Freitag, 7. Januar 2022

Kommunikation, Abteilung Zeigeverhalten

Studie zu 375 acht Wochen alten Welpen (Emily Brae, Uni Arizona Tucson)

The researchers engaged the puppies in four different tasks. In one task, an experimenter hid a treat beneath one of two overturned cups and pointed to it to see if the puppy could follow the gesture. To ensure that the pups weren't just following their noses, a treat was also taped to the inside of both cups. In another version of the task, puppies watched as the researchers placed a yellow block next to the correct cup, instead of pointing, to indicate where the puppy should look for the food.

The other two tasks were designed to observe puppies' propensity to look at human faces. In one task, the researchers spoke to the puppies in "dog-directed speech," reciting a script in the sort of high-pitched voice people sometimes use when talking to a baby. They then measured how long the puppy held a gaze with the human. In the final task – a so-called "unsolvable task" – researchers sealed a treat inside a closed container and presented it to the puppy, then measured how often the puppy looked to the human for help opening the container.” (https://news.arizona.edu/story/puppies-are-wired-communicate-people-study-shows)

Schon kleine Welpen können kommunizieren - sogar über die Gattungsgrenzen hinaus. Menschlichem Zeigeverhalten können sie folgen, diese Fähigkeit muß also angeboren sein, denn sie haben es nicht gelernt, es ist stammesgeschichtlich kodiert, denn alle Welpen (Rhodesian Ridgeback) zeigen dieses kommunikative Verhalten.

Luhmann wäre also zu ergänzen, wenn er schreibt:

“Daß Bewußtseinssysteme füreinander wechselseitig unzugänglich sind, weil sie operativ geschlossen operieren, erklärt zwar den Bedarf an Kommunikation, antwortet aber nicht auf die Frage, wie Kommunikation angesichts eines solchen ‘Unterbaus’ möglich ist.” (Luh., Kunst d. Gesellschaft, S. 25)

Hunde und Menschen haben gemeinsame Vorfahren und besitzen daher gemeinsame Gene, die zu sozialem Verhalten, hier Kommunikation, disponieren. Obwohl eine gemeinsame Sprache fehlt, kann menschliches Zeigeverhalten von den jungen Hunden verstanden werden. Der ‘Unterbau’ gründet also auf gemeinsamer, stammesgeschichtlicher Genetik.


Wahrnehmung

 “Ausgeschlossen ist damit die Auffassung, daß Nervensysteme wahrnehmen können. Daß sie leben und funktionieren müssen, soll das Bewußtsein wahrnehmen können, und daß es strukturelle Kopplungen zwischen Nervensystem und Bewußtseinssystem gibt, soll damit natürlich nicht bestritten werden. … Aber jede systemtheoretische Analyse muß dem Unterschied der Operationsweisen der beiden Systemarten Rechnung tragen und folglich von verschiedenen Systemen ausgehen.” 

Wenn vorne elektromagnetische Strahlung auf die Netzhaut trifft und umgewandelt wird in elektrische Impulse im Sehnerv, die verarbeitet und weitergeleitet werden zur Videorinde hinten, wo Semantik ins Spiel kommt, also Wahrnehmung produziert wird, dann geschieht Ungeklärtes. “Die Neuromagie, die das zustande bringt, ist unbekannt.”

Luhmann, Kunst der Gesellschaft, S. 17f.