Sonntag, 12. Oktober 2008

„Wir sollten uns nicht verrückt machen lassen“

Die Eschen sind noch weitgehend grün.

8-15° sonnig 4544 (-7%)(-43% p.a)(-23% Woche) 8451 (-1,5%) 1,3403

- ' „Wir sollten uns nicht verrückt machen lassen“ . Im Gespräch: Hans-Werner Sinn.
Die Finanzkrise basiert nicht auf einem grundsätzlichen Fehler des Kapitalismus, sagt Hans-Werner Sinn, sondern auf einer falschen Regulierung des amerikanischen Finanzsystems. Im Interview spricht er über die übertriebene Angst deutscher Sparer, die Schuld der Amerikaner und die Fehler seiner Zunft.

Herr Sinn, trauen Sie sich als Wirtschaftsforscher noch Prognosen zu?
Ja, natürlich. Kommenden Dienstag veröffentlichen die Wirtschaftsforschungsinstitute wieder ihre Konjunkturprognose.

Diese Krise hat Ihre Zunft nicht vorausgesehen.
Die Finanzkrise ist seit mehr als einem Jahr im Gange. Darüber haben viele bereits geschrieben, ich übrigens auch. Das Ende des Konjunkturaufschwungs haben wir schon im vergangenen Winter prognostiziert. Der Abstieg des Ifo-Indexes war in den letzten Monaten atemberaubend.

Aber vor derartigen Turbulenzen hat uns niemand gewarnt.
Wir waren im Frühjahr davon überzeugt, dass die Krise wieder an Heftigkeit zunehmen würde. Das Ausmaß, das sich heute zeigt, ist allerdings beachtlich. Das Hauptproblem ist die Massenhysterie, an der die Medien nicht unschuldig sind. ...' FAZ 12.10.