Montag, 30. August 2010

Mutig: Necla Kelek stellt gemeinsam mit Sarrazin dessen neues Buch vor




Quadratisch, schmucklos, praktisch: das Meisennest (rechts) aus dem Nistkasten (links). Im Winter dient der Nistkasten oft als Schlafplatz.





- In diesem Land gibt es entweder linke oder rechte Denkverbote - dieses Land ist nicht so ganz gesund.

- Was meint denn die Deutschtürkin Necla Kelek, ausgewiesen durch einschlägige Milieustudien?
"Ein Befreiungsschlag. Die Thesen von Thilo Sarrazin zu Bildung und Zuwanderung sollte man diskutieren, nicht den Autor verteufeln. Aber die politische Klasse, der seine Kritik gilt, verweigert sich der Debatte, argumentiert die Soziologin Necla Kelek." FAZ 30.8.10

- "Weil immer pauschalierend und irreführend von „den“ Migranten die Rede ist, habe ich die Migranten nach Gruppen aufgeteilt und das verfügbare statistische Material aufbereitet. Bei fast allen zeigte sich, dass Integrationsprobleme auf dem Arbeitsmarkt oder hinsichtlich der Bildungsbeteiligung in der zweiten Generation statistisch kaum noch messbar sind. Das gilt für die Osteuropäer, für Russlanddeutsche, EU-Ausländer, Einwanderer aus Fernost. Nur bei den Migranten aus muslimischen Ländern – und das reicht von Marokko bis Pakistan – ist der Befund ein anderer." Sarrazin im Gespräch, FAZ 30.8.10
Die Einleitung beginnt Sarrazin mit einem Zitat eines Gründervaters der SPD, Ferdinand Lassalle: " Alle politische Kleingeisterei besteht in dem Verschweigen und Bemänteln dessen, was ist". Sarrazin im FAZ-Gespräch, FAZ 30.8.10

- "Deutsch" als Adjektiv meint ursprünglich keine bestimmte Gruppe, keinen Stamm o.ä., sondern bezieht sich auf "Volk" allgemein (germ. "thioda"); "theodisca lingua" wird im Reich Karls die altfränkische/altsächsische Volkssprache genannt im Unterschied zum Mittellatein und Romanischen. Ein Sozialwissenschaftler brachte es fertig, das althochdeutsche "diot(a)" mit dem griechischstämmigen "Idiot" in Verbindung zu bringen und für bedeutungsrelevant zu erklären. Ja, die Sozialwissenschaftler. (Vgl. Wiki., GRIMM u. DUDENS Herkunftswörterbuch)

- Bedauerlich, wieviel Landschaft in Schleswig-Holstein durch Windräder verschandelt ist.

- 230tausend Meerestierarten haben Zoologen in einem Projekt gezählt - was soll das? Das können sie ja gern als Hobby betreiben, wenn sie dafür keine Steuergelder verschwenden.

- Tschaikowsky, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 B-Moll op. 23 mit Horowitz und Toscanini: wirklich witzig, wie Horowitz hier gegen Toscanini spielt (Michael Madeja machte darauf aufmerksam)
- Bach, Goldberg-Variationen: Da zieht Madeja Kempf dem Gould vor, der spiele die Variationen, daß sie wie eine "stark geschminkte Frau" daherkämen; kann man so hören.