Donnerstag, 6. Juli 2017

Stamitz Viola Concerto 1st mvt

Koranemotion


Das Kindererlebnis, die frühe Gehirnwäsche scheint eine größere Rolle zu spielen, wie dies ja auch in anderen Religionen der Fall ist:
“Vor drei Jahren sorgte Karimi für Aufsehen, weil er den Koran ins Deutsche übersetzt hatte – eine Mammutaufgabe, für die es Courage braucht. Mit dem Koran verbindet er eine der wenigen schönen Erinnerungen an Kabul.

"Ich kann mich erinnern, dass ich mit einer Gruppe von anderen Kindern in einer Moschee war. Und zwar auf einer Wiese sitzend. Und wir haben dem Koranrezitator zugehört, wie er uns das Singen beibrachte, muss man fast sagen. Und immer dann, wenn ich darüber nachdenke, zum Beispiel, was Heimat ist, was ich verloren habe, weil ich nicht mehr in Kabul lebe, ist diese ursprüngliche, tiefe Geborgenheit genau diese Szene. Auf einer Wiese zu sitzen und Koran zu singen."

Der Koran, das ist für ihn nicht ein Buch voller Vorschriften und Regeln. Der Koran und der Rhythmus seiner Sprache sind für ihn ein ästhetisches Erlebnis. Karimi hat die heilige Schrift der Muslime übersetzt, indem er immer wieder Rezitationen anhörte.

‘Die Rezitation des Korans zeigt die Gegenwart Gottes, denn es ist Gott, der spricht. Aber zugleich wird man ja wohl sagen, dass es eigentlich das Wort von Muhammad ist. Und es ist auch mein Wort, meine Stimme, mein Gehör. Das heißt, im Akt der Koranrezitation hat man die ursprüngliche Verbundenheit mit dem Gott und dem Gesandten. Sie sind, als würden sie sozusagen schweben. Das ist so, als wenn sie in einem Opernhaus sitzen. Sie sind dort und sie sind von Emotionen überwältigt.’

Karimi, der Denker und Intellektuelle, hat einen sehr sinnlichen Zugang zur Religion. Zugleich gehört er zu denjenigen, die gleichermaßen über islamische Theologie wie auch über abendländische Philosophie reden können. Für ihn sind beide kein Gegensatz. Schon im Mittelalter hätten muslimische Geistliche rational argumentiert, geschult durch die antike Philosophie von Aristoteles und Platon, sagt Karimi.” (DLF, Ahmad Milad Karimi, Autor und Verleger
Serie: Prägende Köpfe des Islams 15.8.12)  

Die konfuse Textsammlung Ko. selbst hat keinerlei geistiges Format. Jeder Vergleich - etwa mit der christlichen Theologie der Gegenwart - fällt vernichtend aus.