Dienstag, 11. Dezember 2007

Energie, 68, Jura

mi 4° regn.

- "Das F.A.Z.-Gespräch: Paolo Scaroni, Chef des italienischen Öl- und Gaskonzerns Eni
"Europa bleibt auf lange Zeit abhängig vom russischen Gas"
In den kommenden Jahren wird es eine Versorgungslücke mit Gas in Europa geben, ist die Prognose Scaronis. Zugleich wächst die Abhängigkeit von Russland. Was man dagegen machen kann, weiß er auch nicht. Die gute Nachricht: Öl wird wohl billiger. ... 'Europa steht vor einem großen Dilemma', lautet die Schlussfolgerung von Scaroni zum Thema Erdgas. Die Vorteile dieses Brennstoffs hätten dazu geführt, dass viele Länder und Akteure unabhängig voneinander auf Gas gesetzt hätten, ohne irgendwelche Koordination. In Brüssel habe man sich mehr um den Biegungsgrad der Bananen gekümmert als um eine langfristige Versorgungsstrategie für Energie. Vor wenigen Tagen, beim Weltenergiekongress in Rom, war der Eni-Chef in einer öffentlichen Rede noch deutlicher gewesen, als er sagte, Europa sei in Fragen der Energieversorgung bis 2006 als Schlafwandler unterwegs gewesen, während sich die Mitgliedsländer in Richtung Erdgas orientierten." 8.12.07 // Die Brüsselkraten sind nicht nur völlig überbezahlt, sondern auch völlig verantwortungslos. Das paßt zusammen.

- Der Kern von 68: Inflationierung der Ansprüche und Absenkung der Verantwortlichkeit.

- "Einen Lichtblick in einem eher düsteren Gemälde hat Scaroni jedoch zu bieten: "Der Ölpreis wird in Zukunft wieder sinken." Öl werde zwar relativ teuer bleiben, aber das könne auch einen Ölpreis von 60 Dollar je Barrel (159 Liter) bedeuten, sagt der Eni-Chef. Die Szenarien vom Ende des Öls treffen aus seiner Sicht nicht zu, vielmehr werde die Ölförderung noch Jahrzehnte auf hohem Niveau bleiben. Eni verfolge diverse Projekte zur Erschließung neuer Ölfelder. "Die ganze Ölbranche war noch nie so aktiv, doch die Ölbranche arbeitet mit langen Investitionszyklen." Hohe Preise und geringe Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt von heute seien die Folge der niedrigen Ölpreise Ende der neunziger Jahre, derentwegen die Investitionen gedrosselt worden seien. Damals sei der Ölpreis zeitweise auf unter 10 Dollar je Barrel gefallen. Heute werden bei Eni Förderprojekte genehmigt, wenn sie bei einem Ölpreis von 45 Dollar Erträge bringen. Damit öffne sich für die Ölbranche ein breites Spektrum von Möglichkeiten. "Bei 45 Dollar je Barrel wird es dann schon rentabel, kanadischen Ölsand zu verarbeiten." Mit Blick auf den Ölmarkt warnt Scaroni vor simplifizierten Szenarien. "In der Vergangenheit haben beim Ölmarkt alle Experten mit ihren Prognosen falsch gelegen." Das Gespräch führte Tobias Piller.
Text: F.A.Z., 08.12.2007, Nr. 286 / Seite 16

- Neulich, vor 200 bis 150 Mio. Jahren, also nach rund 4,3 Mrd. Jahren, im Jura, waren die Pole eisfrei und der Äquator verlief durch Mittelamerika und Nordafrika; „Deutschland“ lag nördlich der größten Landmasse Gondwana als eine winzige Insel im Thetys Ozean. Die Saurier erreichten den Höhepunkt ihrer Entwicklung.