in Berlin vorstellt, porträtiert sie den Preußenkönig als gewohnheitsmäßigen Hasardeur. Schon als Kronprinz, heißt es in dem Thesenpapier der Stiftung, sei er bei seinem Fluchtversuch mit Hans von Katte von der „Lust am Risiko“ getrieben gewesen, und als Monarch habe er mit dem Einmarsch in Schlesien bewusst die Existenz seines Staates aufs Spiel gesetzt. Um seine Kriegsrisiken abzusichern, ließ er den Gold- und Silbergehalt des Münzgelds reduzieren; unter den „Ephraimiten“, die sein Bankier Veitel Heine Ephraim auf den Markt warf, litt die preußische Wirtschaft noch lange Zeit. Ein Zocker und „Alles-auf-Rot-Chancensucher“ auf der Bühne Europas, spielte er zuerst Frankreich und Österreich gegeneinander aus, um anschließend von beiden in die Zange genommen zu werden. Dass Preußen im Siebenjährigen Krieg nicht unterging, verdankte er wiederum einem Glücksfall: Ende 1761 starb die Zarin Elisabeth, seine schlimmste Gegnerin. Ihr Sohn und Nachfolger Peter war ein Friedrich-Fan. ..." FAZ 29.4.09
- "Mehr Demokratie! Das Parlament nicht wählen, sondern auslosen? Passives Wahlrecht für alle? Warum denn nicht, meint der Berliner Publizist Florian Felix Weyh. ... FOCUS: Klaus Wowereit ist real von knapp 18 Prozent der wahlberechtigten Berliner und sicher von vielen Alimente-Empfängern gewählt worden und wird trotzdem als Kanzlerkandidat gehandelt. Wie werden wohl solche Politiker auf Ihre Vorschläge reagieren?
Weyh: Säuerlich. Ich konnte ihn neulich bei einer Kabarettveranstaltung beobachten. An den kritischen Stellen, an denen er hätte souverän lachen müssen, verkniff er das Gesicht. Ein typisches Funktionärsproblem. ..." FOCUS Nr. 47 (2007) 19.11.07
„Unser nirgendwo auf der Welt verstandenes Wahlrecht taugt kaum zur Geeignetenauswahl“
„Wer vom Staat alimentiert wird, soll nicht bestimmen dürfen, wie hoch man ihn alimentiert“
Florian Felix Weyh, „Die letzte Wahl. Therapien für die leidende Demokratie“, Eichborn, Die Andere Bibliothek, 319 S., 27,50 Euro
- Finanzkrise: "Dem Ruf nach wachsender Staatsmacht widerspricht der Sachbuchautor Peter Krieg. Aber auch er macht das Problem an England fest. Weil das dortige Zentralbanksystem von fast allen Nationen übernommen wurde, haben wir "kein freies Marktsystem mehr, sondern ein staatlich gelenktes, im Kern planwirtschaftliches". Dass der Staat sich nicht länger an die sozioökonomischen Gesetzlichkeiten des Gesamtsystems halten müsse, sondern "über der Gesellschaft" stehe, führe zu Fehlentwicklungen. In einer Welt "des permanenten Wandels und der Unvorhersehbarkeit geht es nicht primär um korrekte Prognosen, sondern um schnelle Anpassung an Folgen überwiegender Irrtümer. Und hier bringt nicht die Zentralisierung von Entscheidungen, sondern ihre größtmögliche Dezentralisierung die besten Ergebnisse."
Für Krieg wurde der liberale Geist des Laissez-faire schon von der Französischen Revolution zu Grabe getragen: "Im kontinentalen Europa eines Rousseau, Robespierre oder Napoleon wurde Freiheit vor allem als kollektive Angelegenheit einer fiktiven volonté générale interpretiert. Der republikanische und insbesondere der demokratische Staat war und blieb hier die große Illusion, dass jedermann auf Kosten von jedermann leben könne." Obwohl Krieg mit einem autoregulativen Liberalismus Ernst machen möchte, schickt er seine Quittung für die Krise an dieselbe Adresse wie Wade: "Wenn wir heute von ,Kapitalismus' sprechen, dann sprechen wir nicht mehr von einem freien, wettbewerbsgetriebenen, eigenverantwortlichen und anarchischen Wirtschaftssystem im Sinne eines Adam Smith oder Frédéric Bastiat, sondern von einem eng mit der Staatsgewalt verflochtenen polit-finanz-industriellen Komplex aus Privilegien, Lobbyismus, Protektionismus, Nepotismus und Korruption." Dabei liegen Regulierungsprozessen oft gute Absichten zugrunde. Krieg sieht den Ursprung der amerikanischen Immobilienkrise im Antidiskriminierungsgesetz von 1977, das Banken dazu aufforderte, "in allen Vierteln ihrer Stadt zu operieren. Wer sich dennoch an seriöse und bewährte Kreditstandards hielt, dem drohten Gesetzgeber und Zentralbanken hohe Geldstrafen an." Wie die "kurze Blüte" der Konsumgesellschaft durch staatlich dekretiertes Samaritertum an ihr Ende kam, ist auch bei Wolfgang König in "Universitas" nachzulesen. Er erinnert daran, dass "der Mangel" jahrhundertelang "den Alltag und das Denken" der Menschheit bestimmte, bis Paupertas der Cupiditas wich. Erlösung "brächte nur eine Entmaterialisierung der herrschenden Vorstellungen von Lebensqualität". Immanuel Kant ist schuld an der Inflation. Vom Ende der Systeme: Kunstmessen, Finanzkrisen und die Moral von der Geschichte. FAZ 29.4.09 Harms Rez.
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