Dienstag, 22. Juli 2008

Energiepreis, Unternehmer, BSE, Optimismus



Wenn zwei sich nicht mögen, dann lächeln sie sich auf diese Weise an. Titelbild FAZ 22.7.

9-16° R 6443 11603 128,48 WTI 1,5785 Caterpillar: gute Zahlen

- BSE : "Was der BSE-Großversuch im Friedrich-Loeffler-Institut bisher an Erkenntnissen gebracht hat ... Groschup: "Unsere Arbeit dient nicht zuletzt dazu, die Maßnahmen gegen BSE womöglich wieder einzuschränken, wenn die Gefahr nicht mehr da ist. Wir wissen, dass BSE nicht so hochinfektiös ist wie ursprünglich angenommen und auch die Übertragung auf den Menschen wesentlich seltener als befürchtet eintrat. ..." Text: F.A.Z., 10.07.2008, Nr. 159 / Seite 35

- " ... FOCUS-CAMPUS: Der Weltklimawandel soll angeblich mittelfristig die Menschheit ausradieren. Warum blei­ben Sie trotzdem Optimist?
Matthias Horx: Weil in der Flapsigkeit Ihrer Frage schon die Antwort liegt: Wir sind hier Zeuge einer großen Übertrei­bung, eines alarmistischen Medienspiels, das wissenschaftliche Er­kennt­­­nisse teilweise unverantwort­lich radikalisiert und extremisiert. Erstens erkennt man darin die Handschrift großer Medienhypes, in denen hemmungslos übertrieben wird. Der Einfluss des Menschen auf das Klima wird meiner Meinung nach überschätzt, und einen Klimawandel gab es auch schon vor der technischen Zivilisation. Zweitens werden wir neue Techno­logien entwickeln, die Antworten auf die Energiefragen von heute bieten. Das zeichnet sich schon ab. Meiner Meinung nach wird die Menschheit diese Entwicklung schneller voranbringen, als viele denken.

FOCUS-CAMPUS: Worum geht es in Ihrem „Erfolgsmacher“-Vortrag, den Sie im Rahmen der FOCUS-Reihe halten?

Matthias Horx: Der Vortrag heißt ja „Anleitung zum Zukunfts-Optimismus“, wobei ich einen skeptischen, kritischen Optimismus mei­­ne. Ich möchte drei Dinge versuchen: Erstens in 15 Minuten die Grund­lagen und Philo­sophien der Zu­kunftswissen­schaf­ten darstel­len. Zweitens aufzeigen, wie und wa­rum unsere negativen Wahr­neh­mungen der Trends in der Welt oft falsch sind – ich will die Zuhörer gegen den typisch deutschen Jam­mer-Pessi­mismus impfen. Drit­tens mö­ch­te ich am Beispiel des so­ziogra­fischen Wandels zeigen, wie die Zukunft uns viele neue Lebens- und Verwirklich­ungs­chancen bietet. Und es gibt noch ein paar unterhaltsame Teile, wie eine Anlei­tung zur erfolgreichen Partnersuche. Aber darüber verrate ich hier nicht mehr …" 2.4.08

- Kein Wohlstand ohne Unternehmer : "So geht es Unternehmern in Deutschland. Zu "60 Jahre Soziale Marktwirtschaft" (F.A.Z. vom 20. Juni): eine Erfolgsgeschichte der Wirtschaft und aller in der Wirtschaft tätigen Personen und Unternehmen. Was ist heute daraus geworden? Die Unternehmer werden als Abzocker beschimpft, die Firmen und deren Produkte, die Weltgeltung haben, werden als Dreckschleudern beschimpft (Automobilindustrie) ... Es gibt auf der ganzen Welt kein ähnliches Beispiel, in dem im eigenen Land die eigenen Unternehmer und diejenigen, die auch die Arbeitsplätze schaffen, so wenig Unterstützung von der Politik erhalten, wie dies im Moment bei unserer Regierung der Fall ist. Bürokraten bestimmen die Entwicklung, ohne jemals selbst in der Industrie gearbeitet zu haben, um die Dinge beurteilen zu können. Kleinliche Steuergesetzgebungen bis auf den hundertsten Paragraphen hinter irgendwelchen lächerlichen Erhebungen sind gang und gäbe. ... Der Blick für das Unwesentliche ist offensichtlich bei unseren Politikern in den Fokus der Handlungen gerückt. Wir zahlen schon mehr als die Hälfte unserer Einkünfte an Steuern, und die Politiker tun so, als sei das völlig normal. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, und die Politiker sind nicht zur Selbstdarstellung gewählt worden. Nach sechzig Jahren nichts gelernt?
WILFRIED NOVEN, MÜHLHEIM Text: F.A.Z., 10.07.2008, Nr. 159 / Seite 36

- Politbürokraten mindern Wohlstand: "Das Geld der anderen. Die Europäische Kommission will eine Milliarde Euro aus dem Budget nehmen, um den unter den hohen Nahrungsmittelpreisen leidenden Menschen zu ..." 19.7. FAZ Kafsack

- Politbürokraten mindern Wohlstand: "Für Biosprit-Plantagen muss häufig Regenwald weichen. Das ruiniert die CO2-Bilanz bis zu 1500 Jahre. ..." FOCUS 13.7.08 // Das ruiniert vor allem den Regenwald. Anderswo treibt es die Agrarpreise.

- Politbürokraten mindern Wohlstand: "Kein korrekter Energiepreis - außer für Scheitholz
Zum Beitrag "Panik im Hühnerstall" von Andreas Mihm (F.A.Z.-Wirtschaftsteil vom 19. Juni): Ihr Beitrag betont, dass man den Marktpreis für Energie angesichts der steigenden Preise nicht durch direkte Maßnahmen wie eine Mehrwertsteuersenkung (FDP) oder indirekt wirkende Instrumente wie das Wiedereinführen der Pendlerpauschale "manipulieren" sollte. Dies ist bei Wettbewerbspreisen, die Knappheiten ausdrücken, durchaus richtig - aber tun dies die Energiepreise denn? Tatsächlich gibt es doch keinen einzigen Energiepreis in Deutschland, vielleicht mit Ausnahme von dem für Scheitholz, Hackschnitzel und Pellets, der nicht politisch bereits manipuliert ist - entweder drastisch verteuert, wie bei Erdöl und damit verbunden Erdgas, oder verbilligt, wie bei den sogenannten Ökoenergien.
Ganz deutlich wird dies bei Strom: Derzeit belasten alle derartigen Maßnahmen, die Zielen dienen, die aus liberaler Sicht grundsätzlich unter dem Vorbehalt unvollkommener Erkenntnis stehen, die Haushalte mit rund fünf Cent pro Kilowattstunde - also etwa 20 Prozent bis 25 Prozent des Endpreises. Das sind bis zu drei Prozent des Haushaltseinkommens bei Geringverdienern - eine erhebliche soziale Schieflage. Damit werden meist Hochtechnologiearbeitsplätze, stolze Unternehmenswerte und schließlich auch Dividenden subventioniert, und zwar auch im Ausland, was dem deutschen (Steuer-)Bürger überhaupt nicht deutlich ist. Jeder Betuchte kann durch Kauf der entsprechenden Aktien die Kosten der Belastung wieder "hereinholen". Das System ist völlig inkonsistent. Man ergänzt eine Stromsteuer durch ein Lizenzsystem - warum nutzt man nicht nur Letzteres, das ökonomisch die korrekte Maßnahme darstellt, wenn man an das Kohlendioxid-Problem glaubt, und schafft die Stromsteuer ersatzlos ab?
Tatsächlich sollte man, statt Strompreise künstlich aufzublähen und dann über Sozialtarife nachdenken zu müssen, die neuen Energietechnologien direkt über das Steuersystem finanzieren. Ein Ökosoli von etwa zwei Prozent statt Erneuerbares Energien Gesetz und Stromsteuer würde bei den Haushalten reichen, einer Erhebung nach der Leistungsfähigkeit entsprechen und dem Bürger die echten Kosten unserer ökologischen Politik verdeutlichen. Man könnte damit vor allem den Standort stärken, weniger über direkte Unternehmenshilfen, verstärkt durch den Ausbau der Forschungsentwicklungsinfrastrukturen und des zugehörigen Bildungs- und Ausbildungssystems, damit die Unternehmen der Branche gar keine andere Wahl haben, als in Deutschland zu produzieren. Liberalismus und erst recht ökonomischer Liberalismus kennen einige Regeln, zu denen an vorderster Front auch die Transparenz des Systems zählt, damit Märkte funktionieren können. Das wird seit Jahren missachtet, das muss angeprangert werden, das gilt es zu korrigieren. Dann muss man über "Panik im Hühnerstall" weniger nachdenken - möglicherweise tritt diese dann gar nicht auf.
PROFESSOR DR. ULRICH BLUM, PRÄSIDENT DES INSTITUTS FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG, HALLE
Text: F.A.Z., 10.07.2008, Nr. 159 / Seite 36

- - Interessant : "Standpunkt: Stephan Paul (lehrt Finanzierung und Kreditwirtschaft an der RUB) Die Banken brauchen weniger Regulierung. In Deutschland gilt der Fastzusammenbruch der IKB am 30. Juli 2007 als Startpunkt der Subprime-Krise, die seither die Finanzwelt in mehreren Wellen erschüttert hat. Zum Geburtstag kann sich die Kreditwirtschaft als am stärksten von der Krise betroffene Branche nicht über einen Mangel an gutgemeinten "Geschenken" beklagen. Insbesondere die Politik - so zuletzt die Bundeskanzlerin - warnt vor einem "Business as usual" und fordert eine rasche Umsetzung der auf internationaler Ebene ausgearbeiteten Regulierungspakete: Erhöhungen der Eigenkapitalanforderungen (zumindest für bestimmte Finanztransaktionen), schärfere Prüfungen des Risikomanagements der Banken, Leitplanken für ihre Vergütungssysteme - die Liste der Maßnahmen, mit denen die Bankenregulierung strenger werden soll, ist lang. ..." F.A.Z.21. Juli 2008