Freitag, 28. Oktober 2011
Schauspielern können sie sonst besser
Antäuschen und dann ...
“Zug um Zug” heißt das Werbebüchlein, das Dauerraucher Schmidt für seinen Kumpel Steinbrück arrangiert hat, den er gerne als SPD-Kanzlerkandidaten sähe. Die beiden unterhalten sich in der Broschüre über so allerlei: taugt da das Schachspiel überhaupt als Titelbild und Stichwortgeber?
Beim Schach geht es um ein Duell mit dem Ziel der Niederlage eines der beiden Gegner. Schmidt und Steinbrück wollen einander aber nicht besiegen, besingen wollen sie sich als Polithelden der Extraklasse. Das Schachsymbol trifft die Werbeveranstaltung also nicht, es ist falsch gewählt, und es stellt sich die Frage, ob diese Partie wohl die erste der beiden war, was auch erklären würde, daß die Aufstellung der Figuren nicht den Schachregeln entspricht. Steinbrücks weißer Turm müßte nämlich auf dem weißen Eckfeld H1 stehen.
Aber vielleicht handelt es sich um Satire, wenn zwei so tolle Burschen unterwegs sind? Hat der eine doch den ersten deutschen Staatsschuldengroßrekord aufgestellt und der andere später daran weitergestrickt.
Um ihre eigentlichen Handlungen und Ziele zu verbergen und die Wähler zu täuschen, erfinden die meisten Politiker raffinierte Finten und Finessen, um zum Beispiel zu verdecken, was sie besonders gern tun: sich gegenseitig etwas zuzustecken. Auch dafür könnte das Bild auf dem Broschürenumschlag stehen.
Zieht ein echter Schachspieler und bewegt eine seiner Figuren, so schaut der andere gespannt zu und versinkt dann oft in längeres Nachdenken darüber, was der Gegner wohl beim fünften oder sechsten Zug danach zu beabsichtigen gedenkt.
Das Foto zeigt aber S. und S., wie sich ihre Hände gleichzeitig über dem Schachbrett befinden und sich zu berühren scheinen. Wer hat da was in der Hand? Wer steckt dem anderen da etwas zu? Steinbrück dem Schmidt Zigarettengeld für die Kandidatenwerbung? Oder Schmidt dem Steinbrück ein dickes Schmerzensgeld für das Ertragen der Qualmerei? Beides gleichzeitig?
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