„Mustafa Sami, ein früherer Sekretär der Ottomanischen Botschaft in Paris, schrieb 1840 mit großem Erstaunen: ‚Jeder Europäer, Mann oder Frau, kann lesen und schreiben.‘“
(frei nach Bernard Lewis, What went wrong?, 2001, S. 76)
Zeitgleich - 1847 - erschien Emily Brontes „Sturmhöhe“, ein Bestseller in England. Alle drei Pfarrerstöchter Bronte schrieben, wenn auch nicht so erfolgreich wie Emily. Hier kann man nicht nur das Zivilisationspotential des Protestantismus und des Islams im Hinblick auf Frauen vergleichen, sondern insgesamt auch nach dem zivilisierenden Einfluß der belletristischen Literatur fragen. Wie immer man den Roman „Sturmhöhe“ bewerten will - er regte zu zahlreichen Kommunikationen über Liebe, Leidenschaften, Geschlechterrollen und menschliche Destruktivität an, und er tut das sogar bis heute. In der gegenwärtigen islamischen Welt ist nicht nur die Analphabetenrate noch immer schwindelerregend hoch, auch die Rolle der Belletristik in der gesellschaftlichen Selbstverständigung fällt entsprechend nur sehr schwach aus.
Daraus ergibt sich entsprechend ein großer Unterschied zwischen den Kulturen und ihren zivilisatorischen Standards. Und eine Angleichung, wie sie in der Türkei mit Mustafa Kemal einsetzte, bleibt ein sehr langfristiges Konzept. Derzeit erfolgt in der Türkei eine Auslöschung der erreichten Zivilisationsgewinne, besonders im Hinblick auf den Frauenstatus. Europa muß sich wappnen und jede Hilfsarbeitereinwanderung unterbinden.