- "26.07.08 Globalisierte Finanzmärkte mildern die Folgen der Kreditkrise
Die derzeitige Krise an den Finanzmärkten scheint jenen Kommentatoren recht zu geben, die eine stärkere Regulierung internationaler Kapitalflüsse fordern. Sie schürt darüber hinaus ein in weiten Teilen der Öffentlichkeit vorhandenes Misstrauen gegenüber exotisch anmutenden Finanzprodukten von Investmentbankern, die sich in ...
NZZ Neue Zürcher Zeitung
- DIE MOTTENKISTENPARTEI : "Warum gnädiger mit Wienand? Zu "Clement vor Schiedskommission" (F.A.Z. vom 14. Juli): Es kann einer Partei nicht verdacht werden, dass sie sich von Mitgliedern trennt oder sie maßregelt, die eine eigene Meinung nicht nur - haben, sondern sie auch noch äußern, und damit den Interessen der Partei oder ihrem Ansehen schaden. Dies wird auch Clement einsehen müssen. Niemand kann der SPD in Nordrhein-Westfalen vorwerfen, an das Verhalten ihrer Mitglieder einen kleinlichen Maßstab anzulegen. So konnte ihr verdientes Mitglied Karl Wienand auch nach seiner rechtskräftigen Verurteilung - wegen Spionage für die DDR - zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe im Jahr 1996 im Schoße der Partei bleiben. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Struck, setzte sich (erfolgreich) für Wienands Begnadigung ein.
Das Fest zu Wienands 75. Geburtstag im Jahr 2001 wurde durch die Anwesenheit des Altkanzlers Helmut Schmidt und weiterer prominenter Genossen verschönt. Wienand wäre womöglich auch heute noch unangefochten Mitglied der SPD in Nordrhein Westfalen, hätte er nicht nach Bekanntwerden seiner Verwicklung in den Kölner Müllskandal im Jahr 2002 - wohl voreilig - seinen Parteiaustritt erklärt.
MANFRED AMEND, PORTO VALTRAVAGLIA, ITALIEN
Text: F.A.Z., 29.07.2008, Nr. 175 / Seite 7 , Leserbrief
- Sozialneid, ein bewährter politischer Angelhaken
Zum Beitrag von Philip Plickert "Der verschleppte Staatsbankrott" (F.A.Z. vom 16. Juli): Die DDR war bankrott; die letzten Jahre waren Konkursverschleppung, bei der selbst Franz Josef Strauß aus Mitleid oder politischem Kalkül wegen der unübersehbaren Folgen mit einem Milliardenkredit Hilfe geleistet hat. Die Politiker der DDR durften oder konnten es nicht einsehen, wahrscheinlich auch aus Angst vor den Konsequenzen. Vor kurzem hat eine ostdeutsche Fernsehanstalt anlässlich einer Talkshow ihre Zuschauer befragt: 82 Prozent waren der Meinung, die DDR sei sozialer gewesen, als die Bundesrepublik es ist. Auch junge Studio-Zuschauer, die die DDR nicht bewusst am eigenen Leibe erfahren haben können, waren dieser Meinung. Sozial ist offenbar, wenn alle das Gleiche haben, sei es auch gar nichts. Hat einer mehr, weil er einen größeren volkswirtschaftlichen Beitrag leistet oder gar reich ist, dann gilt das als unsozial.
Dass die Bundesrepublik die Schulden, allemal die Rentenschulden der DDR begleicht, das übernommene Volksvermögen bei weitem keine Deckung dafür bringt, ist verfrühstückt und vergessen. DDR-Romantik und Kapitalismuskritik werden von Leuten gepredigt, die es besser wissen. Bei ökonomisch einigermaßen abgefederter Existenz verklärt man die DDR-Vergangenheit, verdrängt die Wahrheit und fordert mehr.
Der Partei "Die Linke", die aus kluger Berechnung ihr Programm nicht offenbart, gefällt diese Stimmung, und sie fischt erfolgreich im Trüben; begleitet von Linken in anderen Parteien, die auch das Thema Sozialneid als politischen Angelhaken für sich entdeckt haben. Man kann nur den Kopf schütteln und muss starke Nerven haben, dieses Schauspiel zu ertragen. Wie lange diese Republik dies wohl durchhält?
Dr. jur. Johannes Peter Müller-Dott, Frankfurt am Main
Text: F.A.Z., 29.07.2008, Nr. 175 / Seite 7, Leserbrief
Donnerstag, 31. Juli 2008
Heinz Hug, Die Angsttrompeter
Die Angsttrompeter
Dioxin im Frühstücksei, Pestizide überall und trotzdem leben wir immer länger. Von Heinz Hug, Verlag Signum, München, 360 Seiten, 22,90 Euro.
Wenn ein Buch schon nach zwei Jahren eine Neuauflage erlebt, hat der Autor ins Schwarze getroffen. Wer ein Buch der ersten Auflage ergattern konnte, wird das bestätigen. Mit Hohn und Spott zieht der Autor über Öko- und Klimawahn her und belegt das auch noch mit Zahlen, die dem ökobewussten, obrigkeitsgläubigen Bundesbürger die Schamröte ins Gesicht treiben. Das Buch beginnt mit dem Hexenwahn des Mittelalters, dessen Ablasshandel in der heutigen Klimapolitik eine direkte Parallele hat. Wo gab es das schon einmal, dass eine übermächtige Politbürokratur Strafsteuern für Oberklasseautos verhängt und Politiker wie wohlsituierte Gutmenschen aus "ökologischer" Verblendung die Vernichtung der eigenen Energiewirtschaft fordern? Dass Politiker nicht mehr in der Lage sind, Schwindel und Realität zu unterscheiden? Wer wissen will, wie es dazu kam, findet in diesem Buch die Antwort. Dass Heinz Hug promovierter Chemiker und Chemiedozent ist, soll nur am Rande vermerkt werden. Er hat mit Abstand das beste Buch geschrieben, das uns einen unbestechlichen Spiegel vorhält. Trotzdem wird der Leser aus dem Lachen nicht herauskommen, wenn er Hugs Praxisbeispiele liest. (CB.)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.07.2008
Dioxin im Frühstücksei, Pestizide überall und trotzdem leben wir immer länger. Von Heinz Hug, Verlag Signum, München, 360 Seiten, 22,90 Euro.
Wenn ein Buch schon nach zwei Jahren eine Neuauflage erlebt, hat der Autor ins Schwarze getroffen. Wer ein Buch der ersten Auflage ergattern konnte, wird das bestätigen. Mit Hohn und Spott zieht der Autor über Öko- und Klimawahn her und belegt das auch noch mit Zahlen, die dem ökobewussten, obrigkeitsgläubigen Bundesbürger die Schamröte ins Gesicht treiben. Das Buch beginnt mit dem Hexenwahn des Mittelalters, dessen Ablasshandel in der heutigen Klimapolitik eine direkte Parallele hat. Wo gab es das schon einmal, dass eine übermächtige Politbürokratur Strafsteuern für Oberklasseautos verhängt und Politiker wie wohlsituierte Gutmenschen aus "ökologischer" Verblendung die Vernichtung der eigenen Energiewirtschaft fordern? Dass Politiker nicht mehr in der Lage sind, Schwindel und Realität zu unterscheiden? Wer wissen will, wie es dazu kam, findet in diesem Buch die Antwort. Dass Heinz Hug promovierter Chemiker und Chemiedozent ist, soll nur am Rande vermerkt werden. Er hat mit Abstand das beste Buch geschrieben, das uns einen unbestechlichen Spiegel vorhält. Trotzdem wird der Leser aus dem Lachen nicht herauskommen, wenn er Hugs Praxisbeispiele liest. (CB.)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.07.2008
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