Auch ein Frankfurter - der Reformrabbiner Abraham Geiger (1810 F/M -1874 Berlin)
(Bild: Lesser Ury/Wiki.)
Geiger war gegen die brutale und, kinderärztlich gesehen, völlig irrationale Beschneidung männlicher Säuglinge.
Er war eine Figur des liberalen Judentums im 19. Jahrhundert. Aber er wirkte nicht in die Breite und seine Nachfolger im 21. Jahrhundert, das läßt sich Wolfram Nagels Porträt im DLF (24.6.14) entnehmen, sind noch nicht weiter trotz vermehrter Kenntnisse des Kosmos.
Sie glauben immer noch an Mose, die Koschergebote und die sauberen Judengene von seiten der Mutter. Im Protestantismus gibt es dagegen sogar einzelne säkulare Pastoren. Wie kann es sein, daß die Religionsjuden in Europa trotz Moses Mendelssohn nicht nur keine Aufklärung hervorgebracht haben - Ansätze dazu gab es schon in der griechischen Antike - sondern auch die verschrobenen Rituale bewahren? Offenbar verstellt der archaische Geist der Mose-Bücher die abstrahierende und geistig fruchtbarere Perspektive, die die Texte des Neuen Testaments eröffnen, und die dann auch den Kulturprotestantismus ermöglichten.