Montag, 21. Oktober 2013

Viel Braun





Am schönsten ist es, wenn man sie nicht braucht: Infusionspumpe von B. BRAUN

(Bild: 4028mdk09 /Wiki.)






Bei dem Unternehmens-Namen BRAUN denkt man gewöhnlich an Rasierer und vielleicht noch an Hi-Fi. BRAUN Melsungen aus Nordhessen setzt daher immer den Ort des Firmensitzes in Nordhessen dazu. 

Gegründet 1839 lag BRAUN im Stammland der Reformation. 
Mit mehr als 46.000 Mitarbeitern weltweit gehört die Gesundheitsfirma mit Fresenius zu den großen der Branche.

Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, der “Gelehrte”, trat 1605 zum Calvinismus über und sorgte für stärkere calvinistische Einflüsse, die sich günstig auf das Gewerbeklima auswirkten. Schon 1527 hatte aber auch der Darmstädter Landgraf Phillip I., der “Großmütige”, die Reformation eingeführt, die sein Sohn Georg I., der “Fromme”, festigte, vor allem durch einen flächendeckenden Schulunterricht, der eine inoffizielle Schulpflicht beinhaltete. Ein Armenhaus wurde 1592 errichtet, ab 1594 wurden Waisenkinder im Schloß unterrichtet, die Einwohnerzahl Darmstadts verdoppelte sich. Hessen bzw. Großherzog Ludwig I. war auch “vorn” mit der Verfassung von 1820, die die Leibeigenschaft aufhob und den Absolutismus in eine konstitutionelle Monarchie überführte.

Den jungen Schwadroneur Georg Büchner, der sich der Patientenversorgung entzog, konnte diese positive Entwicklung Hessens seit der Reformation nicht beeindrucken. Schwadroneur bleibt Schwadroneur. Julius Wilhelm Braun, der B. BRAUN Melsungen 1839 mit einer Apotheke begründete, handelte. Sein Werk wuchs und wird heute von dem Ururenkel des Gründers, Ludwig Georg Braun, als Aufsichtsratschef beaufsichtigt. Einer seiner Söhne ist Vorstandsmitglied.