Freitag, 4. November 2011

Rose für Roellecke





Herbstrose



Die Faz vermeldet und würdigt (Bahners) gestern den Tod des Juristen und Rechtsphilosophen Gerd Roellecke (Jg. 1927). Durch zahlreiche stets scharfsinnige Artikel, Rezensionen und Leserbriefe wirkte er in breite Öffentlichkeit; er gehörte zu den Nichtjournalisten der FAZ, die die Lektüre dieses Blattes über das Redaktionsniveau hinaus veredelten.
Zufällig habe ich noch seinen letzten Leserbrief auf dem Schreibtisch:
"Der Embryo braucht keine Würde" FAZ 24.3.11. Er antwortet darin seinem Kollegen Böckenförde zur Präimplantationsdiagnostik und unterscheidet darin EXISTENZ und WÜRDE und sieht bei Luhmann eine sinnvolle WÜRDE-Definition: "Nach Luhmann ist WÜRDE die Möglichkeit, sich selbst als souveräne, individuelle Person darzustellen. Dann spielt sie für den Embryo keine Rolle, weil er sich noch nicht selbst darstellen kann. Dieselbe Konsequenz ergibt sich, wenn man MENSCHENWÜRDE auf die Gesellschaft bezieht und auf die Fähigkeit begreift, sinnvolle Kommunikationen zu beginnen."