Samstag, 31. Oktober 2020

Prof. Sunetra Gupta, Oxford: Masken freiwillig

Prof. Gupta: Masken freiwillig, Testen nicht überbewerten, positive Testergebnisse bedeuten nicht unbedingt, daß jemand ansteckend ist.

The Mothers Of Invention - Live In London 1968 KING KONG

Freitag, 30. Oktober 2020

Dienstag, 27. Oktober 2020

Prof Sunetra Gupta: Protect the vulnerable, don't lock down again | Spec...

Was die Welt in Innersten bewegt: Motivation und Ehrgeiz

 

Für jede Handlung ist Motivation nötig. Auch für die Meditation ist ein Entschluß nötig, Außenquellen abzuschalten. Erwartungen aller Art leiten Handlungen ein und bilden Erwartungsroutinen wie Familienrollen und Berufstätigkeit. Die Beschäftigung mit Wissenschaft setzt sich Anreizen aus, die in eine Endlosspirale münden. Wer da einmal beginnt, hört damit nicht mehr auf. Anderswo kann es Abbrüche und Wechsel geben, die von außen angestoßen werden. Das ist bei wissenschaftlicher Betätigung weniger der Fall. Allerdings spielt überall der Ehrgeiz eine Rolle, jedenfalls in modernen, individualisierten Gesellschaften. In der „guten alten Zeit“ bestimmte der Geburtsstand über den Lebenslauf ohne Blick auf Begabungen und Interessen. In der Moderne hängt der Platz in der Gesellschaft von erbrachten Leistungen ab. An dieser Stelle kommt der Ehrgeiz ins Spiel, der als Zusatzmotivation fungiert und sich verselbständigen kann. Dann kann er die Grundmotivation aushöhlen und zu Plagiaten und Fälschungen führen, zu inhaltsleeren Schauveranstaltungen und phantastischen Zukunftsentwürfen und -schrecknissen. So hat sich schon jeder Prophet betätigt, aber in der Gegenwart stehen Großorganisationen zur Verfügung, jeder Phantasie zur Herrschaft zu verhelfen. Das kitzelt den Ehrgeiz und ermuntert ihn zu weiteren Unternehmungen. Herr Schellnhuber kann da sicher einiges beitragen.  


Piano Sonata in C Major D. 279: 2. Andante

Montag, 26. Oktober 2020

Professor says COVID-19 should 'be allowed to spread among those who are...

Prof. Gupta verlangt eine offene Debatte, in der auch die Opfer des Hausarrests auf den Tisch kommen. Dazu zählen u.a. Schüler und Studenten, und sie habe keine Probleme, Präsenzunterricht an ihrer Uni Oxford zu geben. 

Sonntag, 25. Oktober 2020

Machen Sie’s gut!



Schon gefeiert heute?

Sie hatten keinen Anlaß?
Aber den braucht man doch nicht mehr!
Feiern geht immer und braucht keinen Anlaß.
Nur Alkohol. Bier, Schnaps, Pot, was immer Sie wollen.
Feiern ist ein Zustand, ein jederzeit erstrebenswerter.
Und gehört zur gehäuften Aufforderung aus dem Radio:
Machen Sie’s gut!
Das war früher, als die Feiern noch auf etwas zielten, ein Verabschiedungsspruch unter älteren Kindern. Heute wünscht uns das kumpelhaft der Moderator eines Magazins. Offenbar ist ihm an unserem Wohlergehen gelegen. Und er sucht auch die persönliche Beziehung, denn er bedankt sich für das „Mitdenken“, das „Zuhören“, das „Lauschen“ - jeder Moderator setzt da seine Duftmarke. Mitmenschliche Zuwendung wird gepflegt auch gegenüber jedermann:
„Noch einen schönen Tag!“ Der Mensch kann noch so unhöflich und verbiestert sein, er wünscht uns „Noch einen schönen Tag!“
Dem ist nicht mehr zu entgehen und nötigt einen zu einem „Auch so.“
„Vielen Dank für Ihren Einkauf“ steht nur noch auf der Quittung. Das ist inzwischen zu sinnhaft. Zu kalt und gefühllos. Menschlich temperiert soll es sein. Auch wenn der Gesprächspartner im Radio etwas Sinnvolles, Gehaltvolles gesagt, wofür ihm gedankt werden könnte, dann wird ihm nicht für seine möglicherweise erhellenden Ausführungen gedankt - das wäre zu sachlich - gedankt wird ihm für den zeitlichen Aufwand:
„Und danke für Ihre Zeit!“
In diesem Sinne schließe ich hier mit einem Dank für’s Lesen und für’s Mitdenken und wünsche „Noch einen schönen Tag!“
Machen Sie’s in jedem Falle gut!






















Epochenschwelle


 


Näheres zu Newton, dem genialen Ekel. Er soll noch unangenehmer als Steve Jobs gewesen sein. Es gibt eben nicht so etwas wie einen einheitlichen Charakter. Genausowenig wie das "Wahre, Schöne und Gute".







Krystian Zimerman - Chopin - Ballade No. 4 in F minor, Op. 52

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Schumann ließ ihn besingen

 

Der deutsche Wald und einer seiner Anbeter.

Hier ist es ein Fichtenwald von 1998.

Ein häßlicher Stangenwald also, eine pure Häßlichkeit. Dieser Flachwurzler wird regelmäßig vom Sturm zerzaust und von der Trockenheit heimgesucht. Keinesfalls ist er ein heimischer Baum, er ist der Balkenbaum für billige Holzanwendungen. Von Natur aus wächst in unseren Breiten die Buche, auch die Eiche und andere. Weg mit dem Balkenbaum. 

Foto: A. und B. Blume, Serie IM WALD; Einladung Galerie Holtmann, Köln 1998. 







Dienstag, 20. Oktober 2020

Ferdinand Hiller - Caprice No.1, Op.14

Hiller war ein Liszt-Schüler.

Sonntag, 18. Oktober 2020

Eduard Mörike „Septembermorgen" I

Septembermorgen


Im Nebel ruhet noch die Welt,


Noch träumen Wald und Wiesen:


Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,


Den blauen Himmel unverstellt,


Herbstkräftig die gedämpfte Welt


In warmem Golde fließen.


(1827)  Eduard Mörike (1804 - 1875)


Eine farbkräftige Wandlung, wie wir sie lieben!

Jean Françaix: L'Heure du Berger (1948)

Dienstag, 13. Oktober 2020

Montag, 12. Oktober 2020

Auf die Anschlußfähigkeit kommt es an. Schon bei Schopenhauer

“Kapitel I Grundeinteilung 

Aristoteles hat die Güter des menschlichen Lebens in drei Klassen geteilt – die äußeren, die der Seele und die des Leibes. Hievon nun nichts, als die Dreizahl beibehaltend, sage ich, daß was den Unterschied im Lose der Sterblichen begründet, sich auf drei Grundbestimmungen zurückführen läßt. Sie sind: 

1 Was Einer ist: also die Persönlichkeit, im weitesten Sinne. Sonach ist hierunter Gesundheit, Kraft, Schönheit, Temperament, moralischer Charakter, Intelligenz und Ausbildung derselben begriffen. 

 

2 Was Einer hat: also Eigentum und Besitz in jeglichem Sinne. 

 

3 Was Einer vorstellt: unter diesem Ausdruck wird bekanntlich verstanden, was er in der Vorstellung Anderer ist, also eigentlich wie er von ihnen vorgestellt wird. Es besteht demnach in ihrer Meinung von ihm, und zerfällt in Ehre, Rang und Ruhm.

 

 Die unter der ersten Rubrik zu betrachtenden Unterschiede sind solche, welche die Natur selbst zwischen Menschen gesetzt hat; woraus sich schon abnehmen läßt, daß der Einfluß derselben auf ihr Glück, oder Unglück, viel wesentlicher und durchgreifender durchgreifender sein werde, als was die bloß aus menschlichen Bestimmungen hervorgehenden, unter den zwei folgenden Rubriken angegebenen Verschiedenheiten herbeiführen. Zu den echten persönlichen Vorzügen, dem großen Geiste, oder großen Herzen, verhalten sich alle Vorzüge des Ranges, der Geburt, selbst der königlichen, des Reichtums u. dgl., wie die Theater-Könige zu den wirklichen. Allerdings ist für das Wohlsein des Menschen, ja für die ganze Weise seines Daseins die Hauptsache offenbar das, was in ihm selbst besteht, oder vergeht. Hier nämlich liegt unmittelbar sein inneres Behagen, oder Unbehagen, als welches zunächst das Resultat seines Empfindens, Wollens und Denkens ist; während alles außerhalb Gelegene Gelegene doch nur mittelbar darauf Einfluß hat. Daher affizieren dieselben äußeren Vorgänge, oder Verhältnisse, jeden ganz anders, und bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt. Denn nur mit seinen eigenen Vorstellungen, Gefühlen und Willensbewegungen hat er es unmittelbar zu tun: die Außendinge haben nur, sofern sie diese veranlassen, Einfluß auf ihn. Die Welt, in der jeder lebt, hängt zunächst ab von seiner Auffassung derselben, richtet sich daher nach der Verschiedenheit der Köpfe: dieser gemäß wird sie arm, schal und flach, oder reich, interessant und bedeutungsvoll ausfallen. Während z. B. mancher den andern beneidet um die interessanten Begebenheiten, die ihm in seinem Leben aufgestoßen sind, sollte er ihn vielmehr um die Auffassungsgabe beneiden, welche jenen Begebenheiten die Bedeutsamkeit verlieh, die sie in seiner Beschreibung haben: denn dieselbe Begebenheit, welche in einem geistreichen Kopfe sich so interessant darstellt, würde, von einem flachen Alltagskopf aufgefaßt, auch nur eine schale Szene aus der Alltagswelt sein. Im höchsten Grade zeigte sich dies bei manchen Gedichten Goethes und Byrons, denen offenbar reale Vorgänge zugrunde liegen: ein törichter Leser ist imstande, dabei den Dichter um die allerliebste Begebenheit zu beneiden, statt um die mächtige Phantasie, welche aus einem ziemlich alltäglichen Vorfall etwas so Großes und Schönes zu machen fähig war.” 

 

Schopenhauer, Arthur. Aphorismen (S.7f.). kostenlose Kindle-Version. 

Leider läßt die Kindle-Ausgabe immer Zitate weg, die etwas am Rande liegen: 

“Schon Metrodorus, der erste Schüler Epikurs, hat ein Kapitel überschrieben: ‘Die Ursache der Glückseligkeit, die in uns liegt, ist größer als die, die aus den Dingen stammt.’ (alte Kröner-Ausgabe) 

Die Grundeinsichten sind also längstens bekannt. Warum sind sie in der Breite so unbekannt, speziell heute? Schopenhauer antwortet: “Jeder steckt in seinem Bewußtsein, wie in seiner Haut, und lebt unmittelbar nur in demselben: daher ist ihm von außen nicht sehr zu helfen.” 

Mögen auch viele Ratgeber sich andienen, sie schließen meist nicht an an die komplexen inneren Kommunikationsbedingungen der einzelnen Person an. 









Ingrid Matthews: violin sonata in D major by Georg Muffat

Samstag, 10. Oktober 2020

Freitag, 9. Oktober 2020

Eekrankungen zählen, nicht Infektionen

 

"Gérard Krause: Ich tue mich schwer damit, eine maximale Zahl zu definieren. Ich finde auch, dass wir unsere Maßnahmen nicht an einer Maßzahl überhaupt orientieren sollten. Zusätzlich ist es wichtig zu bedenken, dass die Infektionszahlen eigentlich nicht unser Kernfokus sein sollten, sondern die Erkrankungszahlen. Wir haben in den letzten Monaten die Situation, dass unter den Fallmeldungen der Anteil der Infektionszahlen, die nur aufgrund von Laborbefunden entstanden sind, deutlich gestiegen ist. Die Anzahl der Erkrankten ist auch gestiegen, aber wesentlich langsamer. Für mich ist die Anzahl der Erkrankungen doch auch ein sehr wichtiger Parameter, weil er darüber bestimmt, erstens, wer wird überhaupt krank, zweitens, ist davon auszugehen, dass die Leute, die erkrankt sind, tatsächlich maßgeblicher zu der Übertragung beitragen. Und: Das ist auch ein Vorbote für die schweren Erkrankungen, die ja eigentlich das sind, was uns wirklich bekümmert."

https://www.deutschlandfunk.de/epidemiologe-gerard-krause-erkrankungszahlen-sollten-der.676.de.html?dram:article_id=485544

JAN PHILIPP TRIO - SCHIAPARELLI

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Morton Feldman - For Philip Guston (excerpt)

Chamfort hatte Pech



Das Glück ist kein leichtes Ding.
Nur sehr schwer finden wir es in uns
und anderswo gar nicht.

                                  Chamfort.


So beginnt Schopenhauer seine “Aphorismen zur Lebensweisheit”. Und trifft gleich ins Schwarze. Wo Brecht die Menschen nach dem Glück rennen sieht, weiß es Chamfort (1741-1794) besser, indem er sich auf die Schultern Epiktets (50-135) stellt. “Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug”, meinte Brecht, womit er einmal recht hat; doch “Schläue” verfehlt das Eigentliche, denn es geht um die begrenzte menschliche Klugheit, um zu wenig “Lebensweisheit”. Bei Brecht sind es stets äußere Faktoren, die das Glück verhindern, den Kapitalismus in Gänze beschuldigt er der Glücksblockade. 

Zur Lebensweisheit aber will Schopenhauers Büchlein hinführen: 

“Ich nehme den Begriff der Lebensweisheit hier gänzlich im immanenten Sinne, nämlich in dem der Kunst, das Leben möglichst angenehm und glücklich durchzuführen, die Anleitung zu welcher auch Eudämonologie genannt werden könnte: sie wäre demnach die Anweisung zu einem glücklichen Dasein.”

Schopenhauer, Arthur. Aphorismen (S.6). Kindle-Version. 

Aber natürlich kann nur Begriffsklärung und Wegweisung erfolgen, die Durchführung bleibt die große Arbeit des Einzelnen, wenn er überhaupt erreichbar ist, was eher unwahrscheinlich erscheint. Meist wird durchs Leben gestolpert ohne großes Nachdenken.





Jimmy Smith - Honky Tonk

Sonntag, 4. Oktober 2020

Stephen Covey, Amy Winehouse und Janis

 


Am 4.10.1970 krepierte mit 27 Jahren ziemlich erbärmlich Janis Joplin an ihrer Drogensucht. Das war nicht erfolgreich, das war nicht effektiv. Höchstens effektiv ruinös. Das Wort “effektiv” schillert allerdings etwas zweifelhaft, ein Leben sollte gelingen, aber kaum “effektiv” sein. Das Wort spielt ins Organisatorische, und ja, Organisiertheit gehört auch zur Lebenskunst. Am Rande, würde ich sagen. Nicht zu sehr. Daran fehlte es der begabten Sängerin Joplin, sie ruinierte sich durch völlige Desorganisiertheit. Wie wäre es gewesen, hätte es etwas bewirkt, wenn sie einen Vortrag von Stephen Covey gehört hätte, zum Beispiel “Die 7 Eigenschaften hocheffektiver Menschen”? 

Sie hätte wohl schon beim Wort “hocheffektiv” abgeschaltet, oder hätte dem Covey ein “Geht mich nichts an!” zugerufen, wenn nicht ein “Du häßlicher weißer alter Mann! Du Phrasendrescher des Establishments! Du Plastiknazi!” 

Sehr wahrscheinlich. Kommunikationsabbruch. Joplin hätte weiter mit viel Gefühl gesungen und sich um den Verstand gesoffen. 

Das erinnert an Babrios’ und Lafontaines Fabel

Die Grille und die Ameise

Die Grille musizierte

Die ganze Sommerzeit –

Und kam in Not und Leid,

Als nun der Nord regierte.

Sie hatte nicht ein Stückchen

Von Würmchen oder Mückchen,

Und Hunger klagend ging sie hin

Zur Ameis, ihrer Nachbarin,

Und bat sie voller Sorgen,

Ihr etwas Korn zu borgen.

»Mir bangt um meine Existenz,«

So sprach sie; »kommt der neue Lenz,

Dann zahl ich alles dir zurück

Und füge noch ein gutes Stück

Als Zinsen bei.« Die Ameis leiht

Nicht gern; sie liebt die Sparsamkeit.

Sie sagte zu der Borgerin:

»Wie brachtest du den Sommer hin?«

»Ich habe Tag und Nacht

Mit Singen mich ergötzt.«

»Du hast Musik gemacht?

Wie hübsch! So tanze jetzt!«

 

Helmut Arntzen hat die Fabel in unseren Tagen weitergeführt:

„Was Singen und Arbeiten betrifft, so habe ich schon deiner Mutter gute Ratschläge gegeben, sagte die Ameise zur Grille im Oktober. 

Ich weiß, zirpte die, aber Ratschläge für Ameisen“. 

Und ebenso gibt Covey die Ratschläge für disponierte “Ameisen”, nicht aber für versoffene Sängerinnen. Die Meister der Appelle funken auf anderen Kommunikations-Kanälen als die Desorganisierten. Nun sind Appelle nichts Falsches, sie können Impulse setzen für die, die schon die entsprechende Frequenz eingestellt haben. Aber die “Grillen” erreichen sie nicht. Die hören lieber auf den katholischen Böll und seine “Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral”, in der ein fauler Fischer vergeblich zum protestantischen Fleiß aufgefordert wird.

So geht’s mit den Appellen, sie bewirken wenig oder nichts.     











Samstag, 3. Oktober 2020

Schelling, die Metaphysik, Staat und Volk

 

















Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: Ueber das Wesen deutscher Wissenschaft. Fragment. 


“Der Deutsche zeigt seine angeborene Treue selbst im Verkehrten, es nicht verlassend, sondern ausbildend bis zur vollkommenen Erscheinung der Nichtigkeit. Die Ausartung alles Hohen und Erhabenen, die Erlöschung desselben bis auf den Begriff selbst in weltlichen Geschäften und Dingen ist ein Beweis mehr von seiner Consequenz. Daher haben hier verderbliche Grundsätze auch weit verderblicher eingewirkt und in der That die ganze Masse der Nation verkehrt, wie ein wenig Sauerteig eine ganze Masse säuert. Was man auch sagen möge, alles Hohe und Große in der Welt ist durch etwas geworden, das wir im allgemeinsten Sinne Metaphysik nennen können. Metaphysik ist, was Staaten organisch schafft und eine Menschenmenge Eines Herzens und Sinns, d. h. ein Volk, werden läßt. Metaphysik ist, wodurch der Künstler und der Dichter ewige Urbilder lebendig empfindend sinnlich wiedergibt. Diese innere Metaphysik, welche den Staatsmann, den Helden, die Heroen des Glaubens und der Wissenschaft gleichermaßen inspirirt, ist etwas, das von den sogenannten Theorien, wodurch Gutmüthige sich täuschen ließen, und von der flachen Empirie, welche den Gegensatz von jenen ausmacht, gleich weit abstößt.

Alle Metaphysik, sie äußere sich nun speculativ oder praktisch, beruht aus dem Talent, ein Vieles unmittelbar in Einem und hinwiederum Eines in Vielem begreifen zu können, mit Einem Wort auf dem Sinn für Totalität. …” (http://www.zbk-online.de/texte/A0028.htm)


Ja, Schelling (1775-1854) stammte aus dem protestantischen Pfarrhaus und war Stubengenosse Hegels und Hölderlins im Tübinger Stift. Da liegt die Metaphysik in der Luft als ein ganz besonderer Duft. Und als Napoleon Europa mit Krieg überzog, machte er sich so seine Gedanken zum Charakter der Deutschen. Und “Metaphysik ist, was Staaten organisch schafft”, meint er. Seltsam mutet das an. Napoleon entfesselt in Frankreich ganz unmetaphysisch den übersteigerten Nationalismus und erobert damit die Nachbarländer - Ägypten noch dazu -, macht sich damit zum Großfranzosen, zum Gröfranz und Gröfaz, bewundert bis heute in Frankreich - und Schelling sieht die Metaphysik am Werke bei der Bildung von Staat und Volk. 











Freitag, 2. Oktober 2020

Bruch: 1. Violinkonzert ∙ hr-Sinfonieorchester ∙ Hilary Hahn ∙ Andrés Or...

Das Kardinalproblem


    Was zählt in der politischen Landschaft am meisten? An welchem Thema hängen Milliarden und Billionen? Der Wohlstand praktisch aller Länder weltweit? Und mehr noch, auch die Gefahr einer grünen Diktatur ist eng damit verbunden. Und ebenfalls die zuverlässige und preiswerte Energieversorgung. Das Kardinalproblem global ist die Klima-Politik, ist das völlig unsinnige Pariser Abkommen. Die Verteufelung von CO2, ohne das es kein Leben auf der Erde gäbe, weil daran die Photosynthese hängt. Das läßt die Pflanzen wachsen. Und die Menschen atmen, denn die Pflanzen produzieren Sauerstoff.

Zu diesem globalen Thema haben der ehemalige SPD-Umweltsenator Prof. Fritz Vahrenholt und der Geologe Dr. Sebastian Lüning ein neues Buch vorgestellt: 

UNERWÜNSCHTE WAHRHEITEN. WAS SIE ÜBER DEN KLIMAWANDEL WISSEN SOLLTEN.


Dem Buch sind viele Leser zu wünschen, es schärft den Blick und stärkt die Wissensbasis für die wichtigste politische Frage der Gegenwart. 




Trois Gymnopédies: Première Gymnopédie

Donnerstag, 1. Oktober 2020