Sonntag, 31. Januar 2010

Ockham und die Armut



Schlimme Armut im eisigen Hungerwinter 1946/7 in Leipzig - ohne Trickserei mit statistischen Mittelwerten (Bild Jos. Doleys)


- Bundesarbeitsgericht billigt "Blitzmob" und weitet damit das Streikrecht weiter aus: Das Grundgesetz 9,3 garantiert das Koalitionsrecht, durch Richterrecht wird daraus das Streikrecht abgeleitet. Mit dieser Entscheidung wird den arbeitswilligen Arbeitnehmern schikanöse Mehrarbeit bereitet. Sehr übel. Bei den Arbeitsgerichten sammeln sich so allerhand Juristen. Der konkrete Fall: 50 Gewerkschaftsmenschen füllten Einkaufswagen randvoll mit Kleinzeug und blockierten damit den Kassengang, ohne zu bezahlen. Sehr übel. Es wird Zeit, diese Sondergerichte in den Rechtsstaat zurückzuholen durch Abschaffung.

- Ockhams Rasiermesser würde da tätig werden: "„Alle Systeme sind von ihren eigenen intrinsischen Paradoxen belastet, jedoch funktionieren diese als Generatoren der systemischen Operation selbst mit der sie charakterisierenden Inventivität, Variabilität, dem beständigen Kontinuitätszwang, den man als systemspezifische, unausgesetzte operative Immanenz bezeichnen kann. Die Politik, die Ökonomie, die Erziehung, die Wissenschaft, die Kunst … operieren alle stetig, während sie von ihrem Grundparadox sowohl generiert als auch unterminiert werden.“ Aus: „Wie dicht sind Opfer? Zur Entscheidung der Frage nach dem Ort der Transzendenz der heutigen Gesellschaft“ von Jean Clam, in: „Nach Jacques Derrida und Niklas Luhmann“, Zur (Un)Möglichkeit einer Gesellschaftstheorie der Gerechtigkeit; herausgegeben von Gunther Teubner, Lucius & Lucius, Stuttgart (2008)"

- Ockham war ein "Minderbruder", ein Bettelmönch, ein Franziskaner. Als armer Landjunge interessierte ihn aber nicht das Armutsgebot in der franziskanischen Ordensregel, sondern das wissenschaftliche Angebot des Ordens. Der Junge wollte etwas lernen, freiwillig (!). Erst spät, als er beim Papst in Avignon arretiert war, d.h., er wohnte im Franziskanerkonvent und ging seinen Studien nach, da war der "Armutsstreit" schon Jahre im Gange (eine starke Gruppe innerhalb der Franziskaner wollte partout arm (!) bleiben, erst spät ab etwa 1328 beschäftigte sich Ockham mit dieser Auseinandersetzung und nahm dann Partei gegen den Papst und für die Armut. (Vgl. V. Leppin, Ockham, wb 2003)

- Will auch ein "Minderbruder" werden, aber ohne geistige Interessen: Millionär Karl Rabeder enteignet sich und will arm werden. (Ein Vielfraß, der sich überfressen hat und jetzt alles auskotzt.)

- Die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst verlangt für die bereits überbezahlten, auf unkündbaren Stellen sitzenden Bediensteten 5% mehr Lohn.

- Lichtenberg : " "Wer weniger hat, als er begehrt, muß wissen, daß er mehr hat, als er wert ist." Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft J, 304

Samstag, 30. Januar 2010

"... daß der Mensch die überspanntesten Meinungen leicht annehmen kann" Pascal





Frater Occham iste: Wilhelm von Ockham oder Occam (* 1285 in Ockham in der Grafschaft Surrey, England - 1347 in München), Franziskaner wie Johannes Duns Scotus (s. Eintrag v. 27. Januar 2010). Mehr Europa war nie: Ockham, Oxford, der Häresie angeklagt in Avignon, 1328 exkommuniziert, bekam Schutz in München von Kaiser Ludwig IV. dem Bayern, der schon 1324 exkommuniziert worden war. Und stets blieben diese Mönche im gleichen sozialen Milieu: der Italiener Anselm als Erzbischof von Canterbury, Duns in Köln, Ockham in München.

Wenn es mal nicht schneit und man von der Schaufel aufblickt, sieht der verdammte Winter immer noch ganz hübsch aus - minus 2°C tags


- Feine Wetter-Gesellschaft: Von Ban Ki Moon über den Dalai Lama bis zu Osama Bin Laden - auch dieser Prominente kämpft gegen die Klima-Erwärmung: Bin Laden blasts US for climate change
Quelle: Mail Times (Ursprünglich vermutlich AP) wattsupwiththat.com/
- Das Ozonloch über der Antarktis war's: stoppte die globale Erwärmung: minnesotansforglobalwarming.com/

- "... daß der Mensch die überspanntesten Meinungen leicht annehmen kann" Pascal, Gedanken (33/374)

- BASF : Krisenhöhepunkt war der Herbst 2008, 100 von 2000 Anlagen fuhren gedrosselt, 80 waren zeitweise ganz geschlossen. Alle arbeiten wieder. Marktanteile wurden gewonnen. Der Umsatz ging um 22% zurück, Nettoergebnis um 57%. Alles in allem recht passabel.
Es bleiben aber strukturelle Überkapazitäten, das Grundleiden der Exportländer und reifen Volkswirtschaften.

- Münchener Re: Buffett mit mehr als 5% eingestiegen.

Freitag, 29. Januar 2010

Risiko, Krise, Sorge, Medienmache



Schluß mit der Schneeschaufelei! Es taut bei 0°C und Schneeregen.

- „ Damit erscheint die Zukunft in der Gegenwart als Risiko." (Luhmann)
Dazu fällt mir eine Stelle in Faust II ein:

SORGE. Wen ich einmal mir besitze,
Dem ist alle Welt nichts nütze:
Ewiges Düstre steigt herunter,
Sonne geht nicht auf noch unter,
Bei vollkommnen äußern Sinnen
Wohnen Finsternisse drinnen,
Und er weiß von allen Schätzen
Sich nicht in Besitz zu setzen.
Glück und Unglück wird zur Grille,
Er verhungert in der Fülle,
Sei es Wonne, sei es Plage,
Schiebt ers zu dem andern Tage,
Ist der Zukunft nur gewärtig,
Und so wird er niemals fertig.
Goethe, Faust II, Vv. 11452ff.

Der alte Faust, reich und unausgefüllt, wird besorgt. Ein altes Phänomen, das sich scheinbar auf Gesellschaften übertragen läßt.
Doch sieht auch jeder seine Umwelt anders: „Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“ (Schopenhauer, "Aphorismen zur Lebensweisheit")
Allerdings verstärken die Massenmedien alarmierende (und unterhaltende) Themen. Das zieht mehr Aufmerksamkeit auf das Medium. Die Schlagzeile ALLES GUT steigert die Auflage nicht. GABRIEL VON EISBÄR GEFRESSEN schon. Die sog. "Risikogesellschaft" verdankt sich zu einem guten Teil dieser Medienmechanik.

- Mahdi-Fund mit Musik: http://komunitasremajaahlulbaitindonesia.blogspot.com/2008_12_01_archive.html
Man beachte die heiligen Schwerter.

- " Ideologische Irrtümer und Fakten um die Grundschule
Chancengerechtigkeit ist am ehesten durch unterschiedliche schulische Angebote zu verwirklichen. Dafür bietet die Bildungsforschung Belege, ... Iglu-Befunde: ' Wie sich bisher gezeigt hat, ist der Einfluß des Eltern-Status auf den Bildungserfolg der Kinder nirdendwo so groß wie in Berlin, Rumänien und Hamburg - und am geringsten in Bayern. " Kurt A. Heller, Prof. em. LMU Begabungsforschung, 21.1. FAZ

/// Da jedes Lehren an einen vorhandenen, individuell verlaufenden Bewußtseinsstrom bei dem einzelnen Schüler anschließen muß, liegt es auf der Hand, daß dieser Anschluß um so besser gelingt, je spezifischer er adressiert ist und je homogener eine Lerngruppe zusammengesetzt ist.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Darf es etwas weniger Schule sein?





Da hängen sie wieder in einem lichten Moment, aber sie tauen bei 1°C

Arthur Schopenhauer (1788 Danzig - 1860 Frankfurt/Main)

- "Schopenhauer und die Frankfurter Schule" : Essaywettbewerb der Schopenhauergesellschaft bis 31.5.10 . Die Welt als Wille und Vorstellung und Marxens Aufguß aufgegossen - wen das denn reizt. Sinnvoll sicher der Hinweis auf Schopenhauers praktische Philosophie, wie sie sich in seinen "Aphorismen zur Lebensweisheit" findet. Es handelt sich bei diesem lesenswerten Text weniger um Aphorismen - die sind enthalten, zB: „Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“ - als um eine durchgehende Betrachtung nach der Gliederung:
1. Was einer ist
2. Was einer hat
3. Was einer vorstellt
Bei den Frankfurter Neomarxisten lautete das obige Zitat: alle sollen in den gleichen guten Verhältnissen leben, denn alle sind gleich und sehen die gleiche Welt, und nach Adornos Erziehung zur Mündigkeit sind auch alle gleich gut. Die "Kritische Theorie" der Frankfurter Schule, jetziger Kardinalshutträger ist Habermas, eignet sich gut für geklonte Stallhasen.
Jeder sonst, schon genetisch etwas anders ausgefallen, muß seine begrenzte Lebenszeit bewirtschaften nach Maßgabe seiner Talente und Vorlieben, muß herausfinden, wer er ist, was er haben, erreichen und teilen will und wie er sich zu seiner vorgefundenen Umwelt und seinen Mitmenschen stellen will. Das ist schwierig und langwierig und geht nicht ohne viele Lernprozesse ab.-

Ob ihm die Schule dabei hilft, die Staats- oder die staatlich anerkannte Ersatzschule? Eine evangelikale deutsche Familie hat dieser Tage Asyl in den USA bekommen, sie wollten der deutschen Schulpflicht entkommen. Aus bibelgläubigen Gründen. Wenn sie denn zu den Amisch gehen, haben sie vielleicht das für sie Richtige getan. Die Schulpflicht stammt aus der bibelgläubigen Ecke, der "Schulfanatismus" des schottischen Calvinisten John Knox führte schon 1696 in Schottland zur allgemeinen Schulpflicht, in England erst 1876 (vgl. Paul Meissner, England im Zeitalter von Humanismus, Renaissance und Reformation, S. 470ff.). 1717 führte der calvinistische Friedrich Wilhelm I. in Preußen die allgemeine Volksschulpflicht für die Bediensteten der staatlichen Domänengüter ein, die sein atheistischer Sohn Friedrich II. dann in den späten Jahren ab 1763 landesweit ausbaute nach dem Motto: "Aufklärung ist Erziehung". In den protestantischen Bildungsimpetus mischt sich hier ein weiteres weltanschauliches Element hinein, das sich bis heute erhalten hat mit zwischenzeitlich schweren Mißbräuchen. Die öffentliche Schule hat sich nicht zuletzt in Europa durchgesetzt, weil Regierungen aller Art sie auch als Indoktrinationsanstalt betrachteten.
Gleichwertig stand aber daneben, eingeführt durch Schulreformer, daß alle unabhängig vom Elternhaus das Gleiche lernen sollten und daß das Schuldiplom statt des Standes den sozialen Werdegang bestimmen sollte. Heute soll die Gesamtschule das Gleichheitsstreben weitertreiben und die Schule soll, bei immer mehr verlängerter Schulzeit, allerlei politische und weltanschauliche Ziele vermitteln: Selbstverwirklichung, Anspruchsdenken, Klima"schutz" etc.
Die Selbsterkundung und die Kritikfähigkeit gegenüber dem Selbst, die Selbstbeherrschung kommen nur noch indirekt vor zugunsten von viel überflüssigem Katalogwissen und einem allgemeinen Moralisieren, das sich durch alle Fächer zieht. Der Schulabschluß wird zu einem Sozialausweis, der Schulversager, die zum Beispiel praktische Begabungen sein können, oft zu Sozialversagern macht. Dabei handelt es bei der belletristischen Schwatz- und Kataloglernschule wohl wirklich nicht um der Klugheit höchste Hervorbringung. Es fehlt an konstruktiven Schulalternativen, die auch praktisches Lernen integrieren und die Pflichtschulzeit verkürzen.

- Schlechter Schüler, brach die Realschule ab: Artur Fischer (1919 Schwaben), Dübel-Fischer, erfolgreicher Erfinder und Unternehmer.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Duns Scotus, Luhmann, Kabul 1996: ZDF heute 22.45h




Johannes Duns Scotus: ein Schotte auf dem Weg nach Oxford, Paris und Köln (Bild Wiki.)

Kabul 1996, Sieg der Taliban über die anderen Mudschaheddin-Milizen


- Duns Scotus (1266 Duns/Schottland - 1308 Köln), Franziskaner: Bettel- und Stadtmönch, Denker von Kontingenz und Modallogik - war er ein Wegbereiter der Moderne? Zumindest ist er einer, von mehreren, die das Gehäuse der Theologie durch rationale Denkübungen weiten. An der großen Zinswende, der Aufhebung des Zinsverbots, scheint er nicht beteiligt gewesen zu sein. Mittelalterliche Warmzeit, Entwicklung der Landwirtschaft, die Stadtgründungen überall in Europa erlaubt und die neuen Stadtbürger und -berufe ernährt, auch die Bettelorden der Dominikaner und Franziskaner, die der Zinsnahme freundlich gegenüberstehen und intellektuell führen.

- Luhmann-Liste: Lieber Herr S. ,
vielen Dank für Ihre Antwort, die mich fast überzeugt:' "EVOLUTION als Gesamtentwurf hat noch sehr viele Lücken."
Vielleicht ja sogar umgekehrt: Evolution stellt das (bislang) einzigartige
Kognitionskalkül dar, mit 'Lücken', sprich systemischer Lückenlosigkeit UND
evolutionärer Lückenförmigkeit, einigermaßen anspruchsvoll abstrahierend
umzugehen? '
Aber dann denke ich an den Ausgangspunkt, das Zitat unseres Doctor subtilis:
"Die Evolution sorgt langfristig gesehen dafür, dass es zu 'ökologischen
>> Gleichgewichten' kommt. Aber das heißt nichts anderes, als dass Systeme
>> eliminiert werden, die einem Trend der ökologischen Selbstgefährdung
folgen."
Wie kann Lu. auf eine Metapher ('ökologische
>> Gleichgewichte') verfallen, die bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden eine merkwürdige, aber nachvollziehbare, gleichwohl von Konrad Repgen bezweifelte Rolle spielte? Ist die Sinnsystemetheorie nicht immer wieder zu subtil, um etwas Konkretes zu sehen? Luh. spielt seinen Ball gerne ab in die Evolutionstheorie (welche?), wenn ihm die Kenntnisse fehlen, und gibt dann alberne Platitüden von sich.

Selawiedüteorih?
Besten Gruß, Wolf Doleys

Dienstag, 26. Januar 2010

Volvo - ich rolle so dahin evoluierend, sagte der Kosmos



Entwickelt sich kalt blühend aus dem Schnee bei -7/-3°C

- Auch Krise verursacht Evolution
Veränderung, meint der Historiker Koselleck ("Kritik und Krise"), macht noch keine Krise, die gebe es nur mit dem entsprechenden Bewußtsein. Sonst handele es sich eben nur um Veränderung . Krisenbewußtsein kann durch eine wahrgenommene Veränderung hervorgerufen (Krebsdiagnose) oder durch Konstruktion selbst erzeugt werden ohne eine äußere Veränderung (etwa: C02 reflektiere / emittiere langwellige Wärmestrahlung nur in eine Richtung und verhalte sich wie ein Festkörper/Glasdach). Krisenbewußtsein kann durch entsprechende Kommunikationen gesteigert werden (Selbstgeißlerzüge etc.). Die beobachtbare Welt kann dann als "Stütze" dienen, aber soziale Gemeinschaften wie Amische, Shaker u.a. können ihren Kommunikationsraum über Jahrhunderte davon recht weitgehend freihalten in einer erstaunlichen Hyperstabilität. In unserer hypermassenkommunikativ bewegten Gesellschaft kann tatsächlich alles zur Krise "gerinnen", KRISE ist ein fester Beobachtungsmodus geworden, eine Art "Brennstoff" für die ununterbrochene Aufrechterhaltung der Kommunikationen.
Evolution ist nur ein Gleichnis. Ent-wickeln. Was wickelt da ab? Eine unendliche Kette von Selektionen. Und Mutationen, Zufällen. Bei 25% CO2 in der frühen Atmosphäre und Abwesenheit von bindungsfreudigem Sauerstoff konnten sich große Moleküle bilden, die der Sauerstoff ansonsten verhindert hätte. Das C02 konnten Pflanzen dann verwenden für ihren Zellaufbau, die Assimilation produzierte dann Sauerstoff, den aerobes Leben gut verwenden konnte/kann. Merkwürdige Selektionen, merkwürdige Zufälle stehen da am Anfang der irdischen Evolution. (Der sog. URKNALL, den der Astronom Fred Hoyle so nannte, um ihn zu veralbern, der der Erde allerhand Gase bescherte, u.a. CO2, ist natürlich noch seltsamer.) Da hat sich allerhand aus-gewickelt. Lauter Selektionen? Nein, vielleicht mehr Zufälle. Zufälle, bei schon existierendem Leben Kopierfehler der Zelle (Mutationen), von denen die meisten direkt durch das Immunsystem eliminiert werden. Oder späterhin als unpassend untergehen. Die verschiedenen Evolutionstheorien scheinen diesen Zufallsraum unterzubelichten. "Ur-sachen" lassen sich nur im eng begrenzten Zusammenhang ausmachen. EVOLUTION als Gesamtentwurf hat noch sehr viele Lücken. Wahrscheinlich werden die sich durch weitere Differenzierung ausweiten. Wie in den Wirtschaftswissenschaften, die in einem wissenschaftlichen, einem kulturellen Differenzierungsprozeß stehen. Mehr mathematische Modelle a la Markowitz, Miller, Merton, Black und Scholes? Oder weniger? Selektion durch Zufall? Kommunikationsanschlußzufälle? Bifurkationslotterie?
Wer das wüßte.

- Man weiß: Aus 1g Uran (sehr wenig!) lassen sich 2,26x10x10x10x10 kWh Strom erzeugen = 22 600 Kilowattstunden (ganz schön viel! Kommt sonst nichts mit!) Wie hat der Kosmos / die Evolution das bloß hingekriegt?

Montag, 25. Januar 2010

Pachauris Gletscherschmelze, Luhmanns Krise



Times of India / wattsupwiththat.com/ 23.1.10
Das kleine Gletscher-Fehlerchen könnte glatt zur Abschmelzung des IPCC vor 2035 führen

- IPCC (Weltklimarat): Vorsitzender Pachauri, von Hause aus Ökonom und Betreiber des indischen Instituts "The Energy and Resources Institute (Teri)", das staatliche Forschungsgelder bekommt, hat zufällig seit zwei Jahren einen leitenden Mitarbeiter namens Dr. Syed Hasnain, der zufällig die Quelle der Gletscher-Schweinerei ist, nämlich der lügenhaft behaupteten Himalaya-Gletscher-Abschmelzung bis 2035 (vgl. Christopher Booker of the Telegraph has a story that shows Pachauri’s own employee at TERI was the source of the bogus glacier claim. Now the corruption comes full circle. wattsupwiththat.com/ 23.1.10)

- Otto Hahn (1879-1968), Nuklearchemiker, 1938 Entdecker der Kernspaltung des Urans.
- Lise Meitner (* 1878 in Wien - 1968 in Cambridge) Kernphysikerin. Unter anderem lieferte sie im Januar 1939 zusammen mit Otto Frisch die erste physikalisch-theoretische Erklärung der Kernspaltung, die ihr Kollege Otto Hahn und dessen Assistent Fritz Straßmann (1902-1980) am 17. Dezember 1938 entdeckt und mit radiochemischen Methoden nachgewiesen hatten.
Hahn, Meitner und Straßmann wurden recht alt, Straßmann 78, Hahn biblische 89, Meitner sogar 90 Jahre. Obwohl man damals sozusagen das Uran noch in der Hosentasche herumtrug.

- Krise bei Luhmann. Neulich: Bei Luhmann las ich:
>
> "Die Evolution sorgt langfristig gesehen dafür, dass es zu 'ökologischen
> Gleichgewichten' kommt. Aber das heißt nichts anderes, als dass Systeme
> eliminiert werden, die einem Trend der ökologischen Selbstgefährdung folgen."
> (Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische
> Gefährdungen einstellen? Opladen 1986: Westdeutscher Verlag, p. 38)

Merkwürdig, was Luhmann da formuliert, die Erdgeschichte seit rund 4,6 Mrd. Jahren lehrt das Gegenteil. Gleichgewichte sind stets vorübergehend, stets zerbrechlich - die Zelle hat das automatische Selbsttötungsprogramm eingebaut. Der Fluchtpunkt ist die Entropie alias Tod. "Panta rhei" trifft die Hauptsache, allerdings beschönigend; Wandel vollzieht sich vor allem krisenhaft. Systeme lernen fast nur durch Krise. Alles kriselt. Drum herrsche denn Krise, die alles begonnen, heißt es nicht so im FAUST?.

> ich würde KRISE als Irritationszustand auffassen, die das System irritierende Kommunikation ( Habt ihr keine Bronzeschwerter? ) wird in der Steinaxtwerkstatt zwecks Sinnadaption diskutiert: A) Es handelt sich um einen Angriff der Bronzeschwerter-Produzenten, wir müssen ihre Werkstatt zerstören. B) Unsere Steinäxte sind hervorragend, wir müssen das nur besser kommunizieren. C) Wir probieren die Bronzeschwerter aus und schauen mal hinter der Werkstatt nach, ob wir dort Kupfer und Zinn finden. Dann erweitern wir unser Sortiment.-
Wenn das System 'Steinaxtwerkstatt' ihr Bewußtsein neu stabilisiert hat und die gewählte Adaption sich auch noch als erfolgreich erweist (das muß sie nicht!), dann klingt die Irritation ab und die Krise ist vorbei. Bis zur Eisenzeit vielleicht.

- ifo-Chef Sinn bei n-tv/Busch - da hat sie was gelernt, und da war sie nicht allein. Sinn machte darauf aufmerksam, daß nach Einführung der Hartz-Regelungen nicht mehr jeder dazuverdiente Euro von den Hartz-Sätzen abgezogen wird, sondern bis knapp 1000 € als Zusatzeinkommen stehenbleibt, was den Arbeitsanreiz (und den lebensordnenden Einfluß der Arbeit, WD) stärkt. Seit Brandt (und den starken Lohnsteigerungen dieser Zeit, WD) sei die Sockelarbeitslosigkeit gestiegen, das sei jetzt, trotz Krise, nicht mehr der Fall. Dadurch sei auch das 'Armutsrisiko', wie das "Sozioökonomische Panel" es regelmäßig ermittele, gesunken.-
Auf n-tv wurde das wohl zum ersten Mal, und dann noch so deutlich, dargeboten.

Sonntag, 24. Januar 2010

Heinrich Heine: Lieber etwas mehr




Nicht Bruder Jakob, sondern Onkel James de Rothschild (1792-1868): finanzierte nicht nur den Gare du Nord

Heinrich Heine (1797-1856): "mich bei dem großen Anleihn von 500 Mio. so hoch als möglich zu beteiligen" (an James de R.)


- Kredit: Die Schuldenwirtschaft hat nicht nur die Lombarden, die Fugger und Rothschild reich gemacht, sondern uns alle, man vergleiche die mittelalterliche Rückständigkeit der arabischen Länder mit ihrem islamischen Zinsverbot. Über seine Millionärsonkel Salomon Heine und Jakob (ab 1822 James de) Rothschild hat auch Heine seinen Bücher-Profit speziell aus dem "Buch der Lieder" und dem "Romanzero" in den Eisenbahnbau investiert. Alle sind damit gut gefahren, auch die in der "Holzklasse". Inzwischen hat der Wohlstand die Anlagegelder für den Ruhestand vervielfacht und damit auch das Anlageproblem in eine neue Größenordnung gehoben. Besonders Kleinanleger lieben Derivate, weil der Einsatz viel kleiner ist als bei Aktien, der Gewinnhebel aber viel größer. Das steigert das Risiko, besonders, wenn Kreditfinanzierungen dazukommen. Die Kreditvergabe wurde vielfach, siehe die Häuserkredite, die am Anfang der Finanzkrise standen, zu großzügig gehandhabt. Ganz nach Heines Rat in "Ideen. Das Buch Le Grand": "... ich rathe aber jedem, in solchen Fällen immer einige Groschen mehr zu borgen: denn man kann nicht wissen."

- Eisenbahnen, Straßen: Zwischen 1826 und 1856 " dehnte sich das Streckennetz der europäischen Eisenbahnen explosionsartig von 45 km auf 32.101 km aus. Und die Straßen - allein in Preußen vervierfachte sich das Netz von 3.800 km im Jahre 1816 auf 16.000 km. Diese Veränderungen revolutionierten das Verkehrswesen und waren entscheidend für das wirtschaftliche Wachstum in Europa. Die Transportpreise pro Tonnenkilometer fielen von 18 Pfennigen 1840 auf 10 Pf. im Jahr 1850 und lagen 1860 bei 7 Pf. - ein Produktivitätsanstieg von 4,6% pro Jahr! " (Dietmar Meyersiek in: "Ich Narr des Glücks", D'dorf 1997, S. 189)

Pferd und Esel

Auf eisernen Schienen, so schnell wie der Blitz,
Dampfwagen und Dampfkutschen
Mit dem schwarzbewimpelten Rauchfangmast
Prasselnd vorüberrutschen.
Der Troß kam einem Gehöft vorbei,
Wo über die Hecke guckte
Langhalsig ein Schimmel; neben ihm stand
Ein Esel, der Disteln schluckte.

Mit stierem Blick sah lange das Pferd
Dem Zuge nach. Es zittert
An allen Gliedern, und seufzt und spricht:
Der Anblick hat mich erschüttert!

Wahrhaftig, wär ich nicht von Natur
Bereits gewesen ein Schimmel,
Erbleichend vor Schrecken wär mir die Haut
Jetzt weiß geworden, o Himmel!

Bedroht ist das ganze Pferdegeschlecht
Von schrecklichen Schicksalsschlägen.
Obgleich ein Schimmel, schau ich jedoch
Einer schwarzen Zukunft entgegen.

Uns Pferde tötet die Konkurrenz
Von diesen Dampfmaschinen -
Zum Reiten, zum Fahren wird sich der Mensch
Des eisernen Viehes bedienen.

Und kann der Mensch zum Reiten uns,
Zum Fahren uns entbehren -
Ade der Hafer! Ade das Heu!
Wer wird uns dann ernähren?

Des Menschen Herz ist hart wie Stein;
Der Mensch gibt keinen Bissen
Umsonst. Man jagt uns aus dem Stall,
Wir werden verhungern müssen.

Wir können nicht borgen und stehlen nicht,
Wie jene Menschenkinder,
Auch schmeicheln nicht wie der Mensch und der Hund -
Wir sind verfallen dem Schinder.

So klagte das Roß und seufzte tief.
Der Langohr unterdessen
Hat mit der gemütlichsten Seelenruh
Zwei Distelköpfe gefressen.

Er leckte die Schnauze mit der Zung,
Und gemütlich begann er zu sprechen:
Ich will mir wegen der Zukunft nicht
Schon heute den Kopf zerbrechen.

Ihr stolzen Rosse seid freilich bedroht
Von einem schrecklichen Morgen.
Für uns bescheidne Esel jedoch
Ist keine Gefahr zu besorgen.

So Schimmel wie Rappen, so Schecken wie Fuchs,
Ihr seid am Ende entbehrlich;
Uns Esel jedoch ersetzt Hans Dampf
Mit seinem Schornstein schwerlich.

Wie klug auch die Maschinen sind,
Welche die Menschen schmieden,
Dem Esel bleibt zu jeder Zeit
Sein sicheres Dasein beschieden.

Der Himmel verläßt seine Esel nicht,
Die ruhig im Pflichtgefühle,
Wie ihre frommen Väter getan,
Tagtäglich traben zur Mühle.

Das Mühlrad klappert, der Müller mahlt
Und schüttet das Mehl in die Säcke;
Das trag ich zum Bäcker, der Bäcker backt,
Und der Mensch frißt Bröte und Wecke.

In diesem uralten Naturkreislauf
Wird ewig die Welt sich drehen,
Und ewig unwandelbar wie die Natur,
Wird auch der Esel bestehen.

Moral

Die Ritterzeit hat aufgehört,
Und hungern muß das stolze Pferd.
Dem armen Luder, dem Esel, aber
Wird niemals fehlen sein Heu und Haber.

Heinrich Heine, etwa 1854

Samstag, 23. Januar 2010

Was die Welt im Innersten zusammenhält



Da freut sich der Gärtner: Die Wühlmaus hat sich unter den inzwischen geschmolzenen Abraum-Schneehaufen gegraben - weil es dort, Schnee isoliert (Iglu), etwas wärmer war?

-3/0°C

- Modekonzern Ahlers verlagert Produktion von Polen nach Sri Lanka: 1960 wurde noch vielfach in Deutschland produziert, die Löhne ließen das zu. Die starken Lohnsteigerungen in der Helmut-Schmidt-Zeit vertrieben die Nähbetriebe nach Spanien, Portugal, Nordafrika. Restbestände gingen nach 1989 ostwärts. Inzwischen geht die Verlagerung bis China und Vietnam. Die beliebten Preise ZARAS und H&Ms etc. werden in Fernost genäht. Das ist die beste Entwicklungshilfe. Ist aber für die deutschen Arbeitslosenzahlen ein Problem.-
Vielleicht hilft es, wenn man in Deutschland die Löhne weiter erhöht und die Strom- und Benzinpreise noch stärker künstlich durch den Staat verteuert?

- Opel-Werk in Antwerpen schließt, in deutschen Opelwerken sollen 4000 Stellen gestrichen werden: Weil viele gleichwertige Importautos aus Japan und Korea wegen der dortigen niedrigeren Löhne billiger sind und von europäischen Käufern den guten Opel-Modellen vorgezogen werden.-
Vielleicht hilft es, wenn man in Deutschland die Löhne weiter erhöht und die Strom- und Benzinpreise noch stärker künstlich durch den Staat verteuert?

- Die hochqualifizierten Siemens-Kernkraftwerksstellen gibt es in Deutschland auch nicht mehr - ein koreanisches Konsortium baut in den sonnenreichen Emiraten - nein, kein Solarkraftwerk, das wäre viel zu teuer und viel zu unzuverlässig, denn nachts scheint bekanntlich keine Sonne - nein, auch keine Windmühlen, weil immer noch zu teuer und unproduktiv bei Windstille - ja, das koreanische Konsortium baut, weil die Emirate für ihre Öldollars etwas Zuverlässiges und Preisgünstiges haben wollen, baut natürlich ein Kernkraftwerk.
Ganz nach dem Motto:

Der gute Kern

Strahlt schön hell
und ist fein sauber
stark und billig
kein Abstauber
so ein Kern
man hat ihn gern

Freitag, 22. Januar 2010

Europa, CAESAR, FRANCIS BACON



Das ist nicht Caesar, das ist Francis Bacon (1561-1626)

Die Grünspechte stochern wieder zu zweit im Rasen - minus 2°C / 3°

- CAESAR oder das alte Europa: "(3) Daher ließ Caesar die gesamten Felder der Feinde verwüsten und ihre Dörfer und Gehöfte in Brand setzen, ehe er sein Heer zurückführte und es in Winterlager bei den Aulercern, Lexoviern und ebenso bei den übrigen Stämmen verlegte, die kürzlich noch Krieg gegen uns geführt hatten." Gaius Julius Caesar, De bello Gallico, Der gallische Krieg III, 29 (56 vor Seneca)
"(3) Die Legaten Q. Titurius und L. Cotta, die an der Spitze ihrer Legionen in das Gebiet der Menapier gezogen waren, hatten deren gesamte Felder verwüstet, das Korn geschnitten und die Gehöfte in Brand gesteckt. Da sich die Menapier jedoch alle in überaus dicht bewaldetem Gebiet verborgen hielten, kehrten die Legaten zu Caesar zurück." De bello Gallico IV, 38 (55 vor Seneca)
"(6) Das Glück verhalf Labienus' Plan zum Erfolg, denn da alle einen einzigen verfolgten, wurde Indutiomarus in einer Furt des Flusses gefangengenommen und getötet. Sein Kopf wurde ins Lager gebracht. Auf dem Rückweg verfolgten die Reiter die Feinde, die sie noch erreichen konnten, und machten sie nieder.
(7) Als dies Ereignis bekannt wurde, lösten sich die gesamten Truppen der Eburonen und Nervier auf, die sich schon versammelt hatten. Nach diesem Erfolg hatte Caesar etwas mehr Ruhe in Gallien." De bello Gallico V, 58 (54 vor Seneca)
Und so weiter, und so fort. Caesar liebte diese Art von Kriegs-Saisonenden, die er an das jeweilige Kapitel-/Buchende stellte. Die Eroberung und Eingliederung Galliens in das römische Imperium schuf neue Tatsachen in Europa und führte nicht zuletzt zur Schulsprache Latein im romanisierten Frankreich und nicht nur dort. Bis heute werden die Fenster gelobt, die auch noch immer so heißen (fenestra). Trotz seiner Angriffskriege und Kriegsgreuel hat der Name Caesar seinen guten Klang behalten, wurde seine Kriegsliteratur bis etwa 1970 in der Schule gelesen und werden die römischen Invasoren im Römisch-Germanischen Museum in Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) verehrt. Eroberungen können sich offenbar recht positiv auswirken. -
Dieses alte Europa kann Donald Rumsfeld nicht gemeint haben, als er 2003 vom "alten Europa" sprach.

- FRANCIS BACON oder das alte Europa: Heinrich VII. " bewundernswert: Bauernhöfen und Landgütern eine Mindestgröße zu geben, d.h. sie mit einem Anteil Landes auszustatten, der es dem Untertan ermöglicht, in bescheidenem Auskommen und nicht in unfreier Stellung zu leben, so daß er als Eigentümer und nicht als Mietling seinen Pflug führt. Auf diese Weise wird man ein Land mit solchen Eigenschaften erhalten, wie sie Virgil dem alten Italien zuweist: Ein Land mächtig in Waffen und in der Fruchtbarkeit der Scholle. ..." Bacon, Essays, Von der wahren Größe der Königreiche und Staaten.
Auch diese Stück altes Europa hat Donald Rumsfeld wohl nicht angesprochen. (Menschik erinnert heute in ihrem "Kalendarium" an Rumsfeld und Bacon.)

Donnerstag, 21. Januar 2010

Wissenschaft als Erlösungsvoodoo




Ein kurzzeitiger Lichtblick nach Nachtfrost - immer mehr Finken lassen sich immer länger hören

Why Hasn’t Earth Warmed as Much as Expected?
Image: Dr. Roy Spencer / www.drroyspencer.com/library/pics/PDO-and-20th-Century-warming-Fig01.jpg



- Wissenschaft als Erlösungsvoodoo: ' In einem Abschnitt des letzten, 2007 vorgelegten Berichtes des Weltklimarates IPCC ist nun ein ganz eklatanter Fall von Schlamperei ans Licht gekommen. Dort heißt es im Bericht der Arbeitsgruppe II, im zehnten Kapitel, Seite 493: „Die Gletscher des Himalaja ziehen sich schneller zurück als in irgendeinem anderen Teil der Welt und wenn die gegenwärtige Rückzugsrate anhält, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie im Jahr 2035 verschwunden sind, wenn die Erde sich mit der gegenwärtigen Rate erwärmt“. ... Es ist ein Bericht des World Wildlife Fund aus dem Jahr 2005, in dem eine Äußerung eines indischen Glaziologen gegenüber dem Wissenschaftsmagazin New Scientist wiedergegeben wurde. ..." FAZ/Rauchh. 21.1.10

Redakteur Rauchhaupt versucht zu retten, was für den IPCC zu retten ist, aber leider hat er in der Vergangenheit nicht darüber berichtet, daß vielfach Berichte von Geologen und Glaziologen darauf hingewiesen haben, daß Gletscher schon immer schrumpften und wieder wuchsen, daß sogar beides in einer Region zugleich vorkommen kann.
„ Neue Studie ruft Zweifel an der Ursache für Gletscherschmelze im Himalaya hervor.
Wettervariationen, nicht globale Erwärmung lassen Himalaya-Gletscher schmelzen ... die Geologen R K Ganjoo and M N Koul of Jammu University’s Regional Centre for Field Operations and Research of Himalayan Glaciology besuchten den Siachen Gletscher, um Veränderungen im Zungenbereich aufzunehmen. ‚ Zu unserer Überraschung konnten wir im Siachengletschertal keine Gletscherfunde bergen, die älter als etwa 6000 Jahre (Mitte Neo-Warmzeit) waren, mithin müßte der Gletscher mehrmals in der geologischen Vergangenheit gewachsen und geschrumpft sein, was offenbar ältere Evidenzen völlig getilgt und modifiziert hat,’ kommentierten sie ihre Ergebnisse in „Current Science“ .
The Hindu, 9 August 2009 / 10.8.09 auf: http://wattsupwiththat.com/?s=himalaya+

Oder: „ Indien tritt Klima-Alarmismus entgegen“ Umweltminister greift haltloses Geschrei über schmelzende Himalaya-Gletscher an. 24.7.09 www.ft.com/cms/s/0/c2896b88-77bd-11de-9713-00144feabdc0.html
Oder: „ Studie: Gletscher überstanden vor 9000 Jahren höhere Temperaturen als heute. BYU professor Summer Rupper neueste Studie enthält Einzelheiten, warum eine Gruppe von Himalaya-Gletschern wuchs trotz einer signifikanten Temperaturerhöhung. ...“ BYU news / wattsupwiththat.com/?s=himalaya+

Dies sind nur 3 Beispiele von nur einem Klimarealisten-Blog. Man muß sie nur lesen. Und darüber berichten, Herr Rauchhaupt. Vielleicht könnte man sagen, daß in der IPCC-Arbeitsgruppe I Wissenschaft und Voodoo bunt gemischt auftreten, in der Gruppe II aber Kaffeesatzleserei und Voodoo dominieren.

- " Brookhaven National Laboratory: Why Hasn’t Earth Warmed as Much as Expected?
19 01 2010
From the BNL press release, some serious questions about climate sensitivity and aerosols.
January 19, 2010 UPTON, NY – Planet Earth has warmed much less than expected during the industrial era based on current best estimates of Earth’s “climate sensitivity”—the amount of global temperature increase expected in response to a given rise in atmospheric concentrations of carbon dioxide (CO2). In a study to be published in the Journal of Climate, a publication of the American Meteorological Society (the early online release of the paper is available starting 19 January 2010; the link is given below), Stephen Schwartz, of Brookhaven National Laboratory, and colleagues examine the reasons for this discrepancy. ..." WUWT (http://wattsupwiththat.com/)

Mittwoch, 20. Januar 2010

Klimadatenkreativität, "betriebsratsverseucht"



- Climategate als Buch: Der muntere Emailverkehr ('Versteck den Rückgang!' / "Hide the Decline!") der Klimaforschungsabteilung (Climate Research Unit) an der Universität von East Anglia / CRUtape Letters now online at Amazon.com , Steven Mosher (Author), Thomas W. Fuller (Author)

- Die BBC will sich vom Britischen Wetterdienst MetOffice trennen - die Meteospinner hatten einen warmen, trockenen Sommer vorhergesagt: es gab Dauerregen; den kalten, schneereichen Winter derzeit kündigten sie als 'mild' an.

- "Betriebsratsverseucht":
Ob die meinungsstarken Sprachwissenschaftler, die "betriebsratsverseucht" zum 'Unwort des Jahres' erklärt haben, je einen Betrieb von innen gesehen haben?
Als IG-Metall-Karteileiche darf ich vielleicht ein paar Anmerkungen machen. Wie kam ich in die IG Metall? Das hatte mit dem Betriebsrat der damaligen Deutschen Edelstahlwerke zu tun. Bei meiner Einstellung bekam ich einen Laufzettel mit etwa 5 Stellen im Werk, die alle zu unterschreiben hatten, darunter auch der Betriebsrat. Entlassungen und Einstellungen waren zustimmungspflichtig durch den Betriebsrat. Im großen Betriebsratsbüro interessierte sich zunächst niemand für mich, dann aber doch, jedoch nicht für meine Einstellung, sondern für meinen Eintritt in die IG Metall. Das sei ein ordentlicher Betrieb, alle seien in der Gewerkschaft. Ich war gar nicht abgeneigt einzutreten, fand aber die Reihenfolge: erst Eintritt, dann Einstellungsunterschrift umkehrungswürdig. Der Kollege hatte da aber feste Vorstellungen, und so wurde ich zuerst Gewerkschaftsmitglied und bekam zur Belohnung die Einstellungsunterschrift des Betriebsrates (damals 5 freigestellte Mitglieder!). Das war mein erster Betriebsratskontakt, und er blieb auch der einzige. "Betriebsratsverseucht?" "Gewerkschaftsverseucht?"
Das Erlebnis macht deutlich, daß sich der Betriebsrat als Gewerkschaftsorgan verstand, als Brückenkopf der IG Metall im Betrieb. Nicht als Organ der Arbeiter und Angestellten des Unternehmens. Nebenbei empfand er sich sicher auch als solcher, aber nur über die Gewerkschaftsschiene, denn die Gewerkschaft wußte und weiß am besten, was für die Arbeitnehmer gut ist, davon ist sie überzeugt, und ihre Mitglieder als Betriebsräte handelten und handeln in diesem Sinne.- Daher können Gewerkschaftsbetriebsräte, die von außen, von der Bezirksleitung der IG Metall gelenkt werden, ganz schön lästig werden für die laufenden Geschäfte des Betriebs, der seine Kunden bedienen muß. Deswegen sind die Personalvorstände der Unternehmen bemüht, die Gewerkschaftsbetriebsräte gnädig zu stimmen und bei Laune zu halten.
Bei VW, bei dem die IG Metall sogar einen Haustarifvertrag durchsetzen konnte, wissen wir inzwischen, wie weit das ging: der gewerkschaftliche Betriebsratsboß Klaus Volkert nahm, was er kriegen konnte, und das reichte für eine Verurteilung zu zwei Jahren und neun Monaten Haft ohne Bewährung.
Denkbar wäre also auch für nächstes Jahr das Wort 'lustverseuchter Betriebsrat'.
Oder sollte man mit Sextus Empiricus meinen, die Sprachwissenschaft solle sich nicht "mit ihrem Anspruch aufblasen"? (S. E., Gegen die Wissenschaftler, Buch 1: Gegen die Sprachwissenschaftler, 1/54)

- Geschlechtshormone . Anabolisierte "DDR"-Sportlerin Uibl verstarb mit 48 Jahren: das widerspricht nicht der Beobachtung der Mediziner, daß Geschlechtshormone gegengeschlechtlich gefäßschädigend sind. Oder: Männliche Frauen, weibliche Männer haben mehr Infarkte.

Dienstag, 19. Januar 2010

Steuerfragen, Steuerdschungel, Spenden



4°C

- Der Baron von Finck hat nicht nur eine Million, er verschenkt sie auch noch, statt sie auf Mallorca zu verjucken! Da hätte man sie ihm doch gleich wegnehmen können! Nach Logik der SPD.
Sein Vater August von Finck war auch so eine komische Type: fuhr im VW Käfer herum, statt im schönen Mercedes wie ein Fußballer.

- 7% Mehrwertsteuer, reduziert, für Bücherblödsinn wie Harry Potter, die Autorin verdient sich dämlich und dusselig. So dusselig wie Kreisverkehrfahrer Schumacher? Keine Ahnung, jedenfalls spendet der der FDP nichts, so dämlich ist er nicht, er geht ja ohnehin nicht wählen, sagt er. Sollte man der Formel 1 nicht auch den Harry-Potter-Steuersatz einräumen? Oder wegen noch größerer Dusseligkeit auf 0% senken wie bei der Flugbenzinsteuer?

- Fragen über Fragen, Steuerfragen, Steuerdschungel, jährlich treffen sich die Steuerberater, um Schneisen in das Dickicht zu schlagen, vergebens; jedenfalls beschäftigen sie das inländische Hotelpersonal, ab jetzt zum Harry-Potter-Steuersatz, und vielleicht liest ja eine wie Merkel mal einen Appell der Steuerberater, das Steuersystem radikal zu vereinfachen. Fromme Hoffnung. Den großen Steuerreformer Paul Kirchhof, den bekannten "Professor aus Heidelberg", wie Schröder ihn nannte, hat Merkel auf Schröders Initiative hin fallen gelassen und stattdessen lieber mit SPD-Steinmeier die größte Steuererhöhung der bisherigen deutschen Geschichte durchgeführt: den Mehrwertsteuersatz auf 19% erhöht!

Montag, 18. Januar 2010

Walter Eucken, links, rechts, liberal oder konservativ?



Der Mann hat ja nicht einmal einen Ohrring

- Keynes, Eucken, Stiglitz und Starbatty: "Weiter hätten wir 2009 gelernt, schreibt Stiglitz, dass keynesianische Politik funktioniere. Die alte Orthodoxie wolle, dass man rezessionsbedingte Defizite senken müsse – durch Steuererhöhungen oder Kürzungen der Ausgaben –, um das Vertrauen wiederherzustellen. Aber kennt Stiglitz tatsächlich namhafte Ökonomen, die die Wirkung der automatischen Budgetstabilisatoren außer Kraft setzen wollen? Es geht um etwas anderes: Ist massives „deficit spending“, so wie es die Vereinigten Staaten und Großbritannien betreiben, konjunkturell hilfreich, oder überwiegen die schädlichen Nebenwirkungen – zum Beispiel bei unmittelbarer Finanzierung der Defizite über die Notenpresse? Japan betreibt seit 1991 die von Stiglitz befürwortete Defizitpolitik. Konjunkturpaket um Konjunkturpaket ergoss sich über das Land, ohne dass sich die japanische Wirtschaft nachhaltig erholt hätte; stattdessen ist dort die Staatsverschuldung explodiert – von 60 auf inzwischen 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Bei Schieflagen von Banken und Unternehmen ist keynesianische Politik wenig hilfreich; hierfür ist sie von Keynes auch nicht konzipiert worden. ..." Starbatty, FAZ 17.1.10

- Walter Eucken, links, rechts, liberal oder konservativ? " "Ob wenig oder mehr Staatstätigkeit – diese Frage geht am wesentlichen vorbei. Es handelt sich nicht um ein quantitatives, sondern um ein qualitatives Problem. Der Staat soll weder den Wirtschaftsprozess zu steuern versuchen, noch die Wirtschaft sich selbst überlassen: Staatliche Planung der Formen – ja; staatliche Planung und Lenkung des Wirtschaftsprozesses – nein. Den Unterschied von Form und Prozess erkennen und danach handeln, das ist wesentlich. Nur so kann das Ziel erreicht werden, dass nicht eine kleine Minderheit, sondern alle Bürger über den Preismechanismus die Wirtschaft lenken können. Die einzige Wirtschaftsordnung, in der dies möglich ist, ist die des 'vollständigen Wettbewerbs'. Sie ist nur realisierbar, wenn allen Marktteilnehmern die Möglichkeit genommen wird, die Spielregeln des Marktes zu verändern. Der Staat muss deshalb durch einen entsprechenden Rechtsrahmen die Marktform – d. h. die Spielregeln, in denen gewirtschaftet wird, – vorgeben."
Vorwort für den ersten Band des Jahrbuchs ORDO (Wiki.)

Der Staat soll den Rahmen setzen - dem stimmen von links bis konservativ alle zu. Bei der "staatlichen Planung und Lenkung des Wirtschaftsprozesses" aber scheiden sich die Geister. Linke und Rechte wollen viel staatliche Einmischung, am meisten die Linken als Kommunisten, deswegen der völlige Zusammenbruch der kommunistischen Länder, aber auch die Unbeweglichkeit von rechten Gilden- und Zunftordnungen, die keine Gewerbefreiheit zulassen oder sie beschneiden. Beim Preismechanismus, bei dem die Kunden lenken, indem sie sich die Preise, Güter und Anbieter ohne staatliche Preisfestsetzungen und ohne unternehmerische Preisabsprachen aussuchen können, stimmen nur noch die Liberalen zu. Linke und Rechte haben die Vorstellung von "gerechten" Preisen, die sich bei den Rechten meist von den Produzenten herleitet, die ein bestimmtes Einkommen erzielen wollen (anschaulich derzeit der Milchpreis), während die Linken stets der Meinung sind, daß die "Kapitalisten", also die Anbieter, die Unternehmer, zuviel verdienen. Staatliche Preisdrückerei führt dann zu Verschleuderung und Knappheit, Beispiele im Sozialismus, wo sie besonders drastisch auftraten: Verbilligtes Brot wurde vermehrt in der Schweinemast eingesetzt, Kinderkleidung zu Schleuderpreisen wurde von Ausländern auf der Durchreise massenhaft eingekauft und ausgeführt, gedrückte Mieten führten zur extremem Wohnungsmangel etc. Eucken gilt denn auch als Liberaler, als Ordo-Liberaler, der den vom Staat gesetzten Ordnungsrahmen bejaht. Er kann deswegen durchaus auch als konservativer Liberaler betrachtet werden, weil die Ordnungsmacht des Staates "konserviert", also erhalten werden soll. Da auch der Markt, der Ort, an dem sich die Kunden und die Anbieter treffen, eine lange Tradition hat, eine noch längere als der Staat selbst, ist das Eintreten für die Marktwirtschaft ebenfalls konservativ. Nur wenn der möglichst freie Austausch zwischen Anbietern und Kunden erhalten wird, kann der Wettbewerb zwischen den Anbietern, den der Kunde über den Preis steuert, für billige Güter sorgen. Der Erhalt des Marktes setzt gleichzeitig Qualitäts- und Preisbeweglichkeit frei - das wahre Ei des Kolumbus.

- Man sehnt sich nach Parteigründern wie Roman Herzog und Paul Kirchhof.

- Koselleck : Ein bislang unveröffentlichtes Gespräch aus dem Nachlass von Reinhart Koselleck "Über Krisenerfahrungen und Kritik." 13.1.10 FAZ . Sehr lesenswert.

Sonntag, 17. Januar 2010

Weimarer Demokratie 1918/19, Beginn im Chaos



Noch einmal 10 cm Schnee, die das Tauwetter aber nicht aufhalten, 0-3°C

- Weimarer Demokratie, Beginn im Chaos: Kat Menschik setzt in ihrem "Variablen Kalendarium" vom 15.1.10 FAZ zwei unschuldig blickende Figuren ins Zentrum, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, blicken wir kurz zurück :

"Die Nationalversammlung ist ein überlebtes Erbstück bürgerlicher Revolutionen, eine Hülse ohne Inhalt, ein Requisit aus den Zeiten kleinbürgerlicher Illusionen vom ,einigen Volk'. Wer heute zur Nationalversammlung greift, . . . ist ein verkappter Agent der Bourgeoisie oder ein unbewusster Ideologe des Kleinbürgertums . . . Keine Ausflüchte, keine Zweideutigkeiten - die Würfel müssen fallen. Der parlamentarische Kretinismus war gestern eine Schwäche, ist heute eine Zweideutigkeit, wird morgen ein Verrat am Sozialismus sein."
Luxemburg am 20. November 1918 in "Die Rote Fahne" über die Nationalversammlung in Weimar .
" In diesem letzten Klassenkampf der Weltgeschichte um die höchsten Ziele der Menschheit gilt dem Feinde das Wort: Daumen aufs Auge und Knie auf die Brust! "
Rosa Luxemburg , Politische Schriften , Leipzig 1970, S. 425 ( die letzten Zeilen des von ihr verfaßten PROGRAMMS DER KOMMUNISTISCHEN PARTEI DEUTSCHLANDS / Spartakusbund, angenommen auf dem Gründungsparteitag der KPD am 31.12.1918, ihr Vermächtnis ) Die Spartakus-Schießerei zeigte, was gemeint war.

- Weimarer Demokratie, Beginn im Chaos: " So geht es aber in Krisenzeiten niemals zu, daß eine Vorstellung von der Sache, wie jene Friedrich Eberts, sich ohne Widerstände durchsetzen und ebenso sauber und recht, wie sie gemeint war, verwirklicht werden könnte. ... Die Generale wollten im Augenblick ungefähr das, was Ebert wollte. Die extreme Linke wollte etwas anderes. Sie glaubte, daß die Revolution weitergetrieben werden müßte und, wie das russische Beispiel lehrte, auch weitergetrieben werden könnte, bis zum Kommunismus. So wie Lenin folgte auf Kerensky, so mußte auf Ebert Karl Liebknecht folgen. ... Ebert und seinen Freunden mißfielen diese Argumente. Sie glaubten gute Arbeit für das Volk zu tun. Der Achtstundentag, lange ein Ziel der Gewerkschaften, wurde überall im Reich eingeführt, ein System der Erwerbslosenunterstützung errichtet, für die Wiedereinstellung der Demobilisierten, so gut es ging, Sorge getragen, Tarifverträgen zwischen Gewerkschaften und Unternehmerverband eine für den betreffenden Industriezweig bindende Gültigkeit beigelegt. ... Waren das nicht nützliche Reformen, soziale und demokratische Neuerungen? Wurden sie nicht durchgeführt unter denkbar schwierigen, gefährlichen Umständen, während es gleichzeitig galt, die fürchterlichen Waffenstillstandsbedingungen zu erfüllen, die Truppen über den Rhein zu bringen und aufzulösen, Lokomotiven, Güterwagen, Maschinen, Vieh, Schiffe, Gold abzuliefern? ... Die Anwendung von Gewalt war in der Situation dieses düsteren Winters und Frühlings unvermeidlich; die Kommunisten, die zu Lenin als ihrem Vorbild aufblickten, durften sich kaum über sie beklagen. " Golo Mann, Deutsche Geschichte, S. 652 ff.

- Golding, einmal Zivilisation und zurück, jetzt auch als Hörbuch: " Auf dieser Insel ist niemand ohne Schuld
Im Jahr 1954 sorgte ein englischer Erstlingsroman für Aufsehen. Zwei Jahre später lag er in deutscher Übersetzung vor. Inzwischen erlebt die Taschenbuchauflage von William Goldings "Herr der Fliegen" allein bei uns seine fünfzigste Auflage. ..." FAZ 15.1.09

Samstag, 16. Januar 2010

Bürgerliche Kultur, Merkel bald modern tätowiert?



Schönes Tauwetter um die 0°C - der kleinen Eiche wird es auch recht sein

- 500.000 $ aus dem Obama-Konjunkturprogramm in 2009 für Michael Mann, Warmpropagandist und Hockeyschlägerkurvenerfinder, derzeit unter Überprüfung wegen der Verwicklung in den Klimadatenfrisierskandal, s. m4gw .

- Fußballprolet Beckham zeigt sich mit seinen tausend Tätowierungen auf dem Fußballplatz - bald gehen solche Bilder wohl über die ganze Seite - wobei auffällt, daß er unrasiert ist (3-Tagebart), die nackte Brust aber ganz glatt - gewaxt? Das wird jetzt beim Friseur angeboten. Sage einer, die Deutschen seien nicht innovationsfreudig.

- Bürgerliche Kultur: Der "Spiegel"-Redakteur Jan Fleischhauer hat sich vor kurzem dazu bekannt, konservativ geworden zu sein. "Unter Linken" heißt sein Buch. "Der Mann, den sie die rote Ratte nannten" Encke FAZ 12.5.09
Als Kern der linken Ideologie sieht er den Opferkult, die fortwährende Erfindung von Opfern. Das ist zweifellos richtig und der Abklatsch des Christentums: das Opfer ist der Erlöser, das Opfer ist das Gute. Das Gute, das es den Interessierten erlaubt, Herrschaft auszuüben im angeblichen Namen des Opferschutzes. Opelarbeiter, Schlecker-Angestellte, Hamster auf Gewerbegrundstück, Haie hinter Australien, Tiger in Indien, Wale, Wasser und Korallen, und natürlich das Klima - alles ist fortwährend bedroht und gilt den Linken als Legitimation für ihren Kampf und für ihre Herrschaft. Für ihre Moden und Verdummungsstrategien. Oft bestehen die Nachrichten, die der poltischen Information dienen sollen, nur noch aus Katastrophenmeldungen mit Sportnachrichten und Lottozahlen. Man erkennt daran das Kernpersonal der Linken: die Journalisten. Ohne deren Dauerbeschallung wäre die Resonanz schwächer, die Gefühle kontrollierter, der Kopf kühler. So aber richtet sich die Politik nach der Mehrheit der Journalisten. Die Kanzlerin, allein an ihrer Macht interessiert, trat nach Kritik aus der zweiten Reihe der eigenen Partei an ihrer antibürgerlichen Politik und ihrem schlechten Wahlergebnis vor die Presse und verkündete ihr Festhalten an dem, was sie falschmünzerisch "Modernisierung" nennt. Da müssen wir wohl demnächst auch mit Tätowierungen bei ihr rechnen - vielleicht ein Jesus mit Heiligenschein, wie der moderne Fußballer Beckham ihn auf der Seite trägt?
Die Journalisten haben es gut, außer Wortgeklingel brauchen die meisten nichts zu liefern. Politiker wollen zusätzlich gewählt werden. Sie wähnen, daß die Stimmen der Dümmsten, Faulsten und Modernsten wahlentscheidend sein können. Die Stimmen der informierten, fleißigen und bürgerlichen Wähler wollen sie aber auch bekommen. Die Lösung dieser Aufgabe ist nicht einfach. Inszenierte konservative Kritik aus der zweiten Reihe soll dabei helfen, den Soliden im Lande im Landtagswahlkampf NRW ein X für ein U vorzumachen.

- Gerade meldete sich noch Wahlkämpfer Rüttgers zu Wort und ergriff selbiges, um es nach den kleinen Kindern zu werfen, deren alleinerziehende Mütter wieder arbeiten gehen sollen - kleine Kinder wünschen sich ja am meisten, fremdbetreut zu werden in Gruppen von uninteressiertem Personal in Kindertagesstätten.

- INTEL mit guten Zahlen für 4/09, dt. Arbeitslosigkeit im strengen Frostdezember 09 überraschend nur um 0,2% auf 7,8% gestiegen (3,276 Mio.)

- Was / wen es alles gibt: Daniel Gilbert (* 5. November 1957) ist Harvard-Psychologie-Professor . 2006 veröffentlichte er "Ins Glück stolpern: Suche dein Glück nicht, dann findet es dich von selbst ".

Freitag, 15. Januar 2010

Europa : „Die EU schadet der Europa-Idee“



Statt eines läppischen Fotos von dpa: Ein Buch Roman Herzogs (Foto WD)

- Europa : „Die EU schadet der Europa-Idee“
Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog hat scharfe Kritik am Zentralismus der Europäischen Union geübt. Sie befinde sich auf einen Irrweg und drohe zu scheitern, warnt Herzog in einem Aufsatz für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitagausgabe), den er mit dem früheren EU-Kommissar Frits Bolkestein und dem Wirtschaftswissenschaftler Lüder Gerken vom Centrum für Europäische Politik verfasst hat. ..." FAZ 15.1.10
/// Ein wichtiger Mahnruf an die Bundesregierung und eine Warnung an die Brüsselkraten sowie das merkwürdige "Europa-Parlament"! Das engere Zusammenfinden Europas kann nur aufgrund der gemeinsamen kulturellen Traditionen erfolgen, allen voran der kulturelle, politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Wettbewerb eigenständiger europäischer Länder, der es erlaubte, dorthin zu gehen, wo die größte Freiheit für das jeweilige Unternehmen zu erwarten war (Descartes, Hugenotten etc.) und auf diese Weise einen liberalen und wohlstandsfördernden Einfluß ausübte. Natürlich bildeten sich alle Machthaber ein, für das Beste zu stehen, diesen Phantasmagorien hängen alle Machthaber an, aber wenn es viele potente Geister in die Niederlande zog und es solche dort hielt, dann hatte das mehr Aussagekraft. Die Brüsseler Viertelsmachthaber bemühen sich darum, Europa mit ihren rechtgläubigen Richtlinien zu überziehen und ihre Macht zu steigern. Überall soll das Gleiche herrschen, so daß bei einem neuen Hugenottenzug in Berlin keine anderen, besseren Bedingungen mehr zu finden wären als in Paris. Das wäre ein schlechteres Europa.

- Europa und europäische Wissenschaftskultur: Ich bin stolz, ein Türke zu sein. So beginnt jeder Schüleralltag in der nationalistischen Türkei. Das gehört nicht zu den konstruktiven Ideen Europas. Dafür steht eher ein Name wie Kopernikus aus der Hansestadt Thorn, der in Krakau, Bologna und Ferrara studierte und das heliozentrisches Weltbild in Frauenburg entwickelte, das schon der antike Grieche Aristarchos von Samos angedacht hatte und gegen das islamische "Gelehrte" heute noch in der Türkei und überall in islamischen Ländern anschreiben. Herzog und seine Koautoren hätten also gut daran getan, auch die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei als der "Europa-Idee" entgegengesetzt zu kritisieren.

- EU bedroht auch den Industriestandort Europa: "Die Pflicht, Emissionsrechte zu erwerben, führt gerade in energieintensiven Branchen zu hohen Kostensteigerungen, die die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen erheblich beeinträchtigen. Die Folge können Insolvenzen oder Standortverlagerungen ins Ausland sein. " (Herzog u.a., FAZ)
/// Die unsinnige CO2-Hypothese selbst wird von Herzog leider nicht kritisiert, nur die noch unsinnigeren ökonomischen Fehlanreize (Lüder Gerken). Vgl. zur CO2-Hypothese : Die Wärme der Erde kommt von der Sonne (Erdwärme nur 0,02%), CO2 beeinflußt den Energiefluß nur geringfügig, die wenige Wärme, die es aufnimmt, strahlt es in alle Richtungen wieder ab, die ERDE ist KEIN Treibhaus mit Glasdach, große Wärmebeträge gehen in den gigantischen Kühler WELTRAUM.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Denn eben, wo Begriffe fehlen, da sind Modelle bei der Hand

Bild © Wolf Doleys

Noch nicht vom Eise befreit, aber schon wärmer: -3/+2°C

- Wege der Wissenschaft, Kathederphilosophie und Orientierungsverlust: " Warum der Aufruf, sein Leben zu ändern, so ziemlich ohne Belang ist
Der Mensch an sich ist ein Nichts, ein Traum der Intellektuellen: In der Studienausgabe der Werke Otto Friedrich Bollnows liegt nun seine Lebens- und Existenzphilosophie vor. ..." Geyer, FAZ 12.1.10
/// Marx als geistiger Brandstifter, Heidegger als versuchter philosophischer Führer des Führers - zwei Namen, die für gräßliche Mißerkenntnis stehen, und sie sind nicht die einzigen, erhalten weitere Gesellschaft durch Bollnow: "... in seiner Blindheit für die Nazis: der Philosophie- und Pädagogikprofessor, der in Physik promoviert wurde, war 1933 ein Anhänger von Hitlers Machtergreifung und trat 1937 in die NSDAP ein."

- Wege der Wissenschaft: "Standpunkt: Volker Bieta und Hellmuth Milde
Risikomanagement zwischen Modell und Wirklichkeit
Das Risikokonzept der Banker wird heute als Effizienzmodell verkauft. Wir erklären, warum dieses Modell unbrauchbar ist. Als Gegenvorschlag bieten wir ein Anreizmodell an. ... Nobelpreisträger der Ökonomie, Modigliani und Miller, haben hochgefeierte Irrelevanztheoreme abgeleitet. Man steckt Irrelevanz hinein und holt Irrelevanz heraus. Was daran nobelpreiswürdig sein soll, wußten die Preisträger wohl selbst nicht genau. ... Die Banker haben also nur eine Teilschuld. Die Hauptschuld für das Chaos im Finanzsektor tragen Universitäten und Hochschulen mit der Lehre von falschen Modellen. " FAZ 2.1.10

- Wege der Wissenschaft, Wirtschaftswissenschaft: " Studium im luftleeren Raum
Die Ökonomik ist eine ernstzunehmende Wissenschaft - die sich in jüngster Zeit nicht mit Ruhm bekleckert hat. Die Disziplin hat versagt, weil sie mancherorts zu abstrakt gelehrt wird, weil Institutionen und Geschichte fehlen. Studenten zu begeistern wird nur einer anschaulichen Volkswirtschaftslehre gelingen. ... Besonders scharf attackierte der Nobelpreisträger Paul Krugman die Makroökonomen: Sie seien einer Mathematik-Manie verfallen. Ihre Modelle krankten an verfehlten Annahmen, so daß der Großteil der Makroökonomik der vergangenen dreißig Jahre 'spektakulär nutzlos' oder gar schädlich gewesen sei. ..." Plick., FAZ 26.9.09
/// Schon Mises, schon Hayek leisteten eine ähnliche Kritik, und wie würde Nobelpreisträger Krugman Hayek kritisieren, und wie Hayek Krugman ... Krugman ist aber in diesem Punkt zuzustimmen, denn die Ökonomen wollten einfach nicht länger damit leben, einer interpretativen Zunft anzugehören, und wählten daher den Weg der Zahlenmagie. Wenn man ein Publikum beeindrucken will, dann drückt man sich am besten unverständlich aus, lateinisch zum Beispiel, oder, besonders eindrucksvoll seit Einstein, in Formeln. Und hat man erst einmal ein paar schöne Formelmodelle zusammengebastelt, fällt es auch dem Kollegen schwer, die Grundannahmen des Modells ständig präsent zu haben oder auch nur die Grundableitungen nachzurechnen, denn wer hätte soviel Zeit? Nach der gleichen Modell-Manier verfahren die Klimagaukler.

- Fordern statt fördern: Viermal wöchentlich je 45 Min. Lauftraining. "Geistiger Verfall: Ausdauertraining wirkt
Ältere Menschen mit bereits spürbaren Einbußen ihrer kognitiven Leistungen profitieren von einem konsequenten körperlichen Training. In einer ..." 13.1. FAZ / ARCHIVES OF NEUROLOGY, Bd. 67, S. 71

- 2009 BIP -5% : Nicht der Rede wert auf dem vorhandenen hohen Wohlstandssockel; je höher die Anlagevolumina, desto höher die Schwankungsbreite. Problematisch ist die Steuerverschleuderung an die Dummen, Faulen und Untüchtigen - hier könnte man zuerst die Kabinettsliste durchgehen - sowie die Demontage der Wettbewerbsfähigkeit - in den Schulen, in der Verteuerung von preiswerter Energie zugunsten von Zufallsenergieerzeugung etc. Die derzeitige Kanzlerin kümmert sich um Schüler- und Rentnerhobbies wie Artenschutz und gibt dem Umweltfanatismus Zucker.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Saarland 1935, Personen in der Geschichte



Täte not? Nein, umgekehrt, warmer Föhn und heiße Wanne: -4/-1°C


- Saarland, Volksabstimmung im Saargebiet am 13. Januar 1935.
Zeitlebens führte Ludwig IV. Krieg und eroberte westliche Rheinstädte und Rheingebiete, um sie seinem Herrschaftsgebiet einzuverleiben: Saarbrücken, Straßburg, Trier, Luxemburg, Heidelberg, Mannheim, Speyer, Worms und hunderte von kleinen Ortschaften. Insbesondere die Pfalz verwüstete er auf das Schlimmste. Noch de Gaulle dachte an eine französische Pfalz. 1920 waren Rheinland und Saarland von französischen Truppen besetzt, wobei nominell der "Völkerbund" die Oberhoheit hatte. Nach 15 Jahren sollte eine Volksabstimmung an der Saar stattfinden. Nach dem Locarno-Vertrag 1925 traf Stresemann 1926 in Thoiry erneut Briand und sprach ihn auch auf die Räumung von Rheinland und Saargebiet an, die dieser sich auch vorstellen konnte. In Paris wurde das dann hintertrieben und Stresemann nicht unterstützt gegenüber der Kritik und Agitation der nationalistischen deutschen Organisationen und Parteien. Es wäre eine große Chance gewesen, die Frankreich nicht nutzte, um dann später Hitler alles zu schenken, worum sich Stresemann aufgerieben hatte. Die Volksabstimmung konnte Paris nicht mehr verhindern, und der Sieger stand bereits vorher fest. Mit 90,5% votierten die Saarländer für Deutschland.

- Welche Rolle spielen Personen in der Geschichte, wie wichtig sind Strukturen und Regierungssysteme? Eine Frage, die man immer nur neu stellen, aber nie entscheiden kann, weil einmal Personen entscheidend sein können, ein andermal andere Faktoren. Die Pariser Politiker fanden nicht aus Ludwigs Generallinie heraus, es fehlte ihnen jedes Format, es mangelte an Vorstellungskraft, aber nicht an Bosheit. Stresemann hatte dagegen eine recht erstaunliche Entwicklung genommen und gerade mit Briand neue Perspektiven erschlossen. Doch die französische Seite konnte sich nicht zu einer größeren Unterstützung Stresemanns entschließen, spielte auf Zeit und spielte den größten Kritikern Stresemanns in die Hände,
solange, bis Hitler die Stärke gewann, die es ihm erlaubte, Paris vor vollendete Tatsachen zu stellen, wodurch er weiter an Machtausstrahlung gewann. Nach jahrzehntelanger französischer Bösartigkeit konnte der Diktator dann auch den Vertrag von Locarno zerreißen, und das erschien dann in der europäischen Öffentlichkeit sogar als legitim, so daß Paris und London auf das Einrücken der Wehrmacht in das Rheinland nicht militärisch zu handeln wagten, was wiederum die Person Hitler stärkte und ihn zu neuen Untaten trieb.

- Große Männer machen Politik, Stalin, Hitler, Mao schufen Tatsachen, grauenhafte Tatsachen; in der Regel sind die großen Politikmacher Diktatoren, deren Willen ein stark zentralisierter Apparat zur Verfügung steht. Deng Xiaoping gelang nach Darstellung Helmut Schmidts nach mehreren Niederlagen doch noch der Durchbruch - Mao mußte dafür bereits tot sein - zu einer wirtschaftlichen Neuorientierung der KP China und stieß damit ein neues Stadium der Globalisierung an.

- Strukturen und Systeme: "Otfried Höffe hat ein ausgeruhtes Buch über die Demokratie geschrieben, das aber zu schnell und beschönigend über die Schwierigkeiten dieser Regierungsform hinweggeht", meint der Rezensent Wolfg. Kersting in der FAZ v. 13.1.10. Er kommt dann aber zu dem Schluß: " Und an ihre Stärken kann der Autokratismus nicht heranreichen: "eine engagierte Bürgerschaft, ein hohes Bildungs- und Ausbildungsniveau, soziale und kulturelle Fundamente und nicht zuletzt eine politische Ordnung, die auf neue Herausforderungen flexibel zu reagieren vermag".
Schaut man genauer hin, dann zeigt sich, dass genau die Elemente, die die legitimationstheoretische Vorzüglichkeit der Demokratie begründen, sich in ihrer empirischen Gestalt auch als Ursachen größerer Problemlösungseffizienz erweisen. " Da kommt man ins Grübeln, wenn man an die Problemlösungseffizienz des Klimawahns mit seinen kapitalen Fehlinvestitionen denkt und an die chinesische Haltung, die IPCC-Politik zu unterstützen, China aber von Maßnahmen auszunehmen, auch, um möglichst viel Produktion ins Land zu locken, die in Europa vertrieben wird. Auf die Führerauswahl in Wohlfahrtsstaaten kommt Höffe gar nicht erst zu sprechen. Zur Demokratie gibt es keine Alternative, und die Legitimation durch Wahl ist unverzichtbar - aber wie wirkt es sich aus, wenn immer mehr Politiker "aus dem Kinderzimmer" kommen, die nie einen Beruf außerhalb der Politik ausgeübt haben? Die mit Nichtregierungsorganisationen Bündnisse eingehen, die durch Massenmedienjournalisten vermittelt und gepflegt werden? Solche Verselbständigungen werden zudem erleichtert in repräsentativen 4-Jahre-Blankoscheck-Demokratien. Diese drittklassige Demokratieform thematisiert der brave Beamte Höffe gar nicht erst. Dafür wird er reichlich belohnt, indem ein Organ der politischen Klasse, die Bundeszentrale für politische Bildung, sein Buch in ihre Schriftenliste aufnimmt.

- Wohlfahrtsstaatdemokratieproblem:
Des Menschen Tätigkeit
kann allzuschnell erschlaffen
er liebt sich bald die unbedingte Ruh.
Goethe, Faust I, Vers 340 ff.

- Wer wird Politiker?
Denn jeder, der sein inn‘res Selbst
Nicht zu regieren weiß, regierte gar zu gern
Des Nachbars Willen.
Goethe, FAUST, 7015ff.

- - Nebenbei: Die Atmosphäre enthielt ursprünglich über 25% CO2 und keinen Sauerstoff - nicht einmal als Spurengas, sonst hätte Leben nicht entstehen können -, dann sind die fossilen Brennstoffe Erdgas, Erdöl und Kohle durch Assimilation entstanden.

Dienstag, 12. Januar 2010

Semmelweis, Wissenschaftswahn und Verschwörungstheorien




Her mit dem Mittelalteroptimum! Heizen wird dieses Jahr teuer. (http://lv-twk.oekosys.tu-berlin.de//project/lv-twk/002-holozaen-2000jahre.htm)

Kreuzungsverkehr Katze - Maus (-5/-2°C)

- heute abend um 17:10 & 23:10 Uhr bei ntv: Winter in Deutschland - vom Klimawandel keine Spur - Bremer diskutiert live mit EIKE Beiratsmitglied Prof. Dr. Malberg ehem. Chef des meteorologischen Instituts der freien Universität Berlin - www.n-tv.de/ntvintern/kontakt/ -

- Klimadiskussion: Prof. Lüdecke beim mdr -
Ich fand Prof. Lüdeckes Auftreten und Wirken sehr gut, im Fachlichen wie in der Art sich zu präsentieren.
Zum wahrscheinlich ersten Mal hat so ein großer Zuschauerkreis unsere Argumente in gut verständlicher Form hören können.
Wenn es ein Schauprozess war, dann eher für die andere Seite der Klimadebatte.
Den Klima-Argumenten von Lüdecke wurde nicht widersprochen. Die beiden anderen Diskutanten zogen sich schnell zurück auf das Argument, dass, auch, wenn das mit dem Klima so sei, die Maßnahmen zur CO2-Verhinderung trotzdem im Wesentlichen richtig wären. Und damit ist die beste Voraussetzung gegeben endlich einmal über eine Bilanz der Klimapolitik zu reden, was längst überfällig ist." Klaus Öllerer, www.KlimaNotizen.de
/// Lüdecke hat das Beste daraus gemacht bei schwieriger Situation: vier, die ihn nicht ausreden ließen, gegen ihn; allerding ist ein Physiker kein Medienkasper wie etwa der Ex-Außenminister F. Besonders perfide war der Moderatorentrick mit dem Anruf bei einem Mitspieler auf KING-GEORGE-ISLAND, einem Inselchen weit im Nordwesten der West-Antarktis nahe zu Südamerika; in der kleinen West-Antarktis gibt es verschiedene Bereiche mit leicht höherer Temperatur, während in der riesigen Ost-Antarktis das Gegenteil gilt. Beide Temperaturschwankungen sind völlig unerheblich und liegen wahrscheinlich ohnehin innerhalb der Fehlertoleranz (vgl. für die kleine Arktis Christian Haas, Meereis oder weniger Eis?, Alfred-Wegener-Institut, Report 2000/01, S. 24 ff.)

- Verschwörungstheorien: Manchmal erfährt man viele Jahre später, wer sie erfunden hat und wie sie weiterverbreitet wurden: "Im Februar 1987 hatte die "taz" ein Interview des Schriftstellers Stefan Heym mit dem Biologen Professor Jakob Segal von der (WD: damaligen SED-) Humboldt-Universität veröffentlicht, in dem das Märchen verbreitet wurde, das Aids-Virus sei ein "künstlich geschaffenes Produkt der US-amerikanischen biologischen Kriegsvorbereitung". Nach Experimenten an Strafgefangenen in Fort Detrick habe sich die Seuche unter Homosexuellen in New York verbreitet und sei von dort auf den afrikanischen Kontinent eingeschleppt worden. In linken westdeutschen Kreisen glaubte man Segals These sofort und gerne. Dagegen kamen die Argumente renommierter Fachwissenschaftler nur schwer an. ..." FAZ 12.1.10
///
Man kann praktisch alles unter die Leute bringen, für alles gibt es jederzeit genug Gläubige, das liegt an der irrationalen Grundausrichtung des Menschen, das gilt auch für Wissenschaftler (Die Wissenschaftsgeschichte ist eine Geschichte der Irrtümer, beispielhaft der Fall Ignaz Semmelweis, 1818-1865).
Gelegentlich bekommt man den Unsinn sogar zugeschickt: "Mich würde interessieren,ob sie noch einer der ganz wenigen sind,die die Mär vom 11.9.abkaufen. In Focus Money ist ein grosser Beitrag über die Lügen des 11.9. zu lesen.400 US-Wisssenschaftler erklären öffentlich,dass alles nur inszeniert,ohne Rücksicht auf Tausende unschuldige Menschen,ist. Haben sie schon einmal ein Flugzeug ohne Tragflächen und Höhenleitwerk gesehen?Das Ding,das ins Pentagon geflogen ist,hatte nachweislich beides nicht,wie sie unschwer an den Trümmern erkennen können.Bei den Türmen,wieso stürzten die Innentürme ein? Wieso war tagelang flüssiges Metall-wie bei einer Termitsprengung-vorhanden?Warum stürzten die unbeschädigten WTC 7+8 plauz-plauz ein?Doch nur,weil beim Bau Asbest verwendet wurde! Warum verschwand das Flugzeug 93 ohne Trümmer im Erdboden? War da Rumpelstilzchen an Bord??? Warum lesen sie nicht die Bücher von Hufsmith und Wischnewski? Haben sie Angst vor der Wahrheit??"

Montag, 11. Januar 2010

Wetter + Klima, Lüdecke im mdr




Eike-Pressesprecher (www.eike-klima-energie.eu/) Horst Lüdecke - offenbar in wärmeren Tagen

- "Winter wie im Bilderbuch – wo bleibt der Klimawandel?" FAKT ist ...! am 11.01.2010 | 22:05 Uhr / www.mdr.de/fakt-ist/6994370.html
mit: Horst-Joachim Lüdecke
"Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Jahrgang 1943, ist Diplomphysiker und war anfänglich in der kernphy¬si¬ka¬lischen Forschung tätig. Nach seiner Tätigkeit in der chemischen Industrie als Entwickler numerischer Computer-Modelle für Chemie-Anlagen und Strömungsvorgänge in Pipelines und Versorgungs-Rohrnetzen folgte er einem Ruf als Professor für Physik und Informatik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Er ist Autor des deutschsprachigen Standardwerks "Strömungsberechnung für Rohrsysteme“ und hat das Buch "CO2 und Klimaschutz – Fakten, Irrtümer, Politik" geschrieben. Nach seiner Pensionierung wurde er Pressesprecher von EIKE und hat zahlreiche EIKE-Veröffentlichungen verfasst. " mdr

- " ' Nordpol weg! ' lautete die Schreckensmeldung in den Medien, die im Sommer 2000 die Öffentlichkeit verunsicherte. Die Meldung wurde durch Beobachtungen von Bord eines Touristen-Eisbrechers veranlaßt, der große Flächen offenen Wassers von einigen Kilometern Durchmesser am Nordpol antraf. Es wurde dabei allerdings ignoriert, daß diese Beobachtung für sommerliche Verhältnisse durchaus typisch ist. ..." Christian Haas, Meereis oder weniger Eis?, Alfred-Wegener-Institut, Report 2000/01, S. 24
/// Wohlstand treibt nicht nur teure Eisblüten, sondern verlangt auch nach immer neuen Katastrophenunterhaltungsspielen .

- Wilhelm Schickard hat übrigens schon vor Pascal 1623 die erste mechanische Rechenmaschine erfunden, meint Thomas de Padova in der Rez. des Buches: Ian Stewart, Meilensteine der Mathematik, 2010 . (FAZ 11.1.10)

Sonntag, 10. Januar 2010

Orientalist Tilman Nagel, Helmut Schmidt im Gespräch



Sieht doch recht nett aus, der verhinderte nigerianische Flugzeugmassenmörder von Detroit

- Scharia-Gericht in Nord-Nigeria in der Provinz Bauchi hat sechs Personen zum Tod durch Steinigung verurteilt und bei 46 weiteren Amputationen angeordnet. Lagos, Reuters/FAZ 15.2.09

- Orientalist Tilman Nagel im Doppelkopf-Gespräch auf hr2 : " Die Mutter Mohammeds kehrte nach der Zeugung zu ihrem Stamm zurück, wie das üblich war. ... Daß sogar Allah und die Engel ihn verehren ... durchdrungen von der Idee, daß die ganze Welt islamisch werden muß ... Fliegen ganz in das Wasser, ein Flügel sei positiv, einer negativ ... Erde um die Sonne, Mufti in Saudi-Arabien ... islamisches Überlegenheitsgefühl ... Frau Schimmel hat immer sehr schwärmerische Vorlesungen gehalten ... sehr gerne in Kairo und Syrien. " hr2 Doppelkopf 8.1.

- Helmut Schmidt im NZZ-Interview auf 3sat: Er ist immer noch ein guter Darsteller seiner selbst, mit 91, inzwischen im Rollstuhl, aber immer noch starker Raucher, der im Gespräch raucht und hustet. Er ist ein lebendes Beispiel dafür, daß auch Intelligenz und Alter gegenüber den Leidenschaften und Süchten das Nachsehen haben können. Er spricht eindringlich und mit wohlgesetzten Pausen, begleitet von strengem Blickkontakt. Konzentriert auf die großen Fragen, die zu bedenken immer lohnt, hört man ihm gern zu. Die deutsche Nation läßt er reichlich früh im Mittelalter beginnen, ohne den Begriff selbst zu befragen. Mitglied im Deutschen Reich waren auch nichtdeutsche Fürsten, und die Konkurrenz zwischen Berlin und Wien machten es zu einem merkwürdigen und ohnmächtigen Gebilde, das Napoleon ohne große Mühe beendete. Auch sehr undifferenziert seine Sicht auf den Islam, ohne dessen zahlreiche Variationen und die traditionelle Feindschaft zwischen Sunniten und Schiiten zu beachten. Sein Freund Sadat hat ihn seinerzeit ein wenig über den Koran aufgeklärt, er selbst scheint seitdem keinen Blick in denselben geworfen zu haben. Sehr wahrscheinlich leitet sich der Monotheismus vom Sonnenkult Echnatons her und war schon damals gegenüber den anderen Gottheiten des Alten Reiches gewaltstiftend. Eine weltweite Gleichberechtigung der Religionen wünscht sich Schmidt; auf die Verfolgung der Bahai in Persien, die Diskriminierung aller nichtmohammedanischen Religionen in der islamischen Welt kam er dabei nicht zu sprechen. Hätte er nicht, alterskühn, den Monotheismus als prinzipiell kriegstreibend überhaupt in Frage stellen können? Das alte Ägypten wurde von den mohammedanischen Eroberern kulturell völlig ausgelöscht, und auch der jüdische und der christliche Monotheismus waren gewaltbereit und intolerant, letztere haben sich allerdings gewandelt, beide haben einen zivilisierenden und wohlstandsfördernden Weg beschritten. Der Polytheismus, etwa in der griechischen Antike, hat die 'natürliche' menschliche Gewaltbereitschaft nicht zusätzlich gestärkt. Zweifellos recht hat er mit dem explosionsartigen Wachstum der Bevölkerung in den Entwicklungsländern als einem der größten Weltprobleme.

Samstag, 9. Januar 2010

Friedrich Ebert, Wilhelm Marx, Gasphantasien, Schneeflöckchen




Scheuen den Schneefall nicht: Ringeltauben in der Esche

Wilhelm Marx, zweimaliger Kanzler der Weimarer Republik


- Schneeflöckchen: " Jedes Jahr dasselbe Theater ...
...ein paar Schneeflocken mehr als im Sommer üblich und schon haben wir eine mittelmäßige Katastrophe. Endlich verstehe ich, wie Polit- und Medienbetrieb funktionieren. Ich verstehe aber nicht, warum zB in Stuttgart der Schnee in den Haupt-Straßen der Innenstadt nicht geräumt wird und wieso trotz eindeutiger Schnee-Wettervorhersage über mehrere Tage jetzt das Streu-Salz knapp wird." Michael Meier, faz.net 8.1.

- Gasphantasien: „Möge das Gas in die Spielstuben eurer Kinder schleichen. Mögen sie langsam umsinken, die Püppchen. Ich wünsche der Frau des Kirchenrats und des Chefredakteurs und der Mutter des Bildhauers und der Schwester des Bankiers, daß sie einen bitteren, qualvollen Tod finden, alle zusammen. Weil sie es so wollen, ohne es zu wollen.“
Kurt Tucholsky, Werke Bd. 5, (Dänische Felder, Weltbühne 1927)

Wen mag der am 9. Januar 1890 geborene Tucho. 1925 gewählt haben? Den zweimaligen Kanzler Wilhelm Marx, den Reichspräsidentenkandidaten des "Volksblocks"? Den 78jährigen Kandidaten des "Reichsblocks" Hindenburg bestimmt nicht. Aber sehr wahrscheinlich den Zählkandidaten Thälmann, den die KPD boshaft gegen die Republik aufstellte. Hätten die Kommunisten darauf verzichtet, hätte der Zentrumspolitiker Marx eine Stimmenmehrheit erreichen können. Er war ein Republikaner, Hindenburg ein Monarchist, der das Amt gar nicht anstrebte und mehrmals die Kandidatur abgelehnt hatte. Er ließ sich umstimmen, um die Zerrissenheit der politischen Verhältnisse zu überbrücken, und er hat als Reichspräsident loyal zur Weimarer Verfassung gestanden. Marx war aber ein Politiker, der vielleicht die immer schlimmer werdende Endphase der Republik besser gemeistert hätte. Niemand weiß das, aber er hätte sicher die besseren Berater zur Seite gehabt als der alte Militär, der u.a. seinem Sohn zuviel Vertrauen schenkte.- Zurück zu Tucho. . Golo Mann charakterisiert ihn so: " Die hellsichtige Bosheit, mit der Kurt Tucholsky die Republik verspottete, alle ihre Lahmheiten und Falschheiten, erinnerte von ferne an Heinrich Heine. Von Witz und Haß des großen Dichters war ein Stück in ihm, nur leider wenig von seiner Liebe. Die radikale Literatur konnte kritisieren, verhöhnen, demaskieren, und erwarb sich eine leichte, für die Gediegenheit des eigenen Charakters noch nichts beweisende Überlegenheit damit. Sie war ihr Handwerk gewöhnt von Kaisers Zeiten her und setzte es fort unter der Republik, die es an Zielscheiben für ihren Hohn auch nicht fehlen ließ. Was half es?" (Golo Mann, Dt. Geschichte, S. 727) Es half leider nichts, es war destruktive Selbstbefriedigung, die die Zerrissenheit der politischen Landschaft beförderte - und die Dynamik solcher vorbürgerkriegsähnlichen Zustände kann niemand kalkulieren. Die Größe des stets bis zur Selbstverleugnung um Konstruktivität bemühten Friedrich Ebert, dessen viel zu früher Tod die Neuwahl des Reichspräsidenten erst nötig gemacht hatte, erscheint neben solchen "ungebundenen Linksliteraten" (G. Mann) umso imposanter.