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- Endlich Halt in der Kontingenz des Lebens: Die neue Steuernummer begleitet jeden Bürger von der Wiege bis zur Bahre. Vielleicht sollte man sie ihm gleich eintätowieren?
- Leserbrief zum Artikel Tönnies, Angst ohne Furcht, FAZ 22.8.07
Eine Erwärmung ist eine Erwärmung ist eine Erwärmung ... oder: Logik der Forschung
Ein Gespenst geht um, heißt es eingangs des Artikels Tönnies, Angst ohne Furcht, FAZ 22.8.07, und liefert so ein gutes Beispiel für die Endlosspirale sich selbst verstärkenden Denkens, das die Ausgangspunkte aus dem Blick verliert und überall ein Gespenst sieht, wo doch nur im Schlaf kritischen Denkens Gespenster an die Wand geträumt werden.
Triebkraft solcher Gaukeleien dürfte das Geltungsbedürfnis von Berufsmenschen sein, denen das Bohren dicker Bretter in der Wissenschaft und anderswo zu langweilig geworden ist und die sich gern einmal in der Propheten- und Weltretterpose probieren wollen, bei Tönnies fällt der Name Al Gore. Nicht zu unrecht. Dieser Kampagnenapostel mit seiner 30.000 $-Stromrechnung strebt mit seinem Panik-Film weltweite Wirkung an. Tönnies empfiehlt in diesem Kontext das Wiederlesen des „Prinzip(s) Verantwortung“ von Hans Jonas. Das hat seine Logik. Unter wohlklingenden Großetiketten lassen sich sekundäre Motive gut verstecken und Alarmismus gut verkaufen. Und in der Tat ähnelt sich die Umgangsweise mit den abstrakten Begriffen bei den Katastrophenaposteln und bei Jonas. Im Mittelpunkt steht ein holistischer Begriff NATUR, in dem die Obertöne des Garten Edens mitschwingen. Der Begriff NATUR ist aber weitgehend inhaltslos, weil er nur eine Differenz zur KULTUR ausdrückt, aber nicht erkennen läßt, daß es Myriaden von natürlichen Phänomenen gibt, die sich nicht sehr sinnvoll unter einem Begriff NATUR einordnen lassen, wenn es nicht um die Differenz zur Kultur geht. Diese Myriaden von natürlichen Phänomenen in ihrer unerschöpflichen Vielfalt und in ihrer Geschichte zu studieren und sich kurzschlüssiger Verallgemeinerungen in sokratischer und cusanischer Demut zu enthalten, dieser Aufgabe stellen sich viele Klimaforscher, stellt sich die Philosophie des Hans Jonas leider nicht. Ähnliches gilt für die Verwendung von hochaggregierten Begriffen wie LEBEN etc. Recht entlarvend schreibt Tönnies: “Die Philosophie der Gegenwart ist daran gehindert, die nötige Weltverbesserungsmentalität zu erzeugen ...“; dem will sie mit Jonas auf die Beine helfen. Mir scheint, seit Platons „Politeia“ mit seinem Menschenzüchtungsprogramm haben die Philosophen zuviel „Weltverbesserungsmentalität“ erzeugt; sie sollten vielleicht zur Abwechslung einmal ihre geologischen und biologischen Wissenslücken schließen, damit konkret, nüchtern und ohne Wissensanmaßung über die Vielzahl natürlicher Phänomenen und mögliche Handlungsimplikationen gesprochen werden kann. Das wird zum Beispiel in dem Film Al Gores nicht getan, der mit Bildern des verschneiten und schneelosen Kilimandscharos jongliert. Am 23.4.07 erfuhren wir in der FAZ, „ dass der Gletscherschwund des Kilimandscharo wenig mit der Temperatur, viel hingegen mit dem Niederschlag zu tun hat.“.
Aus Hypothesen dürfen nicht vorschnell Verantwortungsimperative geschmiedet werden.
Allen Beteiligten kann man die Lektüre von Poppers „Logik der Forschung“ wärmstens anempfehlen, um den Rahmen der Wissenschaft nicht zu überdehnen und Wissenschaft nicht für politische Missionen zu mißbrauchen.
- - "Verdrängt ... Dt. Die Studien, in denen die Symptome jugendlicher Gewaltbereitschaft beschrieben und Motive für ausländerfeindliche Exzesse analysiert werden, sind kaum noch zu überschauen. Doch lange suchen muss man nach fundierten Erklärungen dafür, wie es überhaupt dazu kommt, dass Jugendliche massenhaft der Trunk- oder Rauschgiftsucht verfallen und sich in autoritären Jugendbanden besser aufgehoben fühlen als in ihren Familien. Wie werden aus Kindern ich-schwache, manipulierbare, aggressive Jugendliche?
Der Kriminologe Pfeiffer, der es vor Jahren einmal wagte, eine Erklärung in der Krippenerziehung der DDR zu suchen, wurde niedergemacht. Wissenschaftlich widerlegt wurde er nie. Doch Unterstützer seiner These hat er auch nicht (mehr) gefunden. Dieses Eisen ist zu heiß, als dass jemand seine akademische Karriere dafür riskieren würde. Nur zu leicht gerät man dabei in Konflikt mit dem All-Parteien-Konsens in der Familienpolitik: der Anpassung der Familie an die Erfordernisse der Wirtschaft. Die hochgelobte staatliche Obhut für Kleinkinder jedoch wird ganz bestimmt keine selbstbewussten, emotional gefestigten Menschen hervorbringen. Sie züchtet, was man zu bekämpfen vorgibt. Auch da wird weggesehen."
Text: F.A.Z., 23.08.2007, Nr. 195 / Seite 1 Pfeiffer ist übrigens ein SPD-Mann und war bei Schröder Justizminister in Hannover.
- Geht doch, allerdings nicht dort, wo drittklassige Personnage regiert: "Tschechien führt einheitlichen Steuersatz ein
Einkommensteuersatz sinkt auf 15 Prozent / 19 Prozent Körperschaftsteuer
kps. RIJEKA, 22. August. Am 1. Januar 2008 tritt in einem weiteren EU-Land der einheitliche Steuersatz, Flat Tax genannt, für die persönliche Einkommenssteuer in Kraft." FAZ 23.8.