Tradition ist so wichtig wie klebrig. Zentrale Instanz der Traditonsweitergabe ist die Familie, nicht die Schule. Hier lernen die Kinder während der langen Jahre der Erziehung Regeln und Verhaltensweisen von den Eltern, vor allem durch Nachahmung. Durch die Verinnerlichung bleibt das Gelernte meist lebenslang erhalten. Auch fern des eigenen Kulturkreises. Daher gibt es in Berlin und in anderen deutschen Städten viel sunnitisches Kurdistan und viel Anatolien. Besonders der Import junger anatolischer Bräute, die kein Deutsch können und denen die Regeln und Gesetze Deutschlands völlig unbekannt sind, ist für eine besonders engstirnige Traditionsweitergabe in der Familie effizient.
Die Kinder werden meist nicht nur traditionell, sondern sogar traditionalistisch - eine verschärfte Form - aufgezogen. In den Kulturvereinen und Moscheen kann jederzeit auf dieses Erziehungsgut rekurriert werden. So bleibt die Primitivität und Brutalität der anatolischen Kultur auch in Berlin erhalten.