Donnerstag, 12. September 2013

Siddartha und Kali









Die hinduistische KALI hat was - ihre Kette besteht nicht aus Emoticons, sondern - ja richtig!

(Bild: Nataraja at fr.wikipedia)



Indien enttäuscht mit seinem Entwicklungstempo im Vergleich zu China. In beiden Ländern gibt es in der Geschichte buddhistische Einflüsse, in beiden Ländern allerdings zurückgehend. In China wirkte geschichtlich der Konfuzianismus stark, verbunden mit dem Taoismus, und zuletzt auch der Marxismus in maoistischer Version, der mindestens in seiner säkularen Wirkung noch von Bedeutung ist. Die Parteidiktatur beeinträchtigt die Entwicklung offenbar nicht oder nur wenig hemmend.
Indien wird gern die größte Demokratie der Welt genannt, aber trotz der durch die Kolonialmacht England geschenkten Einheitssprache, der von den Engländern hinterlassenen Infrastruktur, dem Rechts- und Bildungssystem bleiben die Probleme des Landes riesig, die Armut, die Rechtswillkür und die Korruption hoch. In der Kastenordnung und der Frauengleichstellung bestehen vielleicht die größten Unterschiede zwischen Indien und China. Zweifellos zählen sie zu den Faktoren, die eine große soziale Rolle spielen, vielleicht die entscheidende. Die Kastenordnung unterbindet zwar nicht jede Mobilität, auch nicht die im Hinduismus wurzelnde Minderbewertung der Frauen, schränkt sie aber stark ein. Dabei kann man den Buddhismus, der etwa in 5. Jahrhundert vuZ entstand, als Reformbewegung gegen die brahmanisch-hinduistischen Kastenordnung interpretieren, jedenfalls wirkt er tendenziell sozial befreiend. So hat er auch auf seinem Missionsweg nach Osten in China gewirkt, verstärkt dann durch den Marxismus, wenn man es von der Gegenwart aus betrachtet. Ähnlich verhält es sich in Japan, das den Buddhismus aus China übernahm und das, ohne die wirtschaftlichen Verheerungen des Marxismus, längst zu Wohlstand gebracht, was sich auch auf die gesellschaftliche Stellung der Frau positiv auswirkt und schon ausgewirkt hat. Es scheint also vor allem der alte Hinduismus zu sein, der  Indien noch immer  im lähmenden Griff hat, wenn auch in den Städten langsam, sehr langsam nachlassend.