Hagedorn - Serienmörder im Arbeiter- und Bauernparadies
(Bild: www.serien-killer.com)
Earnest Albert Hooton, ein amerikanischer Anthropologe, machte 1944 den Vorschlag, Deutschland mit neuer Bevölkerung zu durchmischen, da die Deutschen 'genetisch bedingt bösartig' seien. So ähnlich sehen das ja die Grünen auch. Hooton hatte sich mit Rasseneinteilungen beschäftigt, das war damals wissenschaftliche Mode. Diese Rassenbeschreibungen führten zu nichts oder zu Schlimmem. Nur medizinisch hat man da oder dort etwas Sinnvolles gefunden. Der Schluß Hootons ging vom Phänotyp auf Persönlichkeitsmerkmale, die er kollektivistisch verallgemeinern zu können glaubte.
Da er ein heller Kopf war, hätte er eigentlich aus Lebenserfahrung und aus der psychologischen Literatur wissen können, daß sich die Persönlichkeiten der Kinder innerhalb einer Familie stark unterscheiden können, obwohl sie von den gleichen Eltern abstammen.
Die Falldarstellungen des Münchner Psychiaters Johannes Lange in seinem Zwillingsstudienbuch mit dem reißerischen, aber verzerrenden Titel "Verbrechen als Schicksal" führen das eindringlich vor Augen. Die kriminellen Zwillinge Adolf und August etwa kamen aus einer geordneten Familie und weder die Eltern noch die fünf Brüder und Schwestern der beiden waren je kriminell auffällig geworden.
Jedes Genom ist ein individueller Fall, und die Verhaltensbeeinflussung durch genetisch prädisponierende Vorgaben ist weitgehend unverstanden. Persönlichkeitseigenschaften wie Intelligenz oder Neurotizismus sind kontinuierliche Merkmale, die durch viele Gene und viele, unüberschaubare Zusammenschaltungen gesteuert werden.
Es sind keine primitiven Einzelmerkmale wie die, die Mendel untersucht hat. Bei der menschlichen Vererbung läßt sich nur in seltenen Ausnahmen, zum Beispiel bei der Bluterkrankheit, ein einzelnes Gen ausfindig machen. Daher sind alle Verallgemeinerungen schon bei einer einzelnen Familie völlig unzulässig. Das bekannte "schwarze Schaf" der Familie ist ein individueller genetischer Fall, der nichts über die anderen Familienmitglieder aussagen muß, wie dies auch bei der Intelligenz zutrifft. Und statistische Aussagen über Gruppen sind qualitativ von Individualangaben scharf zu unterscheiden.
Hooton und die anderen Rassentheoretiker haben ihre eigene Lebenserfahrung nicht ernstgenommen zugunsten eines wissenschaftlichen Herdentriebs.
Oft sind eben hochintelligente Wissenschaftler nur blöde Zeitgenossen.