Donnerstag, 9. Februar 2012
Viele Seelchen schweben über deutschen Ländern
So einen Hugo mit Kappe von Franzien (940-996) hatten die 1800 Deutschländer nicht
(Bildphantasie Carl von Steuben, 1837 / Wiki.)
Thea Dorn und Richard Wagner haben ein Buch mit dem Titel Die deutsche Seele herausgebracht.
So wenig es eine "Seele" gibt, so wenig gibt es eine "Nationalseele". Solche Annahmen entsprangen vor allem dem Nationalismus. Was hätten auch Südfranzosen mit Nordfranzosen zu tun?
Hugo Capet und seine Dynastie haben allerdings gemeinsame Kommunikationsräume, schließlich einen zentralen Kommunikationsraum bewirkt, der von den Jakobinern in Blut getaucht und institutionell verstetigt wurde mit der diktatorischen Zentrale Paris.
Gemeinsame Kommunikationsräume schaffen kulturelle Traditionen, die sehr stabil sein können, wie die Gruppen der Amisch, Mennoniten und Hutterer zeigen. Sie können aber auch durch geschichtliche Katastrophen und beständigen Kulturkampf perforiert werden wie in Deutschland.
Die vielen Deutschländer von Holstein bis Kärnten besaßen aber nie einen Zentralisator wie Hugo Capet und seine Nachfolger. Der Eroberer Napoleon zerschlug das DEUTSCHEN REICH mit seinen rund 1800 reichsunmittelbaren Herrschaften. Der lockere Deutsche Bund beerbte ab 1815 mit 38 Mitgliedern das alte Reich bis 1866, mit dem Norddeutschen Bund (22 Deutschländer) wurde die große deutsche Trennung in Preußendeutschland und Österreich endgültig.
Deutschschweizer und Österreicher gingen eigene Wege, und auch Friesen und Bayern trennen kulturelle Traditionen. Das macht aber nichts. Gäbe es den sozialistischen Länderfinanzausgleich nicht, stärkte das sogar Wettbewerb und Wohlstand.
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