Donnerstag, 7. April 2016

Profile der Biochemie






Wer mit 20 kein Sozialist ist, hat kein Herz, wer mit 40 immer noch Sozialist ist, hat keinen Verstand. Ja, wenn es so einfach wäre! Der Biochemiker Lothar Jaenicke, Jahrgang 1923, war früh Sozialist und er blieb es sein ganzes, erfolgreiches Biochemikerleben lang. Der schnellsprechende und schnelldenkende Berliner starb Ende 2015. 
Seine letzte Veröffentlichung sind seine „Profile der Biochemie“, die 44 Biochemiker von Moritz Traube (1826-94) bis Max Ferdinand Perutz (1914-2002) eng am Fach porträtiert, weswegen das Buch auch die Entwicklungsgeschichte der Biochemie vorführt und für Interessenten der Lebenswissenschaften eine lohnende Lektüre darstellt. 


Jaenickes Ehefrau Erna Buttermilch war jüdischer Herkunft, sicher ein Grund, weswegen ihm die braune Brut früh verhaßt war. Dieser Haß begleitete Jaenicke lebenslang und das Vorwort und die Ausführungen im Buch verraten es. Der Verkauf lief schleppend, und Jaenicke mutmaßte, daß der Hirzel-Verlag nicht genug für die Werbung tue. Daher hier der Hinweis auf dieses großartige Werk zu etwa 150 Jahren Biochemiegeschichte, eingebettet in die Zeit der vorgestellten Protagonisten. 
Den linken basso continuo kann man am Baßregler justieren.




























Die Porno-Schlange ist fünfhundert Meter länger als die Essensschlange.





Die Größe der "relativen Armut" bleibt gleich bei steigendem Gesamteinkommen - Darstellung aus: WARUM DICK NICHT DOOF MACHT UND GENMAIS NICHT TÖTET, von Bauer, Gigerenzer, Krämer, S. 125






„Armut“ ein ein Wort, das manchem in die Knochen fährt. Das soll es auch. Manche erinnern sich sofort an die Nachkriegszeit, an den Hungerwinter 1946/47. Viele verhungerten in den zerbombten Städten. Ich habe es nicht erlebt, aber mußte noch die Schuhe meines Vaters auftragen und als Schüler arbeiten. Damals gab es noch keine Armutsstatistik. Die gibt es erst heute, im allgemeinen Wohlstand. Sie ist ein Produkt des Wohlstands. Und der Organisationen, die von dem  Statistikmißbrauch leben, der Paritätische Wohlfahrtsverband, beispielsweise. Da es in den Industrieländern keine klassische Armut mehr gibt, sind die Wohlfahrtsabzockerverbände in ihrer Existenz bedroht. Die Lösung haben sie wie eine gezinkte Karte aus dem Ärmel gezogen: die „relative Armut“. Wer unter einen bestimmten - ständig steigenden - Mittelwert fällt, wird zum Armutsfall erklärt. Damit ist die Zukunft der Oxfam, Caritas & Co. gesichert. In ihren Werbeabteilungen haben sie sich werbewirksam die „Tafeln“ ausgedacht. Dort wird kostenlos Essen ausgegeben, und da überall, wo es etwas umsonst gibt, eine Schlange entsteht, läßt sich das gut abfilmen. Das ist aber nur ein Gag. Ich werde demnächst demonstrativ Porno-CDs gratis an einer Porno-Tafel neben der Essens-Tafel verteilen und so demonstrieren, daß die Porno-Schlange fünfhundert Meter länger ist als die Essensschlange.