Sonntag, 31. März 2019

Nichts bleibt, wie es war





Die These ist, daß der Zivilisationsprozeß Europas eng verbunden ist mit dem Rückgang der Geltung von Gewalt in Familie und Gesellschaft. Das schafft Raum für geistige, literarische und wissenschaftliche Betätigung und ihre Wertschätzung. Wo ständig für den Krieg geübt und strikte Geschlechtertrennung praktiziert wird wie in Sparta, kann zwar die Kunst blühen, aber nicht die Wissenschaft und die Zivilisation. Die entwickelt sich stärker in Poleis wie Athen. Sappho, Aspasia, Leontion und Hipparchia seien hier genannt. Allesamt Frauen aus dem Adel, die eigene Geltung erlangten. (Vgl. B. Kytzler, Frauen der Antike)

Auch die römische Antike, die vieles von den Griechen übernahm, kennt solche Frauen, während sie im christlichen Mittelalter eher rar sind. Dennoch dürfte die vom Klerus verfochtene Einehe mit Unauflöslichkeit (nominell) eine große Aufwertung des weiblichen Status bewirkt haben, der sich inzwischen in der Entwicklung des Feminismus als destruktiv erweist - nicht zuletzt durch die niedrige Geburtenrate, die über den weibisch überdrehten Sozialstaat Barbaren anlockt, die in Gewalt sozialisiert wurden und auf Gewaltgewohnheitsrecht setzen, speziell in der Familie.


Bild: Anicia Juliana (460-532) mit Schriftrolle als Zeichen ihrer Lese- und Schreibfähigkeit (Wikip.)