Donnerstag, 15. Oktober 2009

Einwanderung und Einwandererfamilie Sarrazin



Kommt ein Vöglein geflogen,
Setzt sich nieder auf mein' Stuhl
Ist dort wärmer
Als da draußen
Wenn auch nicht ein warmer Pfuhl

-2 bis 6°C, vier Frosttote in Polen

- Einwanderung und Einwandererfamilie Sarrazin: Es wäre ja so einfach: Ein Einwanderungsland wie Kanada (USA, Australien) sucht sich aus, wen es brauchen kann. Wen es nicht brauchen kann, der bleibt draußen. Das gilt es ganz einfach nachzumachen. Man braucht nur die Einwanderungsgesetze der klassischen Einwanderungsländer zu übernehmen. Es wäre wirklich ganz einfach. So verstehe ich den Ex-Sarazenen (Ex-Sabäer? Jedenfalls schon länger her.) Sarrazin, der als SPD-Finanzsenator Unglaubliches geleistet hat.- In der Regel macht man ja Karriere auf dem Bauch kriechend, als Opportunist, der den nassen Finger in den Wind hält - das kann man sicher Sarrazin nicht vorwerfen. Den Bereich 'Bargeldumlauf' kann man jedem Bankvorstand übertragen, aber der Blick über den Berufshorizont hinaus erfordert etwas mehr als Karrierebewußtsein.

- Das Ende der ersten Belagerung Wiens durch die Türken:
15. Oktober 1529

Vom Mittelalter an dehnte sich das osmanische Reich von seinem Zentrum in Nordwestanatolien nach allen Seiten hin aus. Nachdem die Türken die Balkanvölker unterworfen hatten, versuchten sie 1529 unter Sultan Süleyman mit der Eroberung Wiens endgültig das Tor ins Herz des Abendlandes aufzustoßen." (Zz)
Wien gab nicht auf, aber Budapest und Belgrad blieben erobert.
"Die Zweite Wiener Türkenbelagerung fand vom 15. Juli bis 12. September 1683 statt, wobei sich die Truppen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und seiner Verbündeten abermals behaupten konnten. Österreich, der Staat der Habsburger, stieg zur europäischen Großmacht auf. Die sogenannte Türkengefahr, die seit der Niederlage von Nikopolis 1396 und dem Fall Konstantinopels 1453 Europa in Bann hielt, war endgültig vorbei.
Bereits 1529 war es im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung zu einer ähnlichen Situation gekommen. Damals konnte das knapp 100.000, nach manchen Quellen 150.000 Mann starke osmanische Heer, das vom Wintereinbruch überrascht wurde, abgewehrt werden. Diesmal bestand die Streitkraft des Osmanischen Reichs aus rund 120.000[1] Soldaten. Nach anderen Angaben sollen es rund 150.000[3] oder 350.000[2] Soldaten gewesen sein." (Wiki.) Der polnische König Jan III. Sobieski spielte mit seinem Heer in der Schlacht am Kahlenberge eine entscheidende Rolle.

/// Die heutigen Probleme des Balkans einschließlich Griechenlands und Süditaliens haben in direkter Weise etwas zu tun mit der jahrhundertelangen islamischen Besatzung durch die Türken; im Machtbereich des Islams wurde jeder Ansatz von rationaler Aufklärung mit Verfolgung und Tod geahndet. Der geistigen Sklerose, die dem Islam inhärent ist, fiel schließlich auch die kalifatische Türkei zum Opfer. Mustafa Kemal ("Atatürk") verjagte mit der Maschinenpistole die Imame. Seit den neunziger Jahren schleichen sich diese zurück zur Macht.

- " Vural Öger musste nicht gehen.
Zu "Rücktrittsforderungen an Sarrazin" (F.A.Z. vom 5. Oktober): Muss Sarrazin wirklich gehen? Zunächst ist festzustellen, dass keiner der Kritiker Sarrazins bestritten hat, dass seine Darstellung und die Analyse der Berliner Lage richtig ist. Da diese leider nicht nur auf Berlin, sondern auf alle Ballungsgebiete der Bundesrepublik zutreffen, handelt es sich um ein wirtschaftlich und finanzpolitisch bedeutsames und ständig wachsendes Problem, das nicht so schnell zu beheben ist wie der Reputationsschaden für die Bundesbank, den ihr Präsident Weber sehen will. Für Risiko-Controlling ist Sarrazin in seinem Amt zuständig. Genau darum geht es, wenn diese Aufgabe nicht zu eng definiert wird. Schon lange warten viele Menschen in unserem Land darauf, dass die Eliten in Politik und Wirtschaft ehrlich mit ihnen umgehen, ohne Rücksicht auf die "political correctness".

Man muss feststellen, dass sich die Einwanderung in der jetzigen Form in allen Schulen und Erziehungseinrichtungen als ein Programm zur Senkung des Bildungsniveaus auswirkt. Diese Misere ist ein Fass ohne Boden, und sie birgt für die Entwicklung unseres Landes erhebliche wirtschaftliche und finanzielle Risiken. Auch andere Lösungsvorschläge, die Sarrazin in dem Interview nur andeutet, sind richtig, zumindest aber bedenkenswert: Familienzusammenführung dort, wo der kulturelle Mittelpunkt beider Ehepartner liegt. Die Entwicklung der Parallelgesellschaft in Deutschland zeigt, dass der kulturelle Mittelpunkt für viele Familien nicht in Deutschland, nicht einmal in Europa liegt.
Längst ist in den Köpfen vieler arabischer und türkischer Einwanderer Zielvorstellung geworden, was Vural Öger 2004 ironisch gemeint haben will: Was der Sultankalif Süleyman 1683 vor Wien nicht geschafft habe, schafften heute die geburtenfreudigen Türkinnen in der Bundesrepublik. Neue Mehrheiten werden in jedem Fall neue Realitäten schaffen, spätestens wenn alle in Deutschland Geborenen wahlberechtigt sind.
Übrigens: Der damalige Spitzenkandidat der SPD für die Europawahl in Hamburgs, Vural Öger, musste nicht gehen, nachdem er gesagt hat, was Sarrazin jetzt nur mit anderen Worten wiederholte."
Josef Heinz, Rüsselsheim, LB, Text: F.A.Z., 10.10.2009

- Integration und Migration im Spiegel harter Daten: " So beträgt beispielsweise der Anteil von Personen ohne Schulabschluss bei der männlichen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 1,4 Prozent und 1,3 Prozent bei der weiblichen. Für die Bevölkerung mit Migrationshintergrund als Ganzes ist das Niveau mehr als fünf- beziehungsweise siebenmal so hoch: 8 Prozent Männer und 10,3 Prozent der Frauen haben keinen Abschluss.

Die besten Werte nach den Deutschen haben Zugewanderte aus Polen (Männer und Frauen je 3,3 Prozent). Für die aus Herkunftsländern der EU-27 Zugewanderten sind es 6,5 beziehungsweise 6,8 Prozent, für Europa als Ganzes 9,9 beziehungsweise 13 Prozent bei den Frauen. Überraschend schlecht schneiden Zuwanderer aus Griechenland (12,3 beziehungsweise 16,2 Prozent) und Italien (11,2 beziehungsweise 13,1 Prozent) ab, ihre Zahlen liegen viel näher bei denen afrikanischer Migranten (16,5 für Männer und 19,1 Prozent für Frauen) als bei denen für die Deutschen.

Bei diesem und bei allen folgenden Vergleichen fallen türkische Migranten durch extrem ungünstige Werte auf, sie übertreffen sogar die ohnehin hohen Zahlen afrikanischer Migranten: Von den Männern haben 17,4 Prozent und von den Frauen 25,9 Prozent keinen Schulabschluss. Für eine kleine Teilgruppe türkischer Migranten (Eingebürgerte und hier Geborene ohne eigene Migrationserfahrung) sind die Werte zwar "nur" doppelt bis dreimal so hoch wie bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Aber für die wesentlich größere Hauptgruppe mit eigener Migrationserfahrung, darunter viele mit türkischer Staatsangehörigkeit, übertreffen die Zahlen die der Deutschen um das Zwanzigfache bei den türkischen Männern und sogar das Fünfunddreißigfache bei den Frauen. ..." Integration und Migration im Spiegel harter Daten.
Zuerst leugnete die Politik die Existenz demographischer Probleme. Dann wollte man sie durch Zuwanderungen aus dem Ausland lösen. Inzwischen wird behauptet: Zuwanderung, Alterung, Schrumpfung sind große Chancen. Aber man entgeht der demographischen Zukunft nicht, indem man sie überholt. Von Herwig Birg; Birg ist Volkswirt und Professor emeritus für Bevölkerungswissenschaft der Universität Bielefeld. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Text: F.A.Z., 09.04.2009 (s. http://docs.google.com/Doc?docid=0Af1zNho8N6c8ZGZ4YnByaHBfNzY4ZGY3Y25xZms&hl=de )